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Freuen sich bis Anfang Januar über weitere Besucher des Kinderrechte-Turms: (v.l.): Andrea Joosten, Till Nieke, Jenny Held, Anne Koch und Reimund Sluyterman. NN-Foto: Thomas Langer
19. Dezember 2025 · Thomas Langer · Emmerich

Kinderrechte sichtbar gemacht

Der Kinderrechteturm im PAN-Museum rückt den demokratischen Prozess in den Fokus

EMMERICH. 250 buntgestaltete Kartons, zwölf Meter hoch gestapelt: Das ist der Kinderrechteturm im gläsernen Foyer des PAN-Museums Emmerich, der derzeit die Blicke auf sich zieht. Noch bis ins neue Jahr gibt es die Möglichkeit, jenes Projekt näher in Augenschein zu nehmen, mit dem sich zahlreiche Menschen für den demokratischen Prozess unter Einbeziehung der kleinsten Bürger starkmachen.

Der Kinderrechteturm ist eine konsequente Weiterentwicklung aus der Kinderrechte-Ausstellung des Vorjahres: Nachmittags beleuchtet, kommen die von Kindern und Erwachsenen, von Kita-Gruppen, Schulklassen, Vereinen, initiativen und Einzelpersonen gestalteten Kartons besonders zur Geltung. Die Botschaften und Wünsche sind vielseitig und klar formuliert: „Recht auf Privatsphäre“, „Recht auf Geschichte“, „Recht auf Identität“, „Recht auf Frieden“ oder einfach nur „Kinderrechte“. Die kreativen, thematisch passenden Gestaltungen lassen die Botschaften umso mehr hervortreten.

Wie wichtig vielen Menschen das Thema ist, zeigt der Wirkungsbereich der Aktion. So kamen die Kartons teils auch von jenseits der Stadtgrenze: aus Kleve zum Beispiel oder sogar aus Holland. Wieder andere haben ihre Kartons direkt im PAN gestaltet. „Wir hatten eine kleine Werkstatt aufgebaut, wodurch die Gäste auch spontan basteln konnten“, erläutert Dagmar Nieke vom Verein Raumstation, der das Projekt mit dem Kinderschutzbund, der Stadtbücherei und dem PAN-Museum umgesetzt hat.

Wie die letztjährige Ausstellung steht auch der Turm für Demokratiebildung. „Wie kann ich meine Rechte und die Themen, die mir wichtig sind, ausdrücken?“, erläutert Till Nieke von Raumstation die zugrundeliegenden Gedanken. In den letzten Monaten habe sich gezeigt, dass die jüngsten Bürger schon einiges über ihre Rechte wissen. „Sie haben schon wirklich gute Themen drauf. Aber damit muss man sich immer wieder neu auseinandersetzen“, sagt Dagmar Nieke.

Daran knüpft Jenny Held vom Kinderschutzbund an: „Ich finde es wichtig, dass Kinderrechte einfach laut und Kinder gesehen werden, sodass auch Erwachsene verstehen: Die Kinder haben Rechte. Das Recht darauf, ohne Gewalt vernünftig aufzuwachsen und selbst Entscheidungen zu treffen.“ Viele Kinder würden wissen, was Kinderrechte bedeuten. „Das ist wichtig.“

Gleichzeitig fehle aber noch etwas, sagt Dagmar Nieke, nämlich dass die Kinder merken, dass die Politik sie ernst nimmt und manche Forderungen auch umsetzt, sodass die Kinder letztlich im Sinne der Demokratiebildung zu Bürgern werden. „Wir sagen immer: Ihr dürft auch Forderungen haben.“ Dass Kinder sich angesprochen fühlen und sich trauen: „Dieser Schritt muss noch kommen.“ Held ist überzeugt: „Sie haben tolle Ideen und wollen gehört werden. Man muss sie einfach mitnehmen.“

Da kommt wieder der Kinderrechteturm ins Spiel, der die notwendige Sichtbarkeit mit seiner Höhe treffend symbolisiert. Doch auch die Stärke der Gemeinschaft dahinter ist erkennbar: „Die Kartons halten sich gegenseitig, sie sind ein Teil von etwas Großem“, sagt Till Nieke

Wird es 2026 eine Neuauflage geben? Sieht ganz danach aus. „Wir hätten ihn ja gerne schon jetzt noch höher gebaut, aber das Problem war die Statik“, erläutert Dagmar Nieke. Der Entschluss steht: „Nächstes Jahr wird er höher.“ Die richtigen Fachleute dafür stünden schon bereit. Auch das PAN zeigt dafür seine Bereitschaft, Reimund Sluyterman stellt für die Zukunft auch Workshops in Aussicht. „Das PAN steht dazu, dass wir etwas für Kinder tun sollten“, sagt er und verweist auf eine Statistik, nach der NRW bei den Kinderrechten noch hinterherhänge. „Da liegt es an uns, sie weiter zu fördern.“

Andrea Joosten von der Stadtbücherei stimmt zu: „Die Bildung von Kindern liegt der Bücherei am Herzen. Daher finde ich es schön, dass so ein ernstes Thema auf ansprechende Weise präsentiert wird, wodurch sich Menschen mit Dingen beschäftigen, mit denen sie sich sonst vielleicht nicht beschäftigt hätten.“

In diesem Sinne freuen sich die Verantwortlichen über weitere Besucher des Turms und anregende Gespräche über die Rechte von Kindern.

Freuen sich bis Anfang Januar über weitere Besucher des Kinderrechte-Turms: (v.l.): Andrea Joosten, Till Nieke, Jenny Held, Anne Koch und Reimund Sluyterman. NN-Foto: Thomas Langer

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