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Zusammen mit dem ehemaligen Revierförster Achim Haut (Bild) waren die Landfrauen im Reichswald unterwegs. Foto: privat
22. Oktober 2025 Von NN-Online · Goch

Asperdener Landfrauen erkunden den Reichswald

Spannende Einblicke in Geschichte und Zukunft des Waldgebiets

ASPERDEN. Nach den Diskussionen um eine mögliche Bewerbung des Kreises Kleve für einen „Nationalpark Reichswald“ und dem Bürgerentscheid, bei dem sich die Mehrheit der Bürger dagegen aussprach, wollten die Asperdener Landfrauen den Wald selbst kennenlernen.

An einem schönen Herbsttag machten sie sich gemeinsam mit dem ehemaligen Revierförster Achim Haut, der über 30 Jahre in Asperden tätig war und den Reichswald „wie seine Westentasche“ kennt, auf den Weg, um den Wald zu erkunden, und mehr über seine Geschichte und Bedeutung zu erfahren.

Der Reichswald erstreckt sich über eine Fläche von rund 6.000 Hektar. Etwa 67 Prozent der Fläche befinden sich in Privatbesitz, 20 Prozent gehören den örtlichen Kommunen und 13 Prozent sind Staatseigentum. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Reichswald in den letzten Kriegswochen stark zerstört.

Auf Teilen der ehemaligen Waldfläche entstanden später die Siedlungen Nierswalde und Reichswalde. Erst in den 1950er-Jahren begann die Wiederaufforstung. Somit handelt es sich bei dem heutigen Reichswald um einen vergleichsweise jungen Wald.

Bei der Aufforstung stand damals vor allem der wirtschaftliche Nutzen im Vordergrund. Gepflanzt wurden Baumarten, die der Holzwirtschaft rasch zur Verfügung stehen sollten – insbesondere Fichten, die nach rund 80 Jahren schlagreif sind, aber auch Eichen und Buchen, deren Nutzung erst nach bis zu 180 Jahren möglich ist. Themen wie Klimawandel oder Biodiversität spielten in der damaligen Forstwirtschaft noch keine Rolle.

Auf dem gemeinsamen Spaziergang machte der Fachmann die interessierten Landfrauen immer wieder auf Details aufmerksam. So zeigte er am Waldrand eine junge Aufforstung, die vor 25 Jahren auf der Ackerfläche eines Nierswalder Siedler-Hofes nach dessen Betriebsaufgabe angepflanzt worden war.

Die Landfrauen zeigten sich beeindruckt von der Verantwortung eines Försters, dessen Entscheidungen oft erst kommenden Generationen zugutekommen. Der Ausflug bot spannende Einblicke in die Geschichte und Zukunft des größten Waldgebiets am Niederrhein.

Zusammen mit dem ehemaligen Revierförster Achim Haut (Bild) waren die Landfrauen im Reichswald unterwegs. Foto: privat

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