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Xantens Bürgermeister Thomas Görtz, Astrid Fischer (Stadt Xanten), DBX-Architektin Barbara Jureczka, Pauline Becker (TIX) und DBX-Leiter Stefan Wadleich in der frisch sanierten Ferienwohnung. NN-Foto: SP
28. März 2025 · Sabrina Peters · Xanten

Xanten: Torschreiberhaus am Klever Tor ist jetzt eine Ferienwohnung

Der DBX hat das historische Gemäuer in Xanten umfassend saniert

XANTEN. Als „verstecktes Juwel“ bezeichnete Xantens Bürgermeister Thomas Görtz das Torschreiberhaus am Klever Tor in Xanten beim Pressetermin. „Es ist von außen nicht sichtbar, was sich im Inneren verbirgt“, begründete Görtz. Wer die schmale, aber stabile Außentür und die kurz darauffolgende Innentür passiert hat, steht mitten in einem schnuckeligen Wohlfühl-Zuhause. Eine kleine Kochecke sowie ein runder Tisch mit drei Stühlen heißen Gäste sofort Willkommen. Der Dienstleitungsbetrieb Xanten (DBX) hat das Torschreiberhaus am Klever Tor gerade umfassend saniert und renoviert, sodass die Tourist Information Xanten (TIX) die Räumlichkeiten nun ab April als Ferienwohnung vermieten kann.

Seit drei Wochen ist das Objekt bereits zur Buchung verfügbar. „Und wir haben schon die ersten zehn Buchungen von jeweils mindestens zwei Nächten. Die ersten Gäste kommen am kommenden Freitag“, sagte Pauline Becker von der TIX. Dass das Torschreiberhaus so schnell so gut angenommen wird, ist für Bürgermeister Görtz kein Wunder. „Schlafen in historischen Gemäuern ist total beliebt. Das hat einfach einen besonderen Charakter“, sagte Görtz.

Auf das Torschreiberhaus am Klever Tor trifft das auf jeden Fall zu: Das Klever Tor wurde bereits ab 1393 gebaut. Als eines ihrer imposantesten Monumente signalisierte die Turmanlage über Jahrhunderte die Wehrhaftigkeit der Römerstadt. Nachdem das Stadttor Ende des 18. Jahrhunderts in ein Gefängnis umgewandelt worden war, erhielt es um 1800 entlang der historischen Stadtmauer eines „neuen“ Anbau, in dem die Gefängniswärter einquartiert wurden. An selber Stelle hatte sich vermutlich ein Vorgängerbau befunden, in dem die Torschreiber untergebracht waren – also jene mittelalterlichen Beamten, die unter anderem den Warenverkehr und Zölle kontrollierten.

Auch nach Aufgabe des Gefängnisses gegen 1905 diente der Anbau bis in die 1980er Jahre hinein als Dienstwohnung für verschiedene städtische Angestellte. Zwischen 2002 und 2018 betrieb die TIX in dem Gebäude das „Klompenmuseum“, bevor es 2020 unter Denkmalschutz gestellt wurde. Aufgrund dessen war auch die Sanierung nicht ganz so einfach. „Der Denkmalschutz musste natürlich berücksichtigt werden“, sagte Görtz.

Mit der Sanierungs- und Ferienwohnungsplanung hat DBX-Architektin Barbara Jureczka bereits Anfang 2023 begonnen. „Ziel dabei war zum einen die Sicherung des historischen Erbes der Stadt Xanten, zum anderen aber auch die weitere Nutzung des Gebäudes“, sagte Jureczka. Für die Kernsanierung des historischen Gebäudes inklusive der Fassadensanierung erfolgte zudem eine enge Abstimmung mit der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Xanten und dem LVR-Amt für Denkmal- und Bodendenkmalpflege. „Vieles ist erhalten worden“, berichtete Jureczka. Bei den Steinen sei zum Beispiel drauf geachtet worden, die meisten zu enthalten. Nur diejenigen, die zu marode gewesen seien, seien ausgetauscht worden.

Die Ferienwohnung im Torschreiberhaus am Klever Tor verfügt nun über zwei Etagen. Unten befindet sich die kleine Koch- und Sitzecke sowie im hinteren Bereich das Badezimmer. Dort ist auch Hygrostat angebracht worden, der dafür sorgt, dass Feuchtigkeit nach Außen abtransportiert wird. Über eine schmale Holztreppe geht es schließlich hoch ins Schlafzimmer sowie ins Wohnzimmer mit Couch und Fernseher.

Die Ferienwohnung wurde von der TIX eingerichtet und kann nun unter der Woche für 100 Euro pro Nacht und am Wochenende für 110 Euro pro Nacht gebucht werden. Die Mindestbuchung beträgt immer zwei Nächte. Die Preise gelten stets für zwei Personen.

Eigentümerin der Ferienwohnung ist die Stadt Xanten. Die TIX pachtet und vermarktet sie allerdings. Die Kernsanierung des Gebäudes inklusive der Fassadensanierung und Entwicklung zur Ferienwohnung hat insgesamt 507.000 Euro gekostet; ist damit aber unter der ursprünglichen Planung von 560.000 Euro geblieben. Die Stadt Xanten erhielt für die Umsetzung eine Denkmalförderung in Höhe von 75.000 Euro vom Land Nordrhein-Westfalen. Die ausführenden Firmen kamen zudem alle aus Xanten oder der Region.

Astrid Fischer vom Gebäudemanagement der Stadt Xanten sieht in der Ferienwohnung eine sinnvolle Investition: „Die Stadt Xanten weist einen hohen historischen Wert auf, der für die Stadt ganz wichtig ist. Diesen gilt es zu erhalten, denn die Stadt Xanten muss weiter attraktiv bleiben, damit die Leute hierherkommen.“ Das Torschreiberhaus am Klever Tor trage dazu ebenfalls einen Teil bei.

Sabrina Peters
Das gemütliche Schlafzimmer im Obergeschoss. NN-Foto: SP

Das gemütliche Schlafzimmer im Obergeschoss. NN-Foto: SP

Das Wohnzimmer befindet sich direkt hinter der Treppe. NN-Foto: SP

Das Wohnzimmer befindet sich direkt hinter der Treppe. NN-Foto: SP

Ein Blick ins Badezimmer. NN-Foto: SP

Ein Blick ins Badezimmer. NN-Foto: SP

Xantens Bürgermeister Thomas Görtz, Astrid Fischer (Stadt Xanten), DBX-Architektin Barbara Jureczka, Pauline Becker (TIX) und DBX-Leiter Stefan Wadleich in der frisch sanierten Ferienwohnung. NN-Foto: SP

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