
Neue Kunstausstellung in der Stadtsparkasse Kevelaer ab 12. September
Stipendiatinnen der Kerpenkate Stiftung präsentieren 35 besondere Werke
KEVELAER. Die Kerpenkate Stiftung ehrt in den kommenden drei Wochen zwei Stipendiatinnen des Kerpenkate Begabtenförderungsprogramms für bildende Kunst. Judith Sieben und Johanna Louisa Putzek sind junge Malerinnen und stellen ab morgen, Donnerstag, 12. September um 18.30 Uhr in der örtlichen Geschäftsstelle der Sparkasse Rhein Maas, Busmannstraße 31-35, insgesamt 35 ihrer eindrucksvollen Werke aus.
Es sind stimmungsvolle Bilder, die nun die Galerieempore in der Kevelaerer Stadtsparkasse zieren. Von einem geradlinigen Treppenhaus, das zwei Ebenen miteinander verbindet, zu dem leicht unscharfen Spiegelbild einer Straße in dem Schaufenster eines Cafés, durch die das Kuchenmenü des Tages scheint. Das sind nur zwei Beispiele für die Kunst der beiden Kerpenkate Stipendiatinnen. Judith Sieben und Johanna Louisa Putzek malen aus Leidenschaft; Öl auf Leinwand – oft bunt, manchmal schwarz-weiß, Bleistift Porträts interessanter Persönlichkeiten die einem mit einer nachdenklichen Miene begegnen, Aquarell-Versionen von portugiesischen Marktplätzen oder Nahaufnahmen von Schneeglöckchen, denen man auf interessierte Art plötzlich mehr Beachtung schenkt.
Ein hohes Niveau an Kreativität und malerischer Fähigkeit, dabei hat alles so bodenständig angefangen. In der Kunst AG des Kevelaerer Kardinal-von-Galen-Gymnasiums. „In der Schule hat man zum ersten Mal neue Materialien und Maltechniken kennengelernt. Das hat mir sehr geholfen, einen Zugang zur Kunst zu finden“, erklärt Sieben. Putzek ergänzt dazu: „Mit mehr Materialien entsteht gleichzeitig auch mehr Wirkung. In der Kunst AG ging es so richtig los.“ Dabei wurde das Malen mit Ölfarbe für beide Künstlerinnen zu etwas ganz Besonderem: „Man geht ganz anders an Bilder heran, wenn man mit Ölfarben malt. Sie lassen sich anders verblenden, trocknen langsamer. Dadurch hat man ganz andere Möglichkeiten, Kunst zu schaffen“, beschreiben die Stipendiatinnen.
Viele Jahre wurde die Kunst AG des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums von dem Kunstpädagogen und bildenden Künstler Paul Wans geleitet. Er war es auch, der die beiden ehemaligen Schülerinnen für eine Förderung der Kerpenkate Stiftung vorschlug. „Zu dem Angebot konnte ich nicht Nein sagen“, lacht Johanna. Für das zweijährige Begabtenförderungsprogramm werden jeweils zwei Stipendiaten ausgewählt. Die Stiftung übernimmt dann, in Zusammenarbeit mit der Sparkasse sowohl alle Materialkosten der Kunstschüler als auch das Honorar für einen privaten Förderkurs, der einmal die Woche bei dem Künstler Heiner Geisbe in Straelen statfindet. „Der Unterricht wird individuell auf einen abgestimmt. Man kann also kreativ werden und selbst entscheiden, was man malen möchte“, erklärt Judith. Künstler Geisbe steht den Schülern dabei mit Rat zur Seite und hilft, Techniken zu verbessern und Ideen zu verwirklichen.
Johanna Putzek und Judith Sieben begannen ihr Stipendium bereits in den Jahren 2017 und 2019, wegen der Pandemie musste ihre Ausstellung aber bis jetzt warten. Dafür erhalten die Besucher der Sparkasse nun nicht nur einen Blick auf die Gemälde, die während des Stipendiums entstanden sind. Die Ausstellung präsentiert auch bildlich, was aus den jungen Künstlerinnen nach ihrer Zeit der Förderung und nach dem Abitur geworden ist. Judith Sieben kam durch die Kunst zur Architektur und startete ein Studium in Düsseldorf. „Ich finde es einfach toll, Kunst und Technik miteinander zu verbinden. Man gewinnt dadurch einen neuen Blick für Ästhetik“, beschreibt sie. Spezialisiert hat Judith sich auf das Thema energetische Sanierung von Gebäuden und arbeitet in diesem Bereich mittlerweile auch neben ihrem Studium für die Düsseldorfer Stadtverwaltung. Johanna Louisa Putzek hat es nach dem Abitur nach Münster verschlagen, wo sie zwei Jahre lang Jura studierte und einen ersten Richtungswechsel einschlug.
Die Liebe und den Spaß an der Kunst habe sie dabei nie verloren. Ganz im Gegenteil: „Ich habe gemerkt, dass Jura mich nicht glücklich macht und ich mich nicht 40 Jahre in diesem Beruf arbeiten sehe. Aber ich wusste, was mich stattdessen glücklich macht ...“ Die Kunst. So startete Johanna ihr neues Studium an einer Kunsthochschule in Münster.
Von Donnerstag, 12. September bis Freitag, 4. Oktober ist die Ausstellung in der Kevelaerer Geschäftsstelle der Sparkasse Rhein Maas zu den regulären Öffnungszeiten zu besichtigen. Wer die beiden Künstlerinnen persönlich kennenlernen möchte, kann dafür die Eröffnungsfeier am 12. September um 18.30 Uhr nutzen. Joachim Rademacher, Leiter der örtlichen Sparkasse, freue sich, Gastgeber der Kerpenkate Ausstellung zu sein. „Das Sparkassengebäude ist geschmückt mit sehr vielen alten Gemälden. Durch die Kerpenkate Stiftung immer wieder neue Bilder ausstellen zu dürfen, ist daher eine Bereicherung für uns.

„Brot & Butter“ gemalt von Judith Sieben aus dem Jahr 2023. Foto: Judith Sieben

„Treppenhaus“ ein Werk gemalt von Johanna Louisa Putzek aus diesem Jahr. Foto: J.L Putzek
Die neue Ausstellung der Kerpenkate Stiftung ist ab morgen in der Sparkasse Rhein Maas zu begutachten. (V.l) Joachim Rademacher, Karl Aengenheyster, Judith Sieben, Paul Wans und Johanna Louisa Putzek. Foto: J.Kurschatke
