
Nachhaltiges Projekt schafft zahlreiche Synergieeffekte
Niersverband: Start der Gewässerrenaturierung in Meykesbos/Pont Ende 2024
GELDERLAND. Ende 2024 beginnen im Bereich Meykesbos in Pont die Arbeiten zur nächsten Gewässerrenaturierung des Niersverbandes. Auf einer Strecke von heute 1,2 Kilometern soll die Niers naturnah umgestaltet werden. Dazu wird der Gewässerlauf auf 2,2 Kilometer verlängert und neu gebaut sowie eine für natürliche Gewässer typische Auenfläche ge-schaffen. Hauptziel dieses Projektes ist die ökologische Weiterentwicklung der Niers. Neben den ökologischen Zielen werden durch dieses nachhaltige Projekt zusätzliche, wertvolle Synergieeffekte erreicht.
Im Frühjahr dieses Jahres wurde eine wegweisende Gewässerumgestaltung im Bresgespark in Mönchengladbach-Rheydt fertig gestellt. Nun geht es im Bereich Meykesbos mit einem weiteren bedeutenden Projekt, in einem rund 21 Fußballfelder großen Gebiet in Geldern, nahe der Deponie Pont weiter. Bei dieser Gewässermaßnahme wird der Niersverband rund 2,2 Kilometer Niers neu bauen und naturnah gestalten. Die heute durch einen begradigten, 1,2 Kilometer langen Lauf geführte Niers wird dabei um rund einen Kilometer verlängert und künftig in Schleifen durch die neu geschaffene Aue rechts und links des heutigen Flusslaufs mäandrieren. Es werden abwechslungsrei-che neue Lebensräume für viele Pflanzen- und Tierarten geschaffen. Ein zukünftiger Auwald wird durch großzügige Geländeabsenkungen entstehen, die gleichzeitig für einen rund 120.000 Kubikmeter großen natürlichen Rückhalteraum zur Speicherung von Hochwasser dienen. Mit dieser Umgestaltung wird die ökologische Entwicklung der Niers sowie die Biodiversität und der Artenschutz weiter gestärkt, der natürliche Wasserkreislauf unterstützt und somit ein Beitrag zur Klimaresilienz der Niers und ihres Umfeldes geleistet. Das Projekt ist Teil des Masterplan Niersgebiet, dessen Ziel es ist, Maßnahmen zur gewässerverträglichen Einleitung von Niederschlagswasser mit einer naturnahen Umgestaltung der Niers zu kombinieren. Durch die Herstellung des neuen Gewässerbettes und der Aue entsteht insgesamt ein Bodenabtrag von circa 150.000 Kubikmetern. Bei diesem Projekt ist es dem Niersverband gelungen, den abzutragenden Boden zum überwiegenden Teil gleich vor Ort nachhaltig weiterzuverwenden. Die benachbarte Deponie Pont des Kreises Kleve benötigt zur sogenannten Rekultivierung der Deponie erhebliche Mengen Abdeckboden. Von den im Plangebiet ausgehobenen Böden sind circa 100.000 Kubikmeter geeignet, um dafür wiederverwendet zu werden. Die entstehende Bodenschicht dient der Rekultivierung und Bepflanzung der Deponie. Dies führt zu einer „Win-win-Situation“ für beide Seiten: Der Niersverband muss die Bodenmassen nicht aufwändig abtransportie-ren; die Betreibergesellschaft der Deponie den Boden nicht extern beschaffen und anliefern lassen. Damit werden wertvolle Synergie-effekte erzielt. Insgesamt können für die ansonsten erforderlichen Bodenan- beziehungsweise -abtransporte bis zu 30.000 LKW-Fahrten eingespart werden. Dies bedeutet nicht nur eine Kosten-, sondern auch eine er-hebliche CO2-Ersparnis. Die Vorständin des Niersverbandes, Sabine Brinkmann, freut sich, dass das Land Nordrhein-Westfalen diese besondere Maßnahme zu 80 Prozent fördert: „Ich bin stolz auf dieses besondere Projekt, das ein weiterer Schritt zu einer guten ökologischen Entwicklung der Niers darstellt und gleichzeitig weitere Synergien bringt. So gelingt es, die Niers Stück für Stück nachhaltig, ökologisch zu gestalten und damit fit für die Zukunft zu machen.“