
Veener Friedhof hat jetzt auch einen „Memoriam Garten“
Die Nachfrage nach der Gemeinschaftsgrabfläche ist bereits auf dem Alpener Friedhof sehr hoch
Die Gründe hierfür lägen vermutlich vor allem an den geänderten Bedürfnissen. „Immer mehr Kinder ziehen in die weite Welt hinaus und bleiben nicht mehr wie früher im Ort der Eltern wohnen. Das bedeutet auch, dass immer weniger Gräber von den Familien gepflegt werden können“, sagt Bettina Witt, Standesbeamtin bei der Gemeinde Alpen. Auch der Wille sei dabei ein großes Thema. Unter anderem deshalb seien alternative Bestattungsformen wie der Memoriam Gärten immer beliebter geworden. Beim „Memoriam Garten“ wird die Dauergrabpflege nämlich von qualifizierten Friedhofsgärtnern übernommen, welche die Gräber das ganze Jahr über in Ordnung halten und der Jahreszeit entsprechend neue Blumen einpflanzen. In Veen übernimmt das die Friedhofsgärtnerei Petzchen aus Kevelaer.
Die Hinterbliebenen müssen dafür allerdings nicht monatlich oder in regelmäßigen Abständen bezahlen. Denn die Dauergrabpflege wird direkt mit der jeweiligen Grab-Form im „Memoriam Garten“ für 25 Jahre mitbezahlt. „Das kann sogar von den Verstorbenen noch zu Lebzeiten geregelt werden“, sagt Witt. Es sei zwar nicht möglich, den genauen Platz des eigenen Grabes schon zu Lebzeiten zu sichern – das sei auf den drei Alpener Friedhöfen generell nicht möglich –, aber dass das Grab im Memoriam Garten sein soll, könne sehr wohl bereits vorher festgelegt werden.
Der „Memoriam Garten“ in Veen ist bereits der dritte im Alpener Ortsgebiet. 2019 wurde auf dem Friedhof in Alpen der erste Memoriam Garten eröffnet, der mittlerweile zum dritten Mal erweitert wurde. „Die vierte Erweiterung ist schon in Planung“, verrät Witt. Die Urnen- und Reihengräber seien so beliebt gewesen, dass der ursprüngliche Platz nicht ausgereicht habe.
Auch in Veen sei eine Erweiterung in Zukunft möglich. Es stünden noch Flächen zur Verfügung, die entsprechend umgestaltet werden können, sagen Witt und Ahls. Erstmal startet der Veener Memoriam Garten aber mit zwei großen Flächen, in denen einzelne Urnengräber, Urnengemeinschaftsgräber und Reihengräber mit Sarg-Bestattung zur Verfügung stehen. Die einzelnen Gräber sind durch separate Steine im Boden markiert. Die Bepflanzung ist aber als große, einheitliche Fläche angelegt. Die Ruhestätten werden von den Verstorbenen oder Hinterbliebenen – wie bei allen anderen Grabflächen – auch beim Memoriam Garten für 25 Jahre aufgekauft. Beim „Memoriam Garten“ ist die Dauergrabpflege jedoch inklusive. Anders als bei anonymen Gräbern werden bei dieser Bestattungsform zudem die Namen der Verstorbenen an den Gräbern verewigt.Sabrina Peters
So grün und blühend sieht der „Memoriam Garten“ in Alpen im Frühjahr und Sommer aus. Er dient auch als Vorbild für Veen. Foto: Petzchen
Alpens Bürgermeister Thomas Ahls, Dominik Petzchen, Bettina Witt und Volker Schulte-Bunert (beide Gemeinde Alpen vor dem „Memoriam Garten“ auf dem Friedhof in Veen. NN-Foto: SP

Redakteurin in Xanten, Kalkar, Rheinberg und Alpen sowie Büderich und Ginderich