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Action auf dem Schulhof: Sonja Laarmanns und Bernd Druyen am Infomobil der Dachdecker-Innung. NN-Foto: vs
2. Dezember 2025 · Verena Schade · Sonsbeck

Berufsorientierung mal anders

Organisatoren ziehen positives Fazit für die Projektwoche an der Sonsbecker Realschule

SONSBECK. „Die Rückmeldungen sind durchweg positiv – sowohl die Schüler als auch deren Eltern und die Unternehmen finden das Konzept richtig gut“, freuen sich Schulleiterin Sonja Laarmanns und ihr Kollege Bernd Druyen, der an der Privaten Realschule in Sonsbeck für die Berufsorientierung zuständig ist. Um die ging es nämlich in der letzten Novemberwoche für die 63 Jugendlichen, die aktuell die Jahrgangsstufen 9 und 10 besuchen.

Das Konzept ist schnell erklärt: Die Unternehmen kamen in die Schule und hatten eine Schulstunde Zeit, den Betrieb und die jeweiligen Ausbildungsgänge vorzustellen. Im Vorfeld konnten die Schüler einen Wahlzettel ausfüllen und sich für die passenden Präsentationen anmelden. Wer anschließend noch tiefer eintauchen wollte, durfte sich noch einmal im Betrieb einfinden und Praxisluft schnuppern. „Das haben auch viele unserer Schüler gemacht“, sagt Laarmanns. So etwa Nora (16) und Maali (14), die morgens um 6 Uhr in der Backstube einer örtlichen Bäckerei standen, um unter fachkundiger Anleitung Weckmänner zu backen. Beide sind sich einig: Das hat Spaß gemacht und auch das frühe Aufstehen war kein Problem. Während für Nora nach zwei Praktika im Bereich Hörakustik bereits feststeht, welchen Weg sie beruflich einschlagen möchte, ist Maali noch unentschlossen. „Für mich war das sehr interessant und ich kann mir durchaus vorstellen, dort noch einmal ein richtiges Praktikum zu machen“, sagt sie. „Wenn am Ende nur ein Schüler übrig bleibt, der den Ausbildungsplatz besetzt, ist schon alles erreicht“, betont Stefan Janßen, der die Idee zur Projektwoche von Unternehmerseite aus mit auf den Weg gebracht hat. Er hat sein „Zeitfenster“ genutzt, um eine Lanze für die Ausbildung zum Mechatroniker zu brechen. Mit Erfolg. „Wir konnten gar nicht alle interessierten Schüler annehmen“, sagt er und hofft natürlich, dass er sich angesichts der guten Nachfrage (hier hatten sich immerhin um die 30 Schüler angemeldet) keine Sorgen um den betrieblichen Nachwuchs machen muss. „Von Beginn an waren und sind die Sonsbecker Unternehmen in die Ideenfindung und Gestaltung der Berufsorientierung an unserer Schule eng eingebunden“, erklärt Projektleiter Druyen. So findet zu Beginn eines jeden Jahres ein „Runder Tisch Schule-Wirtschaft“ statt. Hier werden die laufenden Maßnahmen im Bereich der Berufsorientierung evaluiert, neue Ideen diskutiert und die Umsetzung besprochen. Druyen: „Der Kreis der dort anwesenden Unternehmen und Wirtschaftsvertreter hat sich so wie die Schülerschaft selbst auch über die Grenzen Sonsbecks hinweg stetig erweitert.“ Drei Berufsfelderkundungstage und drei zweiwöchige Praktika seien für die Schüler in den Jahrgängen 9 und 10 ohnehin verpflichtend, die Projektwoche Berufsorientierung hat hingegen zum ersten Mal stattgefunden. Das hängt natürlich auch damit zusammen, dass sich die 2020 gegründete Schule noch im Aufbau befindet. Nun galt es also, Unternehmen und Schüler zusammenzubringen, um zu zeigen, was in Sachen Zukunft in der Region alles möglich ist. „Eine Berufsmesse oder Nacht der Ausbildung kam für die meisten Betriebe nicht in Frage, weil der Aufwand für die vergleichsweise geringe Zahl an Schülern nicht im Verhältnis gestanden hätte“, sagt Druyen und verweist auf die Ergebnisse des „Runden Tischs“. So wurde die Projektwoche ins Leben gerufen und schon weit vor dem Termin stand fest: Das kommt an. „Der überragende Zuspruch hat uns völlig überrascht“, räumt Laarmanns ein und ist zu Recht stolz. Ob Krankenhaus, Maschinenbau, Gastronomie, Gemeinde oder Berufskolleg – rund 30 Unternehmen und Institutionen aus Kleve über Xanten oder Uedem und natürlich aus Sonsbeck waren bei der Premiere dabei. Und selbstverständlich waren auch die Agentur für Arbeit und die IHK mit ihren Ausbildungsbotschaftern mit im Boot. „Es gab auch einige Eltern, die sich hier informiert haben“, ist Laarmanns wichtig, dass viele Fragen geklärt und auch viele Perspektiven aufgezeigt werden konnten. Und sie ist zuversichtlich, dass die Projektwoche eine Fortsetzung finden wird. „Im kommenden Jahr möchten wir noch mehr Interessenten die Möglichkeit bieten, sich vor Ort vorzustellen“, sagt sie.

Auch Unternehmer Stefan Janßen zeigt sich mehr als zufrieden. „45 Minuten Aufmerksamkeit von interessierten Jugendlichen, die sich bewusst dafür entschieden haben, ist aus meiner Sicht viel effektiver als eine Ausbildungsmesse, bei der es meist nur um die Giveaways und kurze Gespräche im Vorbeigehen geht“, sagt er.

Action auf dem Schulhof: Sonja Laarmanns und Bernd Druyen am Infomobil der Dachdecker-Innung. NN-Foto: vs

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