
Bürgerbusverein Uedem aktualisiert seinen Fahrplan
Anpassung an das veränderte Nutzer-Verhalten – weitere Fahrer gesucht
UEDEM Aus dem Alltag in der Schustergemeinde ist der Bürgerbus Uedem nun schon seit 20 Jahren nicht mehr wegzudenken. Seit seiner Gründung 2004 ist er eine unverzichtbare Ergänzung des öffentlichen Nahverkehrs im weitläufigen Gemeindegebiet. Mit seinen acht Sitzplätzen, der barrierefreien Ausstattung für Rollstuhlfahrer sowie Eltern mit Kinderwagen bringt der Bürgerbus die Fahrgäste zuverlässig, kostengünstig und umweltfreundlich an sein Ziel. Momentan sind es um die 3.300 Fahrgäste jährlich, es könnten aber sehr gerne, so Bürgermeister Rainer Weber, der dem Bürgerbusverein als Beisitzer angehört, wieder mehr werden – waren es doch vor der Corona-Pandemie um die 10.000 Nutzer jährlich. Das Angebot immer wieder ins Bewusstsein der Menschen rücken, das ist auch das Anliegen von Maria Haaken, 1. Vorsitzende, und Heidemarie Theißen, Geschäftsführerin/Kassiererin. Zur ehrenamtlichen Arbeit gehört es da auch, zu überprüfen, welche Strecken angenommen und genutzt werden und welche nicht mehr so gefragt sind. Deshalb, so erläutern beide, treten ab dem kommenden Sonntag, 8. Dezember, Änderungen im Fahrplan in Kraft. Aufgrund geringer Nachfrage werden die Haltestellen Kerstgenhof in Labbeck, Villa Reichswald, Sonsbeck, sowie Aymans und Holman in Keppeln nicht mehr angefahren.
Diese Entscheidung sei dem Bürgerbusverein nicht leicht gefallen, so Haaken und Theißen. Besonders durch die Anbindung des X-Busses Richtung Wesel sei aber eine Beförderung nach Labbeck und Sonsbeck nicht mehr rentabel. Der X-Bus fahre stündlich die Route, die früher die alte Bahnstrecke war. Um den Bedürfnissen der Fahrgäste gerecht zu werden, wurden dafür aber zwei neue morgendliche Fahrten nach Weeze in den Plan aufgenommen, zum Tierpark und zum Bahnhof. Auch der Aufenthalt am Bauernmarkt Lindchen wurde verlängert, damit den Bürgerbus-Gästen mehr Zeit zum Einkauf bleibt. „Die Fahrpläne sind so konzipiert, dass viel abgedeckt wird“, so Maria Haaken. Zurzeit engagieren sich zwölf ehrenamtliche Fahrer. Um das Angebot aufrecht erhalten zu können, sucht der Bürgerbusverein daher dringend neue Fahrer. Wer mitmachen möchte, kann sich beim Verein melden. Voraussetzung sind ein Gesundheitscheck und ein Sehtest. Der Kreis stellt dann eine Fahrerlaubnis aus, die nur für den Bürgerbus gilt. „Und wir sind eine gesellige Organisation“, betont Maria Haaken, „jedes Vierteljahr treffen wir uns zum Frühstück und wir fahren auch gemeinsam weg.“ Zuletzt ging es für drei Tage an die Mosel. Demnächst steht die Jahresabschlussfeier auf dem Programm. Und da sich die Fahrer untereinander selten sehen, wurde angeregt, sich jeden ersten Samstag im Monat zum Austausch zu treffen.
Der Bürgerbusverein akzeptiert auch weiterhin das Sozialticket und das Deutschlandticket, um möglichst vielen Fahrgästen eine kostengünstige Mobilität zu ermöglichen. Aber, das unterstreichen Bürgermeister und Vereinsvorstand, es müsse bald eine Lösung gefunden werden, wie die Fahrten mit dem Deutschlandticket abgegolten werden: „Ganz auf Bezahlung verzichten, können wir nicht“, so Rainer Weber. Ansonsten ist das Bürgerbus-Ticket nicht teurer geworden, eine Fahrt kostet höchstens 1,50 Euro. Den aktualisierten Fahrplan findet man in Kürze auf der Homepage des Bürgerbusvereins (https://buergerbus-uedem-2004.de) und an den Haltestellen.
Kontakt
Wer Bürgerbusfahrer werden möchte, kann sich bei der 1. Vorsitzenden und Fahrdienstleiterin Maria Haaken, unter Telefon 02824/9617155 beziehungsweise per E-Mail an mariahaaken45@gmail.com oder bei der Geschäftsführerin/Kassiererin Heidemarie Theißen, unter Telefon 02825/106517 melden. Man kann sich auch bei den Fahrern im Bus melden, mitfahren und über die Schulter schauen.
Der Bürgerbus Uedem bietet vor allem auch älteren Menschen die Möglichkeit, weiterhin mobil zu bleiben. Foto: privat
