
Xanten: Online-Register soll Leerstände in der Innenstadt reduzieren
Xantener Wirtschaftsförderung möchte Eigentümer und potenzielle Mieter aneinander vermitteln
Dafür plant Thilo Schwedmann, Wirtschaftsförderer der Stadt Xanten, auf der städtischen Homepage eine Übersicht aller Leerstände mit detaillierten Informationen, etwa zur Größe der Ladenfläche. „Diese Daten sind wir gerade dabei zu sammeln. Mitte April soll die Übersicht dann onlinegehen“, sagt Schwedmann, der dabei auch auf die Unterstützung der Vermieter hofft.
Interessenten sollen sich schließlich an die Stadt Xanten – unter anderem per E-Mail an wirtschaft@xanten.de – melden können, um ihr Interesse an ein Mietobjekt zu bekunden. Denn einen direkten Kontakt zu einem Vermieter oder zu einem Makler soll die Übersicht nicht enthalten. Dafür soll sie in den nächsten Monaten um weitere Leerstände außerhalb der Innenstadt – etwa in Gewerbezentren – noch ergänzt werden.
„Für uns als Wirtschaftsförderung ist das eine gute Möglichkeit, den Überblick über Leerstände zu behalten und den Kontakt zwischen Eigentümern und potenziellen Mietern zu vereinfachen. Wir werden versuchen, zwischen ihnen zu vermitteln, damit sie leichter zueinanderfinden und neue Nutzungsmöglichkeiten für leerstehende Ladenlokale geschaffen werden können“, sagt Schwedmann. Das Leerstandsregister auf der städtischen Homepage werde ausschließlich von der Xantener Wirtschaftsförderung selbst gepflegt. „Wir werden regelmäßig die Leerstände in der Stadt beobachten und die Übersicht entsprechend pflegen“, verspricht Schwedmann.
Relativ neu ist ein solches von der Stadt Xanten initiiertes Portal im Internet. Online unter https://geoportal-niederrhein.de/ kann man bereits nach Leerständen in der Stadt Xanten suchen, die auf der interaktiven Karte dann mit einem roten „L“ markiert sind. Das städtische Leerstandsregister soll dann mit dieser interaktive Karte verknüpft werden, wie Schwedmann verrät.
Auch die IGX stellt auf ihrer Website unter https://igx-xanten.de/einteilvonxanten/ bereits eine – wenn auch nicht vollständige – Übersicht mit Verlinkungen zu Immobilien-Online-Plattformen zur Verfügung. Zur Aktion „Werde #einteilvonxanten“ gehören darüber hinaus auch Plakate mit lustigen Schlagworten wie einer „Eisbären Gelateria“. Auf diesen Postern, die in nächster Zeit auch in einigen leeren Ladenlokalen ausgehängt werden sollen, wirbt die IGX mit Fakten wie 141.000 Übernachtungsgästen pro Jahr, drei Markttagen in der Woche, acht verkaufsoffenen Sonntagen pro Jahr und einem jährlichen, fünfwöchigen Weihnachtsmarkt, um neue gewerbliche Mieter für Xanten. Auch in den sozialen Medien sollen die Plakate mit Verweis auf das Leerstandsregister geteilt werden.
Doch was braucht die Stadt Xanten eigentlich für neue Geschäfte? Wenn es nach Nicola Lümmen, Vorsitzende der IGX geht, sind das vor allem inhabergeführte Läden. „Wir wollen gerne eine sehr individuelle Einkaufsstadt bleiben. Das erreichen wir durch viele inhabergeführte Geschäfte. Das sind auch die Leute, die sich bei Veranstaltungen beteiligen. Der ein oder andere Filialist ist natürlich auch nicht schlecht, da das auch immer Läden sind, die anziehen“, sagt Lümmen. Zu viele große Ketten würden eine Innenstadt jedoch immer austauschbarer machen. „Eine unverwechselbare Fußgängerzone erhält man nur über inhabergeführte Geschäfte“, ergänzt Lümmen.
Doch gerade viele Einzelkämpfer haben ihre Läden in den vergangenen Jahren geschlossen. „Einen neuen Laden zu eröffnen braucht sehr viel Mut und Idealismus“, betont Lümmen, während Sebastian Scholten, ebenfalls von der IGX, noch den Fleiß und die harte Arbeit hinzufügt.
Xantens Technischer Dezernent Niklas Franke lobt im Pressegespräch aber trotz der aktuell acht Leerstände auch den Ist-Zustand der Xantener Innenstadt. „Wir wollen jedoch gewährleisten, dass die Innenstadt auch weiterhin so attraktiv bleibt, wie sie ist“, betont Franke. Dafür brauche es eben auch kreative Maßnahmen. „Trotzdem ist unsere eigene Handlungsmöglichkeit natürlich sehr beschränkt. Denn die Eigentümer spielen die größte Rolle“, weiß Xantens Bürgermeister Thomas Görtz. Die Stadt könne diesen selbstverständlich nicht vorschreiben, an welche Mieter sie ihre Ladenlokale vermieten würden. Ideen hätte Görtz allerdings schon: „Ein Nachversorgungsladen wie ein ,Supermarkt to go‘ oder eine attraktive Gastronomie wie das Café Extrablatt oder etwas anderes wären wünschenswert.“
Sabrina PetersWirtschaftsförderer Thilo Schwedmann und IGX-Vorsitzende Nicola Lümmen werden für die neue Kampagne gegen Leerstände. NN-Foto: SP

Redakteurin in Xanten, Kalkar, Rheinberg und Alpen sowie Büderich und Ginderich