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Im Bereich Haldern soll der Schienenverkehr nach der 80-wöchigen Bauphase ab Mai 2026 dann auf drei Kilometern bereits dreigleisig verlaufen. Foto (Archiv): Stadt Rees
29. August 2024 · Michael Bühs · Emmerich

Baumarathon auf Betuwe-Linie betrifft auch Emmerich und Rees

80-wöchige Bauphase mit Totalsperrungen zwischen Emmerich und Oberhausen startet am 1. November

EMMERICH/REES. Nach zahlreichen Arbeiten in den vergangenen Monaten steht nun auf der Ausbaustrecke zwischen Emmerich und Oberhausen die intensivste Bauzeit des gesamten Projektes. Ab Freitag, 1. November, bündelt das Projektteam über 80 Wochen bis Sonntag, 17. Mai 2026, ein riesiges Bauvolumen. Der Fokus der Arbeiten liegt dabei auf dem rund 3,5 Kilometer langen Bauabschnitt zwischen Voerde-Friedrichsfeld und Wesel. Doch auch im Raum Emmerich und Rees finden verschiedene Arbeiten statt.

Primär gehe es bei dem gesamten Projekt zwar um den Ausbau des Güterverkehrs vom Ruhrgebiet in Richtung Rotterdam, sagt Stefan Ventzke, Gesamtprojektleiter für den Betuwe-Ausbau und die Generalsanierung. Man schaffe aber gleichzeitig auch „mehr Trassenkapazität für den Nahverkehr, mehr Zuverlässigkeit und mehr Pünktlichkeit“. Insgesamt wolle man dazu beitragen, mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene zu bringen.

Brücken-Neubau

Während der 80-wöchigen Bauphase ab 1. November finden vor allem im Raum Voerde-Friedrichsfeld intensive Arbeiten statt. Im Mittelpunkt steht der Neubau der Eisenbahnbrücke über den Wesel-Datteln-Kanal. Dabei muss die Brücke, die eine Bundeswasserstraße kreuzt, nicht nur für das dritte Gleis erweitert werden, sondern auch für den Schiffsverkehr auf dem Kanal angepasst und 1,5 Meter höher als bisher gebaut werden. Zudem stehen der Neubau der Eisenbahnbrücke an der Poststraße und der Umbau des Haltepunkts in Voerde-Friedrichsfeld auf dem Programm. Damit Fahrgäste während der Bauzeit weiterhin Züge von und nach Friedrichsfeld nutzen können, baut die DB im Bereich des Industrieparks einen provisorischen Bahnhof.

Auch in Haldern, wo die DB bereits Baurecht hat, stehen weitere intensive Baumaßnahmen an. Diese umfassen neben Gleis- und Oberleitungsarbeiten entlang der Strecke auch den Bau der beiden neuen Bahnsteige und der Schallschutzwand am Haltepunkt Haldern, den Einbau von zwei Weichen sowie den Bau einer neuen Schallschutzwand zwischen Brahmelsgraben und dem Eisenbahnüberführung (EÜ) Sonsfeld. „Bis Mai 2026 sind alle Arbeiten auf einer Länge von drei Kilometern abgeschlossen, sodass wir dann das dritte Gleis nicht nur fertig haben, sondern damit auch in Betrieb gehen“, betont Ventzke.

Im Raum Rees-Empel und Emmerich, wo die abschließenden Stellungnahmen vorliegen und die Anhörungsverfahren abgeschlossen sind, aber derzeit noch kein Baurecht besteht, finden in dieser Zeit zunächst Kampfmittelsondierungen und Vegetationsarbeiten statt. Zudem steht das Umverlegen von Leitungen auf dem Plan. Später, während einer Sperrpause, finden zusätzliche Arbeiten an rund 30 Kilometern Bestandsgleisen sowie der Umbau von Weichen als Generalsanierung statt.

Totalsperrungen

Zwar kann die Strecke zwischen Emmerich und Oberhausen über 70 Prozent der Bauzeit eingleisig von Zügen befahren werden. In diesen Phasen verkehren die Züge der RE 19 (Vias) auf dem Regelweg, mit Haltausfall in Voerde-Friedrichsfeld. Doch in der übrigen Zeit sind Totalsperrungen der gesamten Strecke notwendig. Dann ist auch kein RE-19-Zugverkehr zwischen Oberhausen und Arnheim sowie zwischen Wesel und Bocholt möglich; der Verkehr zwischen Oberhausen und Düsseldorf ist uneingeschränkt möglich. Neben mehrere Wochenenden betreffen die Sperrpausen dies sieben Wochen im Juli und August 2025 – unter anderem wegen der Arbeiten in Haldern –, zwei Wochen im Oktober 2025 sowie vier Wochen zum Ende der 80-wöchigen Bauphase im April und Mai 2026.

„Wir wissen, dass wir den Anwohnern und Pendlern in den 80 Wochen einiges zumuten“, sagt Stefan Ventzke und versichert: „Wir werden sie bestmöglich und frühzeitig über alle Schritte informieren.“ Man habe unter anderem mit dem VRR für die Sperrpausen Konzepte für den Ersatzverkehr erarbeitet, die besser funktionieren sollen als in der Vergangenheit. Diese umfassen unter anderem einen deutlich verdichteten Takt des Ersatzverkehrs und „Schnellläufer“, also Busse mit weniger Zwischenstopps. „Die Kritik an zu wenigen und überfüllten Bussen ist abgekommen“, betont Ventzke.

Der Abschluss des 80-wöchigen Baumarathons im Mai 2026 markiert eine wichtige Zwischenetappe im Ausbauprojekt, sagt Ventzke: „Wir haben danach aber noch einiges vor uns. Wir sind – leider – noch lange nicht fertig.“

Weitere Informationen zum gesamten Projekt gibt es unter www.emmerich-oberhausen.de.

Im Bereich Haldern soll der Schienenverkehr nach der 80-wöchigen Bauphase ab Mai 2026 dann auf drei Kilometern bereits dreigleisig verlaufen. Foto (Archiv): Stadt Rees

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