
Gedenken an Papst Franziskus - „Brückenbauer in schwieriger Zeit“
Feierlicher Gottesdienst mit Weihbischof Rolf Lohmann im Xantener Dom
NIEDERRHEIN/XANTEN. Zahlreiche Gläubige vom ganzen Niederrhein sind am Freitagabend, 25. April, nach Xanten gekommen, um mit einem feierlichen Gottesdienst des verstorbenen Papstes Franziskus zu gedenken.
Ein Porträt des am Ostermontag verstorbenen Papstes, geschmückt mit schwarzem Trauerflor, steht am Altar, als Weihbischof Rolf Lohmann, begleitet von Propst Stefan Notz, dem Klever Kreisdechanten Johannes Mecking, Pater Seemon Fredy und Diakon Lars Lindemann einziehen. Man habe sich „in Trauer und Dankbarkeit“ versammelt, sagt Notz in seiner Begrüßung. Papst Franziskus sei „ein Brückenbauer in schwieriger Zeit“ gewesen. Weihbischof Lohmann hob in seiner Predigt wichtige Aspekte des Pontifikats hervor und erinnerte an die Bilder, die in diesen Tagen aus Rom zu sehen sind: „Menschen über Menschen, Bilder über Bilder. Ja, unser verstorbener Papst war ein Menschen- und Gottesfreund“, sagte Lohmann. Franziskus habe sich den Menschen bis zuletzt zugewandt: „Er hat die Menschen geliebt und war ihnen wirklich verbunden, bis zum vorletzten Tag seines irdischen Lebens, als er den Segen ,Urbi et orbi‘ noch so gerade über die Lippen gebracht hat. Und dann ist er noch mit dem Papamobil über den Petersplatz gefahren, um sich, so könnte man es sagen, von den Menschen zu verabschieden. Er hat alles gegeben, seine ganze ihm verbliebene Kraft und sich nicht geschont.“
Ein zentrales Vermächtnis sei die synodale Kirche, betonte der Weihbischof. „Sein Bild von Synodalität wird immer mit seinem Pontifikat in Verbindung bleiben. Für uns ist wichtig, wie wir das herunterbrechen bis in die Arbeit unserer Gemeinden, Gremien, Verbände, unseres kirchlichen Handelns insgesamt. Hier bedarf es einer neuen Kultur.“ Das Gespräch über Synodalität müsse überall aufgegriffen, diskutiert und geistlich vertieft werden, forderte Lohmann. „Das ist sicherlich ein wesentliches Vermächtnis von Papst Franziskus“, sagte er.
Die Szene am See von Tiberias, über die im Evangelium berichtet wurde (Joh 21, 1-14) sei „ein prägendes Bild für uns als Kirche.“ Im Evangelium wird berichtet, wie die Jünger zunächst erfolglos die Netze auswerfen. Jesus, den sie zu diesem Zeitpunkt nicht erkennen, fordert sie auf, das Netz an anderer Stelle neu auszuwerfen, woraufhin es beim Heraufholen voller Fische ist. Das erneute Auswerfen, erinnerte Lohmann, der Netze habe zum Erfolg geführt. Und auch Papst Franziskus habe gezeigt, dass Veränderungen möglich sind. „Der Papst war bereit, es anders zu tun“, etwa in seinem Lebensstil, in der Auswahl von Kardinälen und in der konsequenten Hinwendung zu den Armen, den Flüchtenden und den Ausgegrenzten.
Das Motto des Heiligen Jahres, „Pilger der Hoffnung“, habe die letzte Zeit des Pontifikats geprägt. „Die Pforten hat Franziskus noch aufgestoßen – die Pforten der Basiliken, sicher auch vielfach die Pforten zu den Herzen der Menschen, die Pforten für die Botschaft des Evangeliums, die Pforten zu einer erneuerten, glaubwürdigen, synodalen Kirche. Und er macht uns mit dem Motto ,Pilger der Hoffnung‘ deutlich, in welcher Haltung ,Erneuerung‘ nur gehen kann, nämlich in der Haltung der christlichen Hoffnung, in der Haltung unseres Auferstehungsglaubens, in der Haltung der inneren Überzeugung, dass uns Jesus immer beisteht, ob im Angesicht des Kreuzes, des Leidens, des Übergangs, der Veränderungen, des Neu-Werdens“, sagte Lohmann.

In seiner Predigt hob Weihbischof Lohmann wichtige Aspekte des Pontifikats hervor. Foto: Bischöfliche Pressestelle/Christian Breuer