
Der Brüx im Treppenhaus
Thomas Brokamp zeigt bis zum 8. Mai Werke des Künstlers Manuel Brüx
KLEVE. Irgendwie haben sich Thomas Brokamps Treppenhausausstellungen als Bestandteil des Kunstterminkalenders etabliert. Da hat es einer geschafft, abseits des Kunstmaschinenraums eine Nebenbühne zu installieren, die zu besuchen irgendwie Spaß macht.
Am Sonntag um 11 Uhr lädt Brokamp zu einer Ausstellung mit Werken von Manuel Brüx ein. Brokamp: „Brüx entstammt einer breit gefächerten Familie, die ihm schon früh vielfältige Anregungen gab.“ Am Anfang von Brüx‘ Entwicklung habe eine solide handwerkliche Ausbildung gestanden, „die ihn zum Kunsterzieher und Werklehrer werden ließ“. Brüx studierte an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Andre Thomkins und Alfonso Hüppi.
„Bildwelten“ lautet der Titel der Ausstellung, die deutlich macht, dass da einer „in verschiedenen Dialekten der Kunst“ unterwegs und zuhause ist. Immer wieder glaubt man sich an Dinge zu erinnern. Nein – es bringt wenig, jetzt Namen zu nennen und Schubladen zu öffnen, in denen – das passiert leider viel zu häufig – das Eigentliche dann verschwindet. Vielleicht wird Büx die Sache anders sehen, aber man attestiert ihm im positivsten Sinn eine Wendigkeit, die sich der Welt aus unterschiedlichsten Perspektiven annähert. Im Text zur Ausstellung heißt es: „Erstaunlich ist der stilistische Pluralismus, der die Bilder bestimmt.“ Büx sei kein Dogmatiker, heißt es weiter – er erkunde die Eigenheiten, die einem Motiv innewohnen. Klee spielt eine wichtige Rolle und wird zitiert mit: „Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar.“ Der daraus folgende Imperativ: Genau hinschauen. Die Dinge entsprechen nicht immer ihrem Anschein.
Brüx ist keiner, der sich an einen Stil gebunden fühlt. So sieht man scheinbar Realistisches neben Traumhaftem. Brüx über Brüx: „Demzufolge werden in der Ausstellung auch Arbeiten gezeigt, die Traumwelten in ihrer formalen und farblichen Schönheit zeigen und auf der reinen Wirkung von Farbe, Form und Raum beruhen.“ Man kann viel schreiben über Kunst, Künstler und Bilder, aber es ist wie mit den Tönen: Man muss sie hören. Und Bilder sind fürs Hinschauen gemacht und bestimmt nicht fürs Beschreiben ...
Zur Einführung wird Frank Mehring sprechen, der dann auch die Musik „liefert“. Wer am Sonntag keine Zeit für die Eröffnung hat, kann die Ausstellung bis zum 8. Mai entweder donnerstags zwischen 15.30 und 18 Uhr anschauen (Spyckstraße 29) oder mit Thomas Brokamp (brokampkleve@aol.com) einen Termin vereinbaren.
Manuel Brüx beim Einrichten seiner Treppenhausausstellung. NN-Foto: Rüdiger Dehnen
