Es lebe die Romantik
B. C. Koekkoek-Haus in Kleve ab Sonntag, 31. August, wieder geöffnet
KLEVE. Er gilt als einer der wichtigsten niederländischen Maler des 19. Jahrhunderts neben Vincent van Gogh – doch sein Zuhause war jahrzehntelang in Kleve. Ab Sonntag, 31. August, 14 Uhr, ist der langjährige Wohn- und Schaffensort des bedeutenden Landschaftsmalers Barend Cornelis Koekkoek, das B. C. Koekkoek-Haus in Kleve, wieder für Besucher geöffnet. Zweieinhalb Jahre hatte die NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege, Eigentümerin seit 1997, das Museum sanieren lassen.
Jetzt ist das denkmalgeschützte Palais bestens aufgestellt für die Zukunft. Herzstück der Arbeiten war die Beseitigung von Barrieren. Ein neuer Aufzug und neue Sanitäranlagen sorgen dafür, dass Menschen mit und ohne Handicap das Haus und die in ihm ausgestellte Kunst genießen können. Erneuert wurden außerdem die Alarm- und Brandschutzanlage und die Küche. Ein großzügiger Museumsshop zog ebenfalls ein. Frisch gestrichene Holzverkleidungen und Wände lassen das Innere des Hauses förmlich strahlen.
Wenn sich die Türen des Hauses erstmals wieder öffnen, werden auch Neuerungen in der Sammlung ins Auge fallen. In den vergangenen beiden Jahren kaufte das Museumsteam mit Unterstützung des Freundeskreises und öffentlicher und privater Stiftungen weitere bedeutende Kunstwerke des Landschaftsmalers an. Hauptwerke wie die Große Waldlandschaft von 1839, einst im Besitz des niederländischen Königs Willem II., sind nach Kleve zurückgekehrt. Damit zeigt das Museum künftig die größte jemals vom Meister bemalte Leinwand.
Barend Cornelis Koekkoek wurde 1803 in Middelburg in der niederländischen Provinz Zeeland geboren. Zu seinen Auftraggebern zählten niederländische Könige, aber auch Friedrich Wilhelm IV. von Preußen oder der russische Zar Alexander II. Im Jahr 1834 kam Koekkoek nach Kleve, wo er zum Begründer der sogenannten Klever Romantik wurde. Mit seinem außergewöhnlichen Wohnpalais schuf er sich 1848 in der Stadt eine Residenz, die zu den bedeutendsten Künstlerhäusern des 19. Jahrhunderts zählt.
Das Haus überlebte als eines von wenigen die Zerstörung der Klever Innenstadt im Zweiten Weltkrieg mit nur geringen Beschädigungen. Die jetzt erfolgten Sanierungsarbeiten durch die NRW-Stiftung wurden von der T. von Zastrow Foundation finanziert. Die Renovierung der Ausstellungsräume wurde vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.
Fans des Künstlers, insbesondere aus den nahen Niederlanden, fiebern der Wiedereröffnung schon seit Langem entgegen und auch das Museumsteam freut sich, dass nun wieder Leben ins B. C. Koekkoek-Haus einkehrt. Der Künstler ist wieder zu Hause – und ihn zu besuchen, ist in der ersten Woche, bis einschließlich Sonntag, 7. September, kostenlos möglich: Der Eintritt ist dann frei.