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Die St. Nicolai Kirche in Kalkar mit Blick auf den Marienaltar. Foto: privat
14. Oktober 2025 Von NN-Online · Kalkar

Nikolausbruderschaft freut sich an neuem Licht in St. Nicolai

Marienaltar in St. Nicolai wurde frisch restauriert und erstrahlt in neuem Licht

KALKAR. St. Nicolai Kalkar ist für die dunklen Wintermonate gut gerüstet. Karl Braam und Hildegard Gruben von der Nikolausbruderschaft durften auf der letzten Versammlung dankbar drei Neuigkeiten für die Nicolai-Kirche präsentieren: Die Flügel am Marienaltar sind neu gefirnisst, die Anstrahlung der Altäre ist deutlich verbessert und der Eingangsbereich ist durch eine erneuerte Loge für die Kirchenwächter verschönert.

Restaurator Jens Hofmann hat im Rahmen seiner jährlichen Wartung mit einem eigenen Verfahren innerhalb weniger Tage auf den Flügeln des Marienaltars den Firnis abgenommen, Fehlstellen gefestigt und neuen Firnis aufgetragen. Schon seit den Zeiten von Jan Joest im 16. Jahrhundert weiß man, dass die dünne glasierende Schicht auf Gemälden nach Jahrzehnten sich ins Gelbliche verändert und nach einigen Jahrzehnten wieder abgenommen und neu aufgetragen werden muss. Die Bilder von der Lebensgeschichte des Märtyrers Sebastian, den Schützen besonders vertraut, erscheinen nun wieder leuchtend und strahlend. Sowohl der Vertreter des LVR wie des Bistums haben diese Arbeitsweise von Jens Hofmann sehr gelobt: Er legt eine Folie über die gesamte Fläche und nimmt den alten Firnis in einem von ihm entwickelten Verfahren in einem Arbeitsgang ab. Der Künstler dieser aus mehreren Sebastiansgeschichten bestehenden Bildfolge ist leider nicht bekannt, müsste aber in der Baegert-Schule in Wesel zu suchen sein.

Mit 25 neuen Strahlern wurde die in die Jahre gekommene Altar-Ausleuchtung in St. Nicolai deutlich verbessert. Nun kann man schon von hinten aus der Kirche die Einzelheiten der Jan-Joest-Gemälde im Hochaltar erkennen. Die stromsparenden Leuchtmittel haben auch einen größeren Radius und sind individuell einstellbar, so dass man nun mit weniger Strahlern auskam und sogar weitere Kunstwerke in die Hervorhebung aufnehmen konnte. Das Bistum Münster hat auf Antrag des Kirchenvorstands diese neue Ausleuchtung fast vollständig mitfinanziert.

Der Förderverein von St. Nicolai hat nach langer Vorbereitung nun die Neugestaltung der Loge im Turmeingang finanziert: Der Sitzplatz für die Kirchenwächter der Nikolaus-Bruderschaft kann nun beheizt werden und hat eine moderne Theke mit Auslagemöglichkeiten für die Schriften erhalten. So konnten die über 25 Jahre alten Möbel beseitigt und eine schlichte und funktionale Präsentation erreicht werden. So ist für die Winterzeit in den Öffnungsstunden zwischen 14 und 16 Uhr Vorsorge getragen. Zu den anderen Tageszeiten können Besucher trotzdem im Turm beten und eine Kerze entzünden oder sich bei den Info-Schriften bedienen.

Gern stellt sich die Nikolaus-Bruderschaft auf Anfrage für Kirchenführungen zur Verfügung, die auch zu anderen Tageszeiten für kleine Gruppen vereinbart werden können. Die Anmeldung geht über das Pfarrbüro oder die Email-Adresse der Pfarrei Heiliggeist-kalkar@bistum-muenster.de. Jeden Sonntag steht ein Mitglied nach der 11 Uhr-Messe um 12 Uhr bereit, Einzelbesuchern die Kirche und ihre Schätze zu erläutern. Ferner werden auch in den Wintermonaten am dritten Sonntag im Monat um 14 Uhr Fensterführungen angeboten, so also wieder am morgigen Sonntag, 19. Oktober, um 14 Uhr. Die Hintergründe der Themenstellung „Teppiche aus Licht“ von Karl-Martin Hartmann aus Wiesbaden werden an den einzelnen Fenstern erläutert. Über die Internetseite www.stnicolai.de präsentiert der Förderverein übrigens die Fenster und Altäre in ausführlichen Erläuterungen, die in diesen Tagen auch für die niederländische und englische Sprache erweitert werden.

Auf der Versammlung der Mitglieder in den vergangenen Tagen wurde auch deutlich, dass einige Mitglieder der Nikolaus-Bruderschaft älter geworden sind. Neue Kirchenwächter und Kirchenführer müssen gewonnen und geschult werden. Interessierte können sich bei Karl Braam, Hildegard Gruben, Pastor van Doornick oder den Mitgliedern melden. Sie erhalten Unterstützung und Schulung. Gern würde das Leitungsteam zum Patronatsfest im Dezember neue Mitglieder aufnehmen. Auch die Schatzkammer wird in diesen Tagen neu bestückt: Nach der Präsentation verschiedener Kelche aus den umliegenden Ortschaften werden nun Weihrauchfässer verschiedener Jahrhunderte in der Mittelvitrine gezeigt werden. Der Besuch der Nicolai-Kirche lohnt sich immer: Die Mitglieder der Nikolaus-Bruderschaft Kalkar und der Förderverein freuen sich, die Hintergründe der hohen Kunst in Kalkar möglichst vielen Interessierten vermitteln zu können.

Die St. Nicolai Kirche in Kalkar mit Blick auf den Marienaltar. Foto: privat

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