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Der Spenden-Adventskalenderlauf von Andreas Pohle (r., mit Mandy Fritze-Rumahi) zugunsten von MaTa steht kurz bevor.NN-Foto: Thomas Langer
21. November 2025 · Thomas Langer · Rees

300 Kilometer für Menschen in Trauer

Am 1. Dezember startet der Reeser Andreas Pohle in seinen Spenden-Adventskalenderlauf

REES. Trauer kennt keine Feiertage. In der besinnlichen Zeit tritt sie bei vielen Menschen sogar umso mehr zutage. Das macht den anstehenden Spenden-Adventskalenderlauf des Reesers Andreas Pohle umso bedeutsamer.

Die Idee hinter diesem Adventskalender der besonderen Art ist schnell erklärt: vom 1. bis zum 24. Dezember sammelt der 46-Jährige Tag für Tag mehr Kilometer: am 1. Dezember läuft er einen, am 2. zwei Kilometer und am 24. Dezember sollen es 24 Kilometer am Stück sein. Letztendlich stehen somit insgesamt 300 Kilometer auf dem Zählerstand, für die Pohle mit möglichst vielen Sponsoren möglichst viele Spenden einnehmen möchte.

Empfänger ist der Verein MaTa: Er setzt sich ehrenamtlich in Rees und Umgebung dafür ein, Familien zu unterstützen, die sich durch den Verlust eines geliebten Menschen in einer emotionalen Notlage befinden. Der Schwerpunkt liegt in der Unterstützung von Kindern und Jugendlichen und deren Familien – dafür arbeitet der Verein auch mit Schulen und Kitas zusammen. „Mein Ziel ist es, ihnen Mut zu machen, ihnen Kraft zu schenken und gemeinsam mit den Sponsoren eine positive Veränderung zu bewirken“, erklärt Andreas Pohle, der beruflich als Sachbearbeiter in einer Buchhaltung arbeitet.

Auf die Idee für diesen Lauf brachte ihn ein alter Studienkollege schon vor ein paar Jahren: „Er hat das schon zwei Mal gemacht“, erzählt Pohle. Und wie ihm das Internet verriet, war sein Freund nicht der einzige. So nahm auch für Pohle das Projekt nach und nach konkrete Züge an – seine Frau und seine zwei Kinder stehen dabei voll und ganz hinter ihm. Schon im Sommer hat er die Details mit seiner Frau besprochen: Als überzeugter Reeser möchte er seiner Heimat etwas zurückgeben. In diesem Sinne übernimmt er schon länger in einigen Ehrenämtern Verantwortung: als Leiter des Ressorts Veranstaltungen beim TTV Rees-Groin und als Geschäftsführer des Schützenvereins BSV Rees-Feldmark, Groin und Bergswick. „Gemeinschaft und Miteinander sind mir besonders wichtig“, sagt er. „Also wollte ich auch diese Aktion mit einem guten Zweck verbinden. Deshalb habe ich Mandy gefragt, ob das nicht etwas für MaTa wäre. So kam diese Idee dann ins Rollen.“

Gelebte Gemeinschaft

Mandy Fritze-Rumahi und Tanja Warning, die beiden Köpfe hinter MaTa, kennt Andreas Pohle schon länger: Ihre Kinder sind jeweils alle im Tischtennis- und Fußballverein aktiv. Doch auch das Thema Trauer ist ihm keinesfalls fremd, wie er erklärt. Mit der Arbeit des Vereins kann er sich daher gut identifizieren: „Meine Großmutter ist damals im Hospiz an Krebs gestorben. Es ist ein bleibender Eindruck, wenn man sieht, dass es von Tag zu Tag schlechter wird.“

Mandy Fritze-Rumahi freut sich sichtlich über die Unterstützung: „Wir finden die Idee klasse“, sagt sie. „Es hat etwas mit Sport und mit Gemeinschaft zu tun.“ Somit spreche das Projekt so ziemlich jeden Menschen an. „Das ist das Gute am Projekt“, sagt Fritze-Rumahi. „Es hat für jeden einen persönlichen Bezug.“

Doch freut sie sich nicht nur über die finanzielle Hilfe. Andreas Pohle helfe auch dabei, die Arbeit des Vereins bekannter zu machen und für Aufklärung zu sorgen. Für viele Menschen sei der Verein verständlicherweise noch unbekannt, vor allem, wenn jene noch nicht in einer solchen Situation gewesen seien. Doch das könne sich irgendwann ändern.

Begleiteter Fortschritt

Im Aktionszeitraum möchte Pohle seine Fortschritte jeden Tag dokumentieren: „Ich habe eine eigene Instagram- und Facebook-Seite“, erklärt er, aber auch unter https://andreas-pohle.de gibt es per Laufapp-Screenshots aktuelle Infos und Einblicke in seinen Fortschritt. Schon heute präsentiert er hier seine Trainingserfolge in Vorbereitung auf den langen Lauf. Wer die Aktion mit Spenden unterstützen möchte, findet auf seiner Seite die Kontoinformationen des Vereins und einen QR-Code für eine Spende via Paypal. „Wir werden auch händisch Flyer verteilen“, sagt Mandy Fritze-Rumahi. So sollen möglichst viele Menschen auch abseits von Print und Social Media erreicht werden. Um dieses Ziel zu erreichen, kommt sogar Hilfe von außerhalb: Die Schulen in Rees tragen ebenfalls dazu bei, die Aktion publik zu machen – gelebte Gemeinschaft eben. Und nicht nur hier: „Einige Spenden sind schon jetzt eingegangen, auch von Firmen“, erzählt Mandy Fritze-Rumahi und fügt hinzu: „Spendenquittungen gibt es natürlich auch.“

Mit dem Geld sollen Familien mit finanziellen und emotionalen Doppelbelastungen zum Beispiel bei bestimmten Anschaffungen unterstützt werden, wenn ihnen die Umstände über den Kopf wachsen, erläutert Fritze-Rumahi. „Da kommt vieles zusammen. In manchen Familien sind es ganz banale Dinge, die man ganz leise besorgt, um Entlastung zu schaffen.“

Wo nun der Startschuss immer näher rückt, hat sich Andreas Pohle bereits ein paar Routen für seinen Lauf herausgepickt: „Die fünf, zehn, 15 und 20 Kilometer würde ich gerne über die Reeser-Rheinlauf-Runde reinholen.“ Die Strecke verläuft über zweieinhalb Kilometer, von der Stadt über die Promenade bis zurück in die Stadt. Ganz allein unterwegs sein wird er auf seinem Adventskalenderlauf nicht: „Es haben sich schon ein paar Leute bei mir gemeldet.“ Das Organisationsteam des Reeser Rheinlaufs zum Beispiel möchte ihn am 20. Dezember auf der Rheinlauf-Runde begleiten. „Und am 21. Dezember werde ich dann mit einer Arbeitskollegin einen Halbmarathon laufen.“ Darüber hinaus ist er für weitere Anfragen offen.

Weitere Informationen zum Verein gibt es unter https://mata-niederrhein.de/.Thomas Langer

Der Spenden-Adventskalenderlauf von Andreas Pohle (r., mit Mandy Fritze-Rumahi) zugunsten von MaTa steht kurz bevor. NN-Foto: Thomas Langer

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