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Über 250 Leute haben bei den Workshops mitgemacht. Foto: Nicole Peters
29. März 2025 · Verena Schade · Bedburg-Hau

Am Sonntag ist „Wahltag“

Morgen wird abgestimmt, wie die „Miteinander-Großskulptur“ aussehen soll

BEDBURG-HAU. Chillen mit Schwein und Hund, eine Mama-Kuh mit Kalb und Maus, Brücken bauen, ein Auto voller Tiere (mit Schaf am Steuer) oder vielleicht doch eher die Tulpensonntagsprinzessin? Am kommenden Sonntag, 30. März, entscheiden die Bedburg-Hauer Bürger, wie sie aussehen soll, die „Miteinander-Großskulptur“, die die Gocher Künstlerin Nicole Peters am Honigsberg installieren wird. „Es geht darum, was die Menschen in Bedburg-Hau miteinander verbindet“, sagt Peters. Und: Das Kunstwerk wird bespielbar sein. „Es geht also auch darum, worauf die Kinder gern spielen würden“, ist ihr wichtig.

Rund 40 Modelle aus Ton sind in den vergangenen Wochen im Rahmen von 26 öffentlichen Workshops entstanden. „Wir waren in allen sieben Ortsteilen und vom Kindergartenkind bis zum Senior konnten sich alle einbringen“, ist Peters mehr als zufrieden mit der regen Beteiligung der Bedburg-Hauer an diesem besonderen Projekt. Über 250 Teilnehmer hat sie gezählt. „Das zeigt mir, dass der Wunsch nach einem Treffpunkt im öffentlichen Raum groß ist und man sich einbringen und am Entstehungsprozess beteiligen möchte“, ist die Künstlerin zuversichtlich, dass auch der Wahltag auf reges Interesse stoßen wird. Los geht es um 11 Uhr im (barrierefrei zugänglichen) Ratssaal des Rathauses, also dort, wo auch alle anderen politischen Entscheidungen der Gemeinde getroffen werden. Mit Hilfe eines Punktesystems werden dann nach einer kurzen Vorstellung jedes einzelnen Modells die Favoriten in vier Kategorien gewählt: Welches Thema überzeugt am meisten? Welches Modell erobert die Herzen? Auf welcher Form kann man am besten spielen? Welche Form passt am besten zu Bedburg-Hau? In jeder Kategorie kommen die drei Modelle mit den meisten Punkten in die nächste Runde und stehen erneut zur Wahl. „Am Ende gibt es einen Gewinner in jeder Kategorie und ich füge diese vier Modelle zu einem zusammen“, erklärt Peters, wie es weitergeht. Im nächsten Schritt kommt es nämlich auch darauf an, was der Statiker sagt und wie sich die Theorie in der Praxis umsetzen lässt. „Rein bautechnisch ist einiges möglich“, weiß Peters, die schon einige soziale Plastiken realisiert hat, darunter auch „Gordo“, den zwölf Meter langen Xantener Drachen. Was sie besonders schön findet: „Allen Beteiligten war die Gemeinschaft wichtig.“ Häufig wurden Tiere modelliert, deren soziale Eigenschaften für das menschliche Miteinander stehen. „Sie kommunizieren und agieren, spielen oder ruhen gemeinsam, betreiben Fellpflege und stehen dabei auch für die Vielfalt in der Gesellschaft“, ist Peters begeistert von den Ideen, die die Bedburg-Hauer entwickelt haben. Ob alteingesessen oder Neubürger, ob mit oder ohne Handicap, alt oder jung – „wir waren sehr divers unterwegs und konnten viele Bevölkerungsgruppen einbinden“, sagt Peters. Und auch sie habe dazugelernt: „Ein Kindergarten hatte angefragt, ob ich einen Workshop anbieten könnte. Da war ich zunächst skeptisch, weil ich mir schwer vorstellen konnte, dass das in dem Alter schon Sinn macht. Aber letztlich war das ein richtig schöner Vormittag mit ganz vielen konstruktiven Vorschlägen und tollen Ergebnissen.“ Überrascht sei sie auch gewesen, als sich eine Mutter bei ihr meldete und so noch ein spontaner Termin mit einer Messdienergruppe zustande kam. „Ihr Sohn hatte das in der Zeitung gesehen und gesagt, er würde da gern auch mitmachen“, erzählt Peters.

Mitmachen ist ausdrücklich auch erwünscht, wenn Peters in ihrem Atelier in Asperden die Unterkonstruktion modelliert und wenn Ende Mai die eigentliche Bauphase beginnt. Zu Beginn der Sommerferien wird dann mit dem Anbringen der Fliesenmosaike begonnen und spätestens Mitte September soll das Kunstwerk fertiggestellt sein. Doch jetzt steht erstmal die Wahl an. Wer sich die bisherigen Modelle vorab ansehen möchte, findet sie unter www.atelier-peters.de. Hier gibt es auch weitere Infos zu dem Projekt. Fragen beantwortet Nicole Peters auch telefonisch unter 0174/ 4621098 oder per Mail an atelier@nicole-peters.de.

Über 250 Leute haben bei den Workshops mitgemacht. Foto: Nicole Peters

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