
Missbrauch in der Kirche: Mahnung und Weckruf
Trauerbuchen und Gedenktafeln wurden aufgestellt
So ist die Blutbuche an der St.-Clemens-Kirche in Wissel bereits gepflanzt und soll am Gründonnerstagabend nach der 19 Uhr-Liturgie ihrer Bestimmung mit einer Gedenktafel übergeben werden. In Kalkar haben Kirchenvorstand und Pfarreirat den Karfreitag gewählt als Ausdruck der Schuld und Trauer: Zum traditionellen Zeitpunkt des Beginns der Karfreitagsliturgie um 15 Uhr sind die Gläubigen und Gemeindevertreter in den Stadtpark zum Ort der Blutbuche eingeladen. Anschließend erst beginnt mit dieser Verzögerung in St. Nicolai die Feier des Leidens und Sterbens Christi, die von der Nikolaus Kantorei mitgestaltet wird.
Der Text auf den zu Füßen des Baumes errichteten Tafel lautet: „Mit dieser Blutbuche gedenken wir des Leids der Opfer von gewalthaftem oder sexuellem Missbrauch durch kirchliche Mitarbeitende, Priester und Bischöfe und deren Vertuschung seitens kirchlicher Stellen in der Vergangenheit. Wir bitten die Bürgerschaft um Aufmerksamkeit zum Schutz unserer Kinder und Jugendlichen. Wir haben uns hier vor Ort mit der Aufarbeitung des Geschehenen und der Prävention sexuellen Missbrauchs auseinandergesetzt. Der Baum braucht Pflege, so wie der Schutz vor Missbrauch dauerhaft unsere Aufmerksamkeit erfordert.“
Die Bürger sind zur Teilnahme in Wissel oder Kalkar eingeladen.

Standorte der Blutbuche in Kalkar und Wissel. Fotos: Alois van Doornick