Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. OK Weitere Informationen
Die Vorbereitungen zum 13. Musical des Berufskollegs Liebfrauenschule laufen auf Hochtouren. Foto: JK
17. März 2025 · Jacqueline Kurschatke · Kurzmitteilungen

Das neue Musical des Berufskollegs Liebfrauenschule Geldern läuft ab dem 29. März

Die Schüler in einem Kampf um Lebenszeit im Hotel „Plein de Vie“

GELDERN. Die Musicals die aus dem Differenzierungskurs Theater am Berufskolleg Liebfrauenschule hervorgehen, haben mittlerweile Tradition. In diesem Jahr bringen die beiden Lehrer und Projektleiter Thomas Cöhnen und Ursula Funke das 13. Stück auf die Bühne. Es soll auf schaurige Art begeistern, kommt düster und sonderbar daher – das „Hotel Plein de Vie“ (zu deutsch: „Hotel voller Leben“). Wieso dieser Name etwas irreführend ist, welche Arbeiten jetzt gerade noch hinter den Kulissen passieren und worauf die Zuschauer sich freuen dürfen, haben Lehrer und Schüler berichtet.

Wie bei jedem neuen Schulmusical, „startet alles mit einem Bild“, berichtet Thomas Cöhnen. Es sind diese ersten Assoziationen und die Frage „Was können wir jetzt noch machen?“ die Funke und Cöhnen immer vor den Sommerferien neu beschäftigt. „Uns kam sofort das Bild eines alten, gruseligen Hotels in den Kopf und damit verbunden das Thema ‚Zeit‘“, berichtet Cöhnen weiter. Ursula Funke ergänzt: „Wir fragten uns, was Zeit und besonders die ‚Lebenszeit‘ eigentlich Wert ist.“ Neben der kreativen Planung müsse man aber auch darauf achten, alle Schüler und ihre Arbeitsbereiche (zum Beispiel Bühnenbau, Maske, Kostümbild, Technik und mehr) mit in das Stück zu integrieren. So starten die Castings für die Schauspieler schon vor den Sommerferien. Erst dann könne man das Skript des Stücks schreiben und Charaktere erfinden, mit denen sich die Schüler wohlfühlten. Cöhnen: „Wir arbeiten nicht mit professionellen Schauspielern, daher ist es uns wichtig, dass die Schüler zum Großteil in ihrer Komfortzone bleiben und Rollen spielen, die zu ihnen und ihren Fähigkeiten passen. Nur so bleiben Motivation Spielspaß garantiert.“ Trotzdem sei der gesamte Prozess der Vorbereitungen das, was am Ende am meisten zähle, und die Schüler wuchsen regelmäßig über sich hinaus.

Bei „Hotel Plein de Vie“ auf der Bühne beteiligt, sind etwa zwölf Schauspieler und 24 Tänzer. Hinter den Kulissen wird das Musical zudem von beinahe 90 weiteren Schülern organisiert, gestaltet und vermarktet. Und das meist in Eigenregie: „Die Schüler entlasten uns Lehrer sehr, indem die Stellvertreter jeder Arbeitsgruppe untereinander Treffen abhalten. Dort wird der aktuelle Stand der Vorbereitungen ohne unser beisein besprochen“, sagt Cöhnen.

Das zwielichtige Hotel „Plein de Vie“ lebt von und mit seinen Gästen schon seit mehreren Hundert Jahren. Dazu gehören auch drei Pagen und ein Concierge. Was neuen Gästen erst später klar wird: Hier können sie eine verhängnisvolle Vereinbarung eingehen. „Die Gäste bekommen die Möglichkeit ihren persönlichen Traum zu leben. Dafür wird ihnen aber im Gegenzug auch ihre Lebenszeit geraubt. So verlieren sie nach und nach an Energie, bis sie schließlich verschwinden. Im Musical symbolisieren wir diese Zeit mit einer großen Sanduhr, die immer wieder neu befüllt werden muss“, erläutert Funke. Die Gäste gingen also eine Art „Teufelspakt“ ein. Eingegangen sind diesen Vertrag bereits ein dubioser Feldherr, ein Wissenschaftler und Opernsängerinnen. Als sich dann eines Tages auch eine Familie auf dem Weg in den Urlaub in das Hotel „Plein de Vie“ verirrt, wird das leben und sterben im Hotel umgekrempelt. Denn während die Hotelangestellten die, von Eheproblemen zerrüttete Familie, dazu bringen wollen ebenfalls einen Pakt gegen die Zeit einzugehen, müssen sich die übrigen Figuren selbst hinterfragen und gemeinsam versuchen die unwissende Familie zu retten.

Für die Arbeit hinter den Kulissen gilt: Alles wird selbst gemacht, was selbst zu machen geht. So sind Charlotte und ihre Mitschüler im Kostümbild schon fleißig am Nähen, Stoffe schneiden und Entwürfe vorbereiten. Aktuell entstehen hier noch vier Opernkleider. „Wir versuchen, an jedes Kostüm mit derselben Kreativität ran zu gehen. Dafür entwickeln wir Konzepte und stehen in Absprache unseren Lehrern“, berichtet die Schülerin. Nebenan sortieren die Maskenbildner wieder einmal ihren Makeup-Vorrat, denn regelmäßig müssen sie wissen, welche Produkte nachgekauft werden müssen, um auf die Show und ihre ausgedachten Looks, vorbereitet zu sein. Die Schülerin Madita und ihre Mitschüler lieben die Kreativität, die mit ihren Aufgaben im Maskenbild verbunden ist: „Das Schminken und kreieren von Looks ist cool und macht viel Spaß. Es ist kreativ und man lernt immer etwas Neues.“ In diesem Jahr sei besonders der Umgang mit Kunstblut für das Stück interessant.

Die Schüler, die sich um die Organisation kümmern beschäftigen sich noch mit der Erstellung eines Dienstplans für die Aufführungstage, parallel dazu werden von einer anderen Gruppe täuschend echte Lebensmittel, Schwerter und andere Requisiten aus Modelliermasse und Pappmaschee hergestellt. Auch hier gilt wieder das Selber-Mach-Prinzip. In der Aula läuft der Bau des Hotels auf Hochtouren. Tapeten und die Materialien für den Bau der riesigen Sanduhr liegen schon längst zur Verarbeitung bereit.

Und das alles, damit zur Premiere am Samstag, 29. März alles fertig ist. Sechs Aufführungen sind wieder geplant. Gespielt wird also auch am Sonntag und Montag, 30. und 31. März sowie ab Donnerstag, 3., bis Samstag, 5. April. Die Vorführungen beginnen jeweils um 19.30 Uhr in der Aula der Schule. Einlass ist ab 18.30 Uhr. Die Tickets gibt es in der Buchhandlung Keuck, dem Bücherkoffer Geldern oder direkt an der LFS zu kaufen. Erwachsene zahlen 12 Euro, ermäßigte Karten sind für 10 Euro zu haben.

Die Vorbereitungen zum 13. Musical des Berufskollegs Liebfrauenschule laufen auf Hochtouren. Foto: JK

Prospekte
weitere Artikel