Das 25. Turmstipendium
In diesem Jahr heißen die Stipendiaten Kathrin Edwards und Carsten Lisecki
GELDERN. Einmal im Jahr wird das „Gelderner TurmStipendium“ vergeben. In diesem Jahr könnten die Veranstalter Jubiläum feiern: Es ist das 25. Stipendium. Insgesamt 63 Künstler waren seit 1993 zu Gast – lebten und arbeiteten für vier Wochen im und am alten Wasserturm gleich hinter dem Bahnhof.
Um Geschlechterproporz müssen sich die Veranstalter keine Sorgen machen. „Ich habe mir noch mal alle unsere Stipendiaten angesehen. Wir hatten ingesamt 43 Künstlerinnen und 20 Künstler.“ Die Idee hinter dem Turmstipendium: Künstler arbeiten im Turm – vier Wochen lang – und schaffen Neues. Das ist wichtig. Busch: „Es funktioniert nicht so, dass fertige Werke mitgebracht und am Ende ausgestellt werden.“ Es geht also um Aktion und Interaktion. „Unsere Stipendiaten sind angehalten, sich mit dem Turm und dessen Umgebung auseinanderzusetzen“, erklärt Busch und meint mit der Umgebung sowohl ein soziales als auch ein geografisches Umfeld.
Wer am Ende der Arbeitsphase zur Präsentation der Ergebnisse den Turm besucht, hat jedes Mal Grund genug für positives Staunen und kann – manchmal mal, manchmal weniger – nachvollziehen wie die Kunstwerke entstanden sind. Aber nicht nur das: „Die Arbeitsphasen beginnen immer mit einem Schnupperabend. Da sind alle Menschen eingeladen, unsere Stipendiaten kennenzulernen – sich mit ihnen über ihre Kunst und gegebenenfalls über die Pläne zu unterhalten.“ In diesem Jahr haben die Veranstalter den „Schnupperabend“ umbenannt: „Künstlergespräch“ heißt es diesmal. Busch: „Wenn der Text erscheint, hat unser Künstlergespräch ja bereits stattgefunden, ab er es wichtig zu wissen, dass die Menschen jederzeit während der Arbeitsphase zum Turm kommen und sich mit den Künstlern unterhalten können.“ Gerade das ist eine der Besonderheiten des Turmstipendiums: Gleichbedeutend mit der Abschlusspräsentation ist also gewissermaßen ein „gläsernes Davor“. Wenn Menschen sich dafür interessieren, wie Kunst entsteht, könnte ein Besuch im Turm auch vor Beginn der Ausstellung aufschlussreich sein.
In diesem Jahr im Turm: Kathrin Edwards aus Düsseldorf (www.kathrinedwards.de) und Carsten Lisecki aus Berlin (www.lisecki.com).
Die Ausstellungseröffnung findet am Sonntag, 18. August, um 12 Uhr (natürlich im am und um den Wasserturm) statt. Die Ausstellung ist dann bis zum 25. August jeweils samstags und sonntags zwischen 11 und 17 Uhr zu sehen. Eine Sache ist Peter Busch – abseits der Kunst – wichtig. „Eigentlich ist ‚abseits‘ das falsche Wort, denn das Stipendium wäre ohne finanzielle Unterstützung nicht möglich. Dann nämlich wäre die Kunst im Abseits. Daher würde ich gern erwähnen, dass unsere Veranstaltung, die ja ein Gemeinschaftsprojekt von KUHnst Turm Niederrhein, Kunstverein Gelderland und Freizeit-Künstler Geldern ist, ohne die Unterstützung der Sparkasse Krefeld, der Stadtwerke Geldern sowie der Stadt Geldern nicht möglich wäre.“
Heiner Frost
Inge Ruhs, Bürgermeister Sven Kaiser, Stipendiatin Kathrin Edwards, Peter Busch, Marcel Rüffreck und Dr. Christel Terhorst (v.l.n.r.) laden zum 25. Turmstipendium ein.NN-Foto: Theo Leie