
Neues Feuerwehrgerätehaus in Wachtendonk eingeweiht
Großer Blaulichttag mit offiziellem Umzug und einem Tag der offenen Tür
WACHTENDONK. Nach dem ersten Spatenstich am 18. Februar 2023 und rund eineinhalb Jahren Bauzeit fand jetzt die feierliche Einweihung und Einsegnung des neuen Feuerwehrgerätehauses in Wachtendonk am Loeweg 20 statt.
Das bisherige Feuerwehrgerätehaus an der Kempener Straße 8 platzte aus allen Nähten und erlaubte nicht die Umsetzung der heute geltenden Anforderungen an den Arbeitsschutz. Zur Bewältigung der stetig gestiegenen Aufgaben und Einsatzzahlen werden zudem weitere Fahrzeuge und Einsatzgeräte benötigt, die im vorhandenen Gebäude keinen Platz gefunden hätten. Nach langen Diskussionen rund um die Suche nach einem geeigneten Standort, einer europaweiten Ausschreibung der Planungsleistungen, über den Entwurf und die Kosten, gab der Rat der Gemeinde Wachtendonk letztendlich grünes Licht für den Neubau eines neuen, auf die Zukunft ausgerichteten Feuerwehrgerätehauses.
Der Neubau wird sowohl von der Kempener Straße als auch vom Loeweg erschlossen. Während die Einsatzkräfte im Alarmfall über den Loeweg anrücken, rücken die Einsatzfahrzeuge getrennt von der Zufahrt über die Kempener Straße aus. Nach dem Einsatz kehren die Einsatzfahrzeuge über den Loeweg in das Gerätehaus zurück. Hierdurch finden sowohl die Belange des Arbeitsschutzes als auch des Lärmschutzes Berücksichtigung.
Auf einer Grundfläche von 1.580 Quadratmetern bietet der Neubau Platz für alle Funktionsbereiche der Wehr. Die 360 Quadratmeter große Fahrzeughalle bietet Platz für sechs Einsatzfahrzeuge. Um Rückwärts- und Rangierfahrten zu vermeiden, wurden vier Stellplätze aus Sicherheitsgründen als Durchfahrtsplatz ausgeführt. Neben den Umkleiden für männliche und weibliche Einsatzkräfte sowie für die Jugendfeuerwehr mit insgesamt über 100 Doppelspinden sind Sanitärräume, Werkstätten, Schulungs- und Verwaltungsräume vorhanden.
Das neue Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr Wachtendonk präsentiert sich nach den Plänen des Straelener Architekten Michael van Ooyen mit einer auf das Wesentliche reduzierten Architektursprache und einer Ziegelfassade, die das ortstypische Material der Bebauung aufnimmt. Der parallel zur Kempener Straße ausgerichtete Baukörper schirmt Emissionen gegenüber dem südlich angrenzenden Wohngebiet ab. Das Nachhaltigkeitskonzept für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses umfasst eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen, die sich sinnvoll ergänzen. Das auf dem begrünten Dach und den befestigten Flächen gesammelte Regenwasser wird auf dem Grundstück versickert. Der weitgehende Verzicht auf Verbundbaustoffe ermöglicht nach dem Ende der Nutzungszeit die Rückführung der verbauten Materialien in den Stoffkreislauf. Die robusten und massiven Bauteile des Neubaus, die in Hinblick auf niedrige Unterhaltungskosten ausgewählt wurden, wirken klimaregulierend. Um bei der Realisierung des Bauvorhabens auf die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) zurück greifen zu können, wurde der Neubau als Effizienzhaus 40 mit Nachhaltigkeitsklasse konzipiert. Die geplante, auf das Notwendigste begrenzte Anlagentechnik umfasst eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, Raumlufttechnische-Anlagen mit 75 Prozent Wärmerückgewinnung, LED-Leuchten mit Präsenzmelder und eine Photovoltaikanlage.
Nach der offiziellen Einweihung und Einsegnung des Neubaus konnten die Wachtendonker Bürger und alle Interessierten beim Blaulichttag der Feuerwehr am vergangenen Samstag im Rahmen eines Tages der offenen Tür das neue Feuerwehrgerätehaus besichtigen.

Der Aufenthaltsraum mit Theke kann sowohl dem gemütlichen Beisammensein als auch der Verpflegung bei langdauernden Einsätzen dienen. Foto: Theo Leie NiederheinNachrichten

Der Eingangsbereich mit offener Treppe.NN-Fotos (3): Theo Leie Foto: Theo Leie NiederheinNachrichten