Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.OKWeitere InformationenCookies Auflistung
Schluck aus der Pulle: Je mehr Sonne, desto besser schmeckt das Bier. Aber es könnte bald weniger Bier aus Flaschen fließen. Die Brauerei-Gewerkschaft NGG Krefeld-Neuss hat Warnstreiks in nordrhein-westfälischen Brauereien angekündigt – auch bei Diebels in Issum.Foto: NGG | Tobias Seifert
26. Mai 2025 Von NN-Online · Issum

Diebels-Warnstreik am 27. Mai in Issum

Brauerei-Beschäftigte fordern Lohn-Plus von 6,6 Prozent in diesem Jahr

ISSUM. Überall Bierkisten: im Keller, in der Küche. Und auch im Kofferraum, wenn die Kisten geholt oder weggebracht werden. Rein statistisch sind im Kreis Kleve in der Spitze – also an „heißen Biertrink-Tagen“ – rund 15,2 Millionen Mehrwegflaschen Bier im Umlauf: volle und leere. Und natürlich die, die gerade getrunken werden.

Darauf hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten hingewiesen. Die NGG Krefeld-Neuss beruft sich dabei auf Zahlen des Deutschen Brauerbundes. Der Brauerei-Verband zählt bis zu vier Milliarden Mehrweg-Glasflaschen, die bundesweit zwischen den Brauereien, den Getränkehändlern, den Supermärkten und den Haushalten unterwegs sind.

Doch die NGG Krefeld-Neuss warnt: Die Bierflaschen in den Haushalten im Kreis Kleve könnten demnächst weniger werden. Denn in etlichen Brauereien in Nordrhein-Westfalen komme es in den nächsten Tagen und Wochen zu Warnstreiks. Am Dienstag, 27. Mai, werde bei Diebels in Issum gestreikt, so die Brauerei-Gewerkschaft NGG. Und das, obwohl „bierdurstige Feiertage“ vor der Tür stehen: Christi Himmelfahrt und Pfingsten. „Auch der Sommer-Durst könnte leiden: Eine gedrosselte Bierproduktion würde dann auch Grillabende und Sommerfeste trockener ausfallen lassen“, sagt Ina Korte-Grimberg. Die Landesbezirkssekretärin der NGG Nordrhein-Westfalen nennt die Gründe für die drohende Drosselung beim Bier am Zapfhahn und in der Flasche: „In den nordrhein-westfälischen Brauereien hat sich so einiges an Ärger zusammengebraut – vor allem auch bei Diebels in Issum. Die Arbeitgeber treten beim Lohn gewaltig auf die Bremse. Damit provozieren sie jetzt einen ‚Knoten in der Bierleitung‘ – nämlich eine ganze Reihe von Warnstreiks in vielen nordrhein-westfälischen Brauereien“, so Ina Korte-Grimberg.

Vom Sudkessel über das Labor bis zum Fasskeller: Die NGG fordert für alle Brauerei-Beschäftigten ein Lohn-Plus von 6,6 Prozent in diesem Jahr. „Mindestens müssen aber alle, die Vollzeit arbeiten, 280 Euro pro Monat mehr verdienen. Davon profitieren dann vor allem auch die, die nicht – wie zum Beispiel die Brauer – weiter oben auf der Lohn-Leiter stehen. Außerdem sollen auch die Azubis mehr bekommen: 130 Euro pro Monat“, fordert Ina Korte-Grimberg. Die Arbeitgeber haben nach Angaben der Gewerkschaft bislang jedoch lediglich 2,2 Prozent für dieses und 2 Prozent für das kommende Jahr angeboten. „Das ist ein eindeutig zu dünnes Lohn-Plus für ordentlich gebrautes Bier“, so Korte-Grimberg. Zur dritten und damit entscheidenden Verhandlungsrunde treffen Gewerkschaft und die rheinisch-westfälischen Brauerei-Arbeitgeber am Mittwoch, 28. Mai, zusammen.

Schluck aus der Pulle: Je mehr Sonne, desto besser schmeckt das Bier. Aber es könnte bald weniger Bier aus Flaschen fließen. Die Brauerei-Gewerkschaft NGG Krefeld-Neuss hat Warnstreiks in nordrhein-westfälischen Brauereien angekündigt – auch bei Diebels in Issum. Foto: NGG | Tobias Seifert

Prospekte
weitere Artikel