
Zum Start 500 Besucher
Endlich ist das B. C. Koekkoek Haus wieder für Besucher geöffnet
KLEVE. Nach einer zweieinhalbjährigen Umbaupause hat das Museum Haus Koekkoek am vergangenen Sonntag einen fulminanten Start hingelegt.
Ursula Geisselbrecht, Chefin des Hauses: „Wir wussten ja nicht, womit zu rechnen war, aber dass es rund 500 Besucher werden würden, hätte ich wirklich nicht gedacht.“ Wir sitzen im Eingangsbereich – ein Kaffeeautomat in Reichweite. „Früher wurde das Haus ja mal als Rathaus benutzt und hier unten gab es eine Hausmeisterwohnung“, sagt Geisselbrecht. Im Kassenbereich ist es – nachdem einige Wände entfernt wurden – jetzt geräumig. Die Sitzecke: gemütlich.
Geht man durchs Haus, erinnert momentan nur der Geruch von Farbe an alles, was gemacht wurde. Geisselbrecht: „Es ging ja beim Umbau nicht darum, hier etwas völlig Neues einzurichten.“ Natürlich: Der Aufzug ist ebenso neu wie die Rauchabschlusstüren, aber vieles ist geblieben. Gut so, denkt man. Der Charme des Hauses wurde erhalten. „Hier musste aber teilweise der Staub eines halben Jahrhunderts entfernt werden“, sagt Geisselbrecht. Die Bodendielen: neu gestrichen. „Sie glauben nicht, wie viel Arbeit hier geleistet worden ist.“
Ja – man erlebt eine Runderneuerung, deren oberstes Ziel Erhaltung war. Das Motto: „Was schön ist, soll auch bleiben.“
Von den 25 Betrieben, die an der Baumaßnahme beteiligt waren, stammen die allermeisten (21) aus der Umgebung. Gibt es Dinge, die noch nicht fertig sind? Ursula Geisselbrecht: „Unsere Audio-Guides müssen noch mal überarbeitet werden.“ Das Haus verfügt über WLAN für Gäste. „Da findet sich einiges an Informationen“, sagt die Chefin und empfiehlt gleichzeitig: „Am besten ist es, wenn man sich zuhause auf den Besuch vorbereitet“, denn es gebe nicht allzu viel Erklärtexte an den Wänden. Geisselbrecht: „Man findet Zitate. Es geht darum, eine Ahnung von der Stimmung zu Koekkoeks Zeit zu erzeugen.“
Der Besuch des Koekkoek-Hauses, das 1848 als Stadtpalais gebaut wurd, wird zur Zeitreise. Auf der Museumsseite heißt es dazu: „An diesem Ort trifft der Besucher auf vornehme Architektur, Möbel, Einrichtungsgegenstände und Kunst. Zu der Künstlervilla gehört ein historischer Garten, in dem sich ebenfalls der ehemalige Atelierturm des Künstlers befindet (heute Privatbesitz).“ 1,7 Millionen haben Renovierung und Umbau gekostet. 1,5 Millionen der Gesamtsumme kommen von der NRW-Stiftung, die übrigens seit 1997 auch Besitzerin des Baudenkmals ist und das Geld in Barrierefreiheit und Brandschutz investiert hat. Geisselbrecht: „Es ist ja gar nicht allen bewusst, dass unser Haus im Besitz der NRW-Stiftung ist.“
Übrigens konnte die NRW-Stiftung seit ihrer Gründung im Jahr 1986 rund 3.500 Natur- und Kulturprojekte mit insgesamt 300 Millionen Euro fördern. Die Fördergelder stammen aus Lotterieerträgen von Westlotto sowie Mitgliedsbeiträgen des Fördervereins und Spenden.

Eine Ahnung von der Stimmung zu Koekkoeks Zeit. Der Rundgang wird für Besucher zur Zeitreise. NN-Foto: Rüdiger Dehnen
Viele Gäste kamen zur Wiedereröffnung des B.C. Koekkoek-Hauses. NN-Foto: Rüdiger Dehnen
