„Im Kabinett“: Elizabeth Weckes stellt in Rees aus

Das künstlerisch-akademische Schaffen von Elizabeth Weckes begann 1988 im Studium der Malerei an der Kunstakademie Münster bei Hermann-Josef Kuhna, dessen Meisterschülerin sie auch war. Ihre Bilder fanden ihren Platz in dieser Welt in Orten wie Düsseldorf, Duisburg, Paris, Köln, Uelzen oder Tokio. Immer durchlaufen sie einen durchdachten, intensiven Schaffungsprozess.

Zunächst wird in dünnen, lockeren Schichten eine Art Raster für den Bildaufbau angelegt. Schicht um Schicht wächst dann das Werk, den Regeln der eigenen Komposition und Malerei folgend und pastoser werdend. Dabei werden neue Elemente eingesetzt, andere abgekratzt und wie in einem Dialog malerisch weiterentwickelt. Die zu Anfang naturalistische Bildidee verändert sich und wird in Teilen durchaus abstrakt gestisch behandelt. Die Gestaltungskriterien sind außerdem auf Kontrast angelegt: ein großer Horizont trennt ein Oben vom Unten, ein Nah vom Fern, ein Innen vom Außen. Farben definieren Licht und Schatten, sind sowohl Erscheinungsfarbe als auch Symbol- sowie Ausdrucksfarbe. Diese formalen Kontraste setzen sich inhaltlich fort wie Organisches und Architektur, Ordnung und Chaos. In dieser Zuspitzung liegt der Kern von Weckes‘ Bildern. Es geht um die Energie zwischen den Dingen und damit auch um das Menschliche.

Wie füreinander geschaffen, wirken die Weckes-Werke mit den minimalistischen Verwinkelungen im Ausstellungsraum des Reeser Koenraad Bosman Museums. Betrachter sowie Betrachterinnen und Bild verschmelzen, tauschen die Rollen und nehmen den Platz ein in ihrer Vitrine. Wie passend dabei der Ausstellungstitel.

Die Ausstellungseröffnung „Im Kabinett“ mit Malereien von Elizabeth Weckes ist am Sonntag, 8. September, um 11.30 Uhr im Koenraad-Bosman-Museum in Rees. Neben Ansprachen von Bürgermeister Sebastian Hense und Johannes Beenen begleitet das Ensemble der Haldern Strings die Veranstaltung musikalisch. Die Ausstellung ist bis 3. November zu den regulären Öffnungszeiten zu sehen. Weitere Infos unter www.stadt-rees.de.