Neues aus dem PAN Kunstforum in Emmerich
Kuratorin Christiane van Haaren stellt den Plakatkalender 2026 vor / Neue Ausstellung von Willi de Vries zum Thema Männlichkeit
EMMERICH. Wieder einmal hat das PAN Kunstforum eine Auswahl an Plakatkunst in seinen neuen Jahreskalender für 2026 verwandelt. Ab sofort ist der Kalender im Emmericher Museum zu den Öffnungszeiten, immer donnerstags bis sonntags, zwischen 11 bis 16 Uhr für 35 Euro erhältlich. Über die Besonderheiten des Plakatkalenders 2026 und weitere Neuigkeiten aus dem PAN informiert Kuratorin Christiane van Haaren.
Eine limitierte Auflage von 350 Exemplaren auf Premiumpapier haben van Haaren und Museumsleiter Reimund Sluyterman für das kommende Jahr bei der Druckerei J.L Romen in Auftrag gegeben. Zum 27. Mal zeigt der Kalender bunte Plakate verschiedenster renommierter Gestalter aus den vergangenen 50 Jahren. Alle im Kalender berücksichtigten Künstler arbeiteten schon in der Vergangenheit mit dem PAN zusammen, stellten dort aus oder sind mit mehreren Werken in der Sammlung des Kunstforums vertreten. Für den Kalender sucht Christiane van Haaren jedoch jedes Jahr wieder neue, anregende Highlights zum Präsentieren aus: „Etwa drei Monate dauert der Entstehungsprozess des Kalenders. Ich beginne damit, die Künstler persönlich anzufragen. Sie freuen sich immer, wenn sie ein weiteres Mal Teil des Kalenders sein können. Er bringt Kunst in Haushalte aus ganz Deutschland und darüber hinaus.“ Liegen van Haaren genügend Bilder vor, werden zwölf davon ausgewählt. Dabei achtet die Kuratorin auf drei, für sie wichtige Dinge: „Die Plakate müssen eine positive Wirkung haben. Außerdem achte ich auf die Farbgebung und interessante Motive. Die Plakate sollten von international bekannten Gestaltern stammen, darauf lege ich Wert“, betont Christiane van Haaren. Wie schon in den Vorjahren, sind es eben diese positiven, bunten Plakate, die Fans des Plakatkalenders am meisten schätzten. „Die meisten hängen den Kalender zur Dekoration auf, nicht als zeitkritisches Dokument“, sagt van Haaren weiter. Man merke der Gesellschaft eine Verdrossenheit im Kultursektor stark an. Trotzdem sind im Kalender für 2026, mit Künstlern wie beispielsweise Götz Gramlich auch einige dabei, die mit ihren Bildern zum Nachdenken anregen möchten. Bilder, die nicht offensichtlich kritisch sind, aber diversen Interpretationsspielraum liefern. So zeigt Gramlichs Werk im Oktober eine Keule, die aus einer Espressotasse aufsteigt vor blauem Hintergrund. „Hier war der Espresso wohl so stark wie Herkules“ kommentiert van Haaren lachend. Sie sei ein großer Freund von simplen, aber ausdrucksstarken Designs.
Das April-Bild von Holger Matthies zeigt ein großes Ei, davor eine Treppe und ein kleines Ei. Zweiteres ist zerbrochen, der Dotter fließt die Stufen herunter. Van Haarens Lieblingsbild in dem Kalender, so sagt sie, ist jedoch das Bild im Januar: Ein Abbild des Kopfes der antiken Venus von Milo, klassisch, doch in Teilen ersetzt durch das Gesicht einer Frau im Pop-Art-Stil Roy Lichtensteins. Weitere Monate zeigen des Weiteren die Ankündigungsplakate für verschiedene Veranstaltungen. Die schwarz-weiße Skyline des nächtlichen New Yorks etwa präsentierte eine Fotoausstellung des bekannten Fotografen Andreas Feininger im Bröhan-Museum Berlin 2023. Das Layout des Kalenders und die Gestaltung des Covers hat wieder der Künstler Uwe Loesch übernommen. Seit mehr als 10 Jahren arbeitet er mit dem Museumsteam zusammen. Bis Montag, 22. Dezember ist der PAN-Kalender zu den Öffnungszeiten des Museums erhältlich. Der Preis liegt bei 35 Euro. Ab dem 24. Dezember schließt das PAN bis zum 23. Januar seine Türen.
Neues aus dem Museum
Freuen können sich begeisterte Besucher der Ausstellungsreihe „Kunst Salon & Festival“, die im September startete. Die Ausstellung wird noch bis Montag, 22. September verlängert. Im Fokus der abschließenden drei Wochen stehen die Werke des Malers Willi de Vries. Mit seinen Ölgemälden stellt er das Thema Männlichkeit infrage und karikiert in diesem Zug den US-Präsidenten Donald Trump, an dem „weder Skandale noch moralische Grenzen hängen blieben“, wie de Vries selbst schreibt. In seiner Ausstellung stellt er sich die Frage, was Männlichkeit im Schatten eines Mannes wie Trump bedeutet und wie dieser Härte, Dominanz und emotionale Kälte als Waffe einsetzt. In seiner Werkreihe „Satin – elegant und angenehm zu gleich“ denkt Willi de Vries diese Gedanken weiter. Historische Gemälde von Männern werden hier mit dem sanften, fragilen Stoff Satin kombiniert.
Willi de Vries präsentiert in seiner neuen Ausstellung verschiedene Motive zum Thema Männlichkeit. Donald Trump steht dabei im Zentrum. Foto-Ausschnitt: Willi de Vries Foto: Willi de Vries
Das Lieblingsmotiv von Christiane van Haaren ist ein Abbild der Venus von Milo in zwei verschiedenen Stilen. NN-Foto: J.Kurschatke