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Wasser und Feuer sind nur zwei der zahlreichen Themen, mit denen sich Holger Matthies in seiner Ausstellung „Trias“ beschäftigt; rechts die Gruppe „Brandstifter“. NN-Foto: Gerhard Seybert
24. April 2024 · Michael Bühs · Emmerich

Von „Brandstiftern“ und weiteren Zufällen

Ausstellung „Trias“ von Holger Matthies im PAN in Emmerich eröffnet

EMMERICH. Die erste Ausstellung von Holger Matthies im PAN in Emmerich ist bereits acht Jahre her. „Ein halbes Jahrhundert Zeitgeschichte im politischen Plakat“, lautete 2016 der damalige, ein wenig sperrige Titel. Bei der neuen Ausstellung, die am vergangenen Donnerstag eröffnet wurde, genügt dem mit diversen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichneten Grafikdesigner und Plakatkünstler ein Wort: „Trias“. Untertitel: „Eine fotografische Spätlese“. Zu sehen sind mehr als 130 Fotoarbeiten.

Diese Arbeiten hat Matthies zumeist als Motiv für Plakatgestaltungen entwickelt, „um beispielsweise Opern, Theaterstücke und Ausstellungen zu bewerben“, erläutert PAN-Kuratorin Christiane van Haaren. Allerdings sind es eben nicht die fertigen Plakate, sondern die Fotografien. Und wie die Trias einen dreiteiligen Abschnitt der Erdgeschichte abbildet, so hat auch Matthies seine Bilder in Gruppen von drei Aufnahmen unterteilt, die sich jeweils mit einem bestimmten Thema widmen.

Dieser Prozess ist letztlich jedoch einem Zufall entsprungen, wie Holger Matthies in seinem Katalog zur Ausstellung beschreibt: „Drei Diapositive, die ungeordnet auf meinem Leuchttisch lagen, ergaben bei genauerem Hinsehen eine Ordnung – ein Ordnungsprinzip.“

Dabei geht es mal heiter, mal politisch, mal emotional zu. So beschäftigt sich beispielsweise die Gruppe „Brandstifter“ mit dem Thema Feuer; sie zeigt den brennenden Körper eines Bischofs, eine brennende Salsa-Konservendose und einen brennenden Feuermelder. Entstanden sind die Aufnahmen im Auftrag des Goethe-Instituts Nancy, der Oper Hamburg und der Deutschen Grammophon Gesellschaft. Unter dem Titel „Der braune Dreck muss weg“ sind ein Teller, ein Kehrblech und ein Blatt Papier mit sehr kleiner Schrift zu sehen – auf allen prangt das Hakenkreuz. Auftraggeber der dazugehörigen Plakate: as Stadttheater Hildesheim, die Bürgerinitiative Hamburg und das Schlossparktheater Berlin.

Die Idee, mit seiner „Trias“ nach Emmerich zu gehen, hatte Holger Matthies bereits im vergangenen Jahr, nachdem er sie 2021 anlässlich seines 80. Geburtstages zum ersten Mal in der Freien Akademie der Künste in Hamburg gezeigt hatte. Beziehungsweise zeigen wollte, denn die Ausstellung war aufgrund der Corona-Pandemie nie öffentlich zugänglich. „2023 waren wir aber bereits ausgebucht“, verrät PAN-Vorsitzender Reimund Sluyterman. Daraufhin habe sich Matthies sofort bereit erklärt, ein Jahr zu warten, um im PAN ausstellen zu können.

Ergänzt wird die Ausstellung zum einen durch „freie“ Fotografien ohne einen Plakathintergrund. „Unterwegs“ lautet das Oberthema und ist mit Bedacht gewählt, denn „es sind Bilder von Reisen, die Holger Matthies unternommen hat“, wie Christiane van Haaren zu berichten weiß. Auch sie sind in Dreiergruppen zusammengefasst. Zum anderen gibt es die „Störer“: Sie zeigen Motive, die mit den Themen der umgebenden Dreiergruppen nichts zu tun haben, und sollen das Ordnungsprinzip durchbrechen, die Ausstellung „auflockern“, sagt van Haaren.

Die Ausstellung „Trias“ ist bis 31. August im PAN in Emmerich zu sehen. Der Eintritt kostet zehn Euro, ermäßigt fünf Euro (Schüler unter 18 Jahren frei); der umfangreiche, 112 Seiten starke Katalog kostet 18 Euro.

Michael Bühs
PAN-Kuratorin Christiane van Haaren begrüßt die Gäste zur Eröffnung am Donnerstagabend im PAN. NN-Foto: G. Seybert

PAN-Kuratorin Christiane van Haaren begrüßt die Gäste zur Eröffnung am Donnerstagabend im PAN. NN-Foto: G. Seybert Foto: Ruediger Bechhaus

Wasser und Feuer sind nur zwei der zahlreichen Themen, mit denen sich Holger Matthies in seiner Ausstellung „Trias“ beschäftigt; rechts die Gruppe „Brandstifter“. NN-Foto: Gerhard Seybert

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