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Ein Blick in die Geschichte: Der Musikverein Hühtum im Jahr 1999, bei den Feierlichkeiten zum 75-jährigen Bestehens des Vereins. Foto: privat
25. August 2024 · Michael Bühs · Emmerich

Hüthumer Vereinsgeschichte(n)

St.-Georg-Schützenbruderschaft Hühtum-Borghees und Musikverein Hühtum feiern am 30. und 31. August ihr 100. Jubiläum

HÜHTUM. Gleich zwei große Jubiläen stehen in diesem Jahr in Hüthum an. Zum einen feiert die St.-Georg-Schützenbruderschaft Hüthum-Borghees ihr 100. Stiftungsfest, zum anderen blickt auch der Musikverein auf sein 100-jähriges Bestehen. Beides wird – nach dem viertägigen Schützenfest im Mai – nun mit einem Festakt am 30. August sowie einem Schützen- und Musikertag am 31. August gefeiert.

Es versteht sich von selbst, dass die Geschichte(n) beider Verein seit ihrer Gründung in 1924 eng miteinander verknüpft sind. Die St.-Georg-Schützenbruderschaft Hüthum-Borghees wird unter dem Namen Bürger-Schützengesellschaft Hüthum-Borghees gegründet, von Hugo Lensing-Hebben, Ortscherhof, Hauptlehrer Heinrich Eyckmanns und Gastwirt Heinrich Reyers. Eine Vereinsfahne wird aus freiwilligen Spenden beschafft. Sie trägt auf der einen Seite Namen und Gründungsjahr der Gesellschaft, auf der anderen den Spruch: „Üb Aug‘ und Hand fürs Vaterland.“ Clemens Lörks wird zum 1. Vorsitzenden gewählt.

Der erste Auftritt

Der Musikverein wird im selben Jahr auf Initiative von Franz Eckrath gegründet. Der Borgheeser Zollinspektor Hermann Berg fungiert als der erste Dirigent der Vereinsgeschichte. Die Auftrittspremiere feiern die Musiker – wie könnte es anders sein – beim Schützenfest der BSG an Christi Himmelfahrt im Gründungsjahr.

Der erste König der Hüthumer Schützen ist Gerhard Hansen. Der Tag wird mit dem inzwischen traditionell gewordenen Schützenhochamt begonnen. Der jeweilige Pfarrer gibt alljährlich den ersten Schuss beim Königschießen ab. An dem Sonntag, der auf Christi Himmelfahrt folgt, findet der Königsball statt.

Währenddessen folgen für den Musikverein Auftritte beispielsweise bei der Fronleichnamsprozession, zu Sankt Martin und an Weihnachten. Nach fast einem Jahrzehnt musikalischer Bereicherung des Dorfgeschehens in Hüthum ist der Musikverein nicht mehr wegzudenken – wie auch die Schützengesellschaft.

Deren letztes Schützenfest wird 1938 gefeiert. Clemens Lörcks legt sein Amt als Vorsitzender nieder und tritt es an Hugo Lensing-Hebben ab. 1939 hat niemand mehr den Mut, das Schützenfest zu begehen – es fällt aus wegen heraufziehender Kriegsgefahr. Letztlich setzt der Zweite Weltkrieg allem musikalischen Treiben und dem Schützenwesen in Hüthum ein Ende.

1947 finden sich gut ein Dutzend Musikbegeisterte, die – wie auch ihre Instrumente – den Krieg überstanden hatten, zusammen. Johann te Laak übernimmt den Vorsitz und behält ihn für 44 Jahre. Neben kleineren Auftritten wie an Sankt Martin konnte der Musikverein 1949 beim ersten Schützenfest nach dem Krieg aufspielen.

Reges Interesse

In diesem Jahr ist das Interesse für die Schützengesellschaft wieder recht rege. Dem Vorsitzenden Hugo Lensing-Hebben gelingt es, die Männer der Gemeinden Hüthum und Borghees wiederum mit Begeisterung für die Aufgaben der Schützenbruder zu erfüllen. Da nur Bruderschaften mit vorwiegend religiösem Charakter zulässig sind, wird die Bürgerschützengesellschaft Hüthum-Borghees in die St.-Georg-Schützenbruderschaft Hüthum-Borghees umgewandelt. Die neue Bundesfahne zeigt auf der einen Seite den Ritter Georg mit dem gerade getöteten Drachen, auf der anderen Seite steht der neue Vereinsspruch: „Für Glaube, Sitte und Heimat.“ Hugo Lensing-Hebben und seine Frau Maria sind das erste Königspaar der „neuen“ Bruderschaft. Auch der Musik widmen sich die St.-Georg-Schützen: Ein Trommler-Corps wird gegründet, ebenso ein Blasorchester. Doch die enge Verbindung zum Musikverein bleibt bestehen.

Die Vorsitzenden

Dort führt seit 2016 der gebürtige Eltener Torsten Neerincx als 1. Vorsitzender neben seinem Platz auf dem Stuhl des 1. Trompeters den Musikverein. Bei den Schützen hat seit 2023 Markus Holtkamp das Amt des Brudermeisters inne – er ist in 100 Jahren erst der Fünfte, der der Bruderschaft als 1. Vorsitzender, Präsident beziehungsweise heute Brudermeister vorsteht.

Im Jubiläumsjahr 1974, zum 50-jährigen Bestehen des Schützenvereins, schießt der damaliger Präsident Hugo Lensing-Hebben den Vogel herunter. Er stellt neben vielen ehemaligen Königspaaren des Vereins mit seiner großen Familie den Jubiläums-Schützenthron.

Auch der Musikverein Hüthum schreibt seine Geschichte fort: Als Mitglied im damaligen Blasmusikverband NRW nimmt er regelmäßig mit großem Engagement und Enthusiasmus an den Meisterschaften teil, die vom Verband ausgerichtet wurden. Das Biwak auf dem „alten Rheingolder“ im Wald an der Eichenallee entwickelt sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem Dauerbrenner. Es wird seinerzeit vom Musikverein in Zusammenarbeit mit dem Löschzug Hüthum der Freiwilligen Feuerwehr ins Leben gerufen.

Festakt und Feiertag

Nun feiern beide Verein gemeinsam ihren großen Geburtstag. Der Festakt zum doppelten 100. Jubiläum in Hüthum beginnt am Freitag, 30. August, um 19 Uhr im Festzelt an der Eltener Straße 510. Der Schützen- und Musikertag am Samstag, 31. August, startet mit einem Sternmarsch mit großem Festumzug durch das Dorf über Ingenkampstraße, Leege Weide, Flurstraße, Weidenstraße und Eltener Straße zum Festplatz. Dort findet ein gemeinsames Spiel der Musiker sowie ein Vogelschießen für jedermann statt. Ab 19.30 Uhr findet dann der Schützen-Musikerball mit der Party-Coverband „Splash“ statt.

Mehr zu den beiden Hüthumer Vereinen gibt es unter www.schuetzen-huethum.de und unter https://musikvereinhuethum.jimdofree.com/.

Das erste Schützenfest nach dem Zweiten Weltkrieg findet 1949 in Hüthum statt. Foto: privat

Das erste Schützenfest nach dem Zweiten Weltkrieg findet 1949 in Hüthum statt. Foto: privat

Ein Blick in die Geschichte: Der Musikverein Hühtum im Jahr 1999, bei den Feierlichkeiten zum 75-jährigen Bestehens des Vereins. Foto: privat

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