Der Groschen ist gefallen
Sonderausstellung in Wardt mit geladenen Gästen eröffnet
WARDT. Mit geladenen Gästen hat das Museum rund ums Geld am 31. Oktober die Eröffnung der Sonderausstellung zum 100. Jubiläum des Weltspartags gefeiert.
Der evangelische Pfarrer und Schulinspektor Ernst Senckel aus dem Dorf Hohenwalde (heute ein Stadtteil von Frankfurt/Oder) richtete bereits um 1867 eine Schulsparkasse ein. Er wurde zum Wegbereiter des Schulsparens in Deutschland. In einer Satzung für Schulsparkassen aus dem Jahre 1896 steht: „Mitglieder der Kasse können nur Schulkinder durch Einzahlungen werden. Diese müssen monatlich mindestens zehn Pfennig betragen...“
Die Firma Hänel & Schwarz aus Berlin baute in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts selbstquittierende, mobile und stationäre Sparautomaten. In der Werbung der Firma heißt es: „Der Sparautomat ist als mechanische Annahmestelle von Spareinlagen geeignet (...), sich Sparern oder solchen, die es werden sollen, in empfehlender Erinnerung zu bringen und durch Bieten einer bequemen Spargelegenheit auf sie anregend und erzieherisch zu wirken.“
Für die Automaten gab es entsprechende Sparquittungskarten mit Unterteilungen von fünf, zehn oder 20 Feldern. Nach Einwurf des Spargroschens (Der Volksmund hat daraus gemacht „Der Groschen ist gefallen/man hat etwas verstanden“), Einschieben der Karte und Drehen an einer Kurbel erhielt der Sparer einen entsprechenden Stempel auf seiner Karte. War diese abgestempelt, wurde sie bei der jeweiligen Sparkasse abgegeben und der gesparte Geldbetrag dem Schulsparbuch gutgeschrieben. Schulen hatten entsprechende Lehrer, die für das Sparen in der Schule zuständig waren.
Am 31. Oktober, dem Weltspartag, berichtete eine Zeitzeugin aus Wesel im Museum rund ums Geld auch über ihre damalige „Schulspartätigkeit“ und darüber, wie sie selber gespart hat.
Nach der anstrengenden „Spartätigkeit“ konnten sich alle Gäste, zu denen auch Landrat Ingo Brohl und Giovanni Malaponti, Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse am Niederrhein, gehörten, bei einer deftigen Erbsensuppe der Firma Lemken sowie Kaffee und Kuchen, gespendet von der Nachbarschaft, stärken.
Die Sonderausstellung ist noch bis 31. Oktober 2025 zu den bekannten Öffnungszeiten zu sehen. Gruppen ab zehn Personen können jederzeit einen Termin buchen.