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Ilka Weidig und Maren Hachmeister (v.l.) stellten die Sonderausstellung vor. NN-Foto: SP
4. September 2024 · Sabrina Peters · Xanten

Das (vielfältige) Leben auf der Streuobstwiese in Bildern

Naturforum Bislicher Insel zeigt ab morgen eine Sonderausstellung

XANTEN. Wer mit offenen Augen auf einer Streuobstwiese verweilt, kann nicht nur die verschiedensten Bäume und Obstsorten betrachten. Unterschiedliche Tier- und Insektenarten lieben diese natürliche Umgebung ebenso, die für sie ein wichtiger Lebensraum geworden ist. Maren Hachmeister und Christoph Sprave, Mitarbeiter des Naturforums Bislicher Insel, haben in den vergangenen Jahren nicht nur mit ihren Augen ganz genau hingesehen, sondern auch mit ihren Kameras. Ihre schönsten Aufnahmen zeigt der Regionalverband Ruhr (RVR) nun ab morgen in der Sonderausstellung „Leben auf der Streuobstwiese“ im Naturforum Bislicher Insel in Xanten.

Die beiden Hobby-Fotografen wollen jedoch nicht nur ihre schönen Fotos präsentieren, sondern mit ihnen auch die Artenvielfalt auf einer Streuobstwiese zeigen. „Eine Streuobstwiese ist ein sehr artenreicher Naturlebensraum. Es gibt nicht nur Insekten, sondern auch Säugetiere. Wir haben hier klassische Bewohner wie verschiedene Vogelarten oder den Storch, der auch bei uns brütet. Da wir aber auch ein Gewässer haben, haben wir sogar einen Frosch bei uns, der auf klassischen Streuobstwiesen eher nicht vorkommt“, sagt Ilka Weidig vom Naturforum Bislicher Insel. Sie selbst hat auch eine Fotografie zur Ausstellung beigesteuert; die meisten der 35 Bilder kommen aber von Hachmeister und Sprave, die oft mit ihrer Kamera auf dem Gelände unterwegs sind.

Hachmeister beobachtet beispielsweise oft aus ihrem Büro heraus die unterschiedlichsten Tierarten, die auf der Streuobstwiese unterwegs sind, und die sie oft sogar gänzlich unbeobachtet vom Fenster aus ablichten kann. Eine ganze Hasen-Fotoserie hat sie etwa aus dem WC fotografiert. „Ich nenne ihn gerne den Yoga-Hasen, weil er unterschiedliche Dehnübungen macht. Das hatte ich vom Damen-Klo aus beobachtet“, erinnert sich Hachmeister. Also schnappte sie sich ihre Kamera – die auf der Arbeit quasi immer einsatzbereit ist – und machte das Foto. Ein Bild dieser Serie ist nun Teil der Sonderausstellung.

Neben Makro-Aufnahmen von diversen Insekten wie Schmetterlingen, Wespen, Hummeln oder auch Spinnen zeigt Sprave ebenso Bilder eines Zaunkönigs, eines Feldsperlings und eines Zilpzalps, der ebenfalls zu den eher kleineren Vogel-Arten gehört. „Diese kann man nur im Winter oder im Früh-Frühjahr fotografieren, wenn noch kein Laub da ist“, weiß Weidig. Im Sommer und im frühen Herbst würden sie sich hinter den Blättern zu sehr verstecken, als dass man sie perfekt ablichten könne.

Was auf vielen Bildern ebenfalls betrachtet werden kann, ist die Nahrungsaufnahme der Tiere, die nicht nur aus Würmern, sondern vielfach auch aus Äpfeln besteht. „Gerade die Graugans hat unsere Äpfel gut aufgefressen. Schließlich müssen sich viele Tierarten im Spätsommer und Herbst ein gutes Speck-Polster anfressen, damit sie den Winter überstehen. Wenn jetzt die Blässgänse zu uns kommen und 8000 Kilometer zurückgelegen haben, freuen sie sich auch über den Zucker in unseren Äpfeln, um sich ihren leeren Energiespeicher wieder aufzufüllen“, erklärt Weidig. Das Obst von der Streuobstwiese am Naturforum Bislicher Insel sei damit nicht nur zum Eigen- und Fremdverzehr sowie für Bildungskampagnen wertvoll, sondern auch für die heimische Tierwelt, die sich nicht nur an den Äpfeln, sondern auch an Kirschen oder Zwetschgen erfreue.

Die Sonderausstellung „Leben auf der Streuobstwiese“ wird am morgigen Sonntag im Rahmen des Obstwiesenfestes auf der Bislicher Insel, 11 bis 18 Uhr, eröffnet und ist anschließend bis zum 22. Dezember – dem letzten Öffnungstag des Naturforums Bislicher Insel in diesem Jahr – zu sehen.

Sabrina Peters

Ilka Weidig und Maren Hachmeister (v.l.) stellten die Sonderausstellung vor. NN-Foto: SP

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