
Aus dem Kopf in die Kamera und auf die Leinwand
Fotoclub „Lichtstark aus Sonsbeck“ stellt im Rheinberger Stadthaus aus
So ähnlich wie Sievers sind auch die zwölf anderen Künstler bei ihren Fotografien vorgegangen. „Bevor der Auslöser gedrückt wird, entsteht ein Bild im Kopf. Dann richtet der Fotograf die Kamera auf das Motiv und versucht mit dem Foto möglichst nah an das Original im Kopf heranzukommen. Das beste Foto ist das, was mit der Vorstellung im Kopf übereinstimmt, besser noch, sie sogar übertrifft“, sagen die Foto-Künstler. Ihre Vorgabe für diese aktuelle Ausstellung sei es gewesen, sich zu fragen, was ein Foto aussagen soll („es soll uns bestenfalls berühren und eine Geschichte erzählen“). Wenn ein Foto es schaffe, den Betrachter in die Situation mitzunehmen und ein Gefühl zu vermitteln, sei es ein gelungenes Foto.
Die Fotografen der Fotogemeinschaft „Lichtstark auf Sonsbeck“ haben sich diesem Thema auf ganz unterschiedliche Weise genähert. Ein Mitglied experimentierte beispielsweise mit einer Glühbirne sowie mit einem Keks und einer Mausefalle. Christa Haas aus Sonsbeck hat sich für das „Lightpainting“ (Lichtmalerei; Anm. d. Red.) entschieden und dabei unter anderem im Gradierwerk in Xanten und in der Gerebernus-Kapelle in Sonsbeck mit Lichteffekten an öffentlichen Orten eindrucksvolle Bilder erschaffen. „Jeder sieht in diesem Bild etwas anderes“, sagt Haas etwa zu einem Werk aus der Gerebernus-Kapelle, in dem in der leeren Kapelle ein weißes Licht ein freies Element darstellt: „Für den einen ist es ein Vogel, für den anderen ein Geist oder etwas ganz anderes.“
Petra Drießen aus Issum hat einen Hund gemeinsam mit ihrer Mutter fotografisch festgehalten. Ulrike Albers-Riegel aus Winnekendonk ist hingegen hinaus in die Welt gereist und hat unter anderem die Brooklyn Bridge in New York, eine Häuser-Szene in Amsterdam und eine Straßenbahn in Budapest mit ihrer Kamera abgelichtet. „In Amsterdam kann man wirklich wunderbar Häuser fotografieren, weil jedes Haus so unterschiedlich ist. Alte Straßenbahnen halte ich allgemein sehr gerne fotografisch ist, weil sie noch so besonders sind und man nicht weiß, wie lange sie noch fahren oder durch Elektro-Bahnen ersetzt werden“, erklärt Albers-Riegel ihre Intentionen. An der Brooklyn Bridge in New York sei hingegen nicht nur das eigentliche Fotomotiv sehenswert, sondern auch die vielen Leute, die das berühmte Bauwerk in den USA aus allen Richtungen mit ihrer Kamera fotografieren wollen.
Die Foto-Ausstellung „Bilder im Kopf“ der Fotogemeinschaft „Lichtstark aus Sonsbeck“ ist noch bis zum 20. September im Rheinberger Stadthaus zu sehen. Insgesamt werden 54 Fotografien von 13 Künstlern gezeigt. Weitere Informationen gibt es online unter www.fotoclub-lichtstark.de. Sabrina Peters
Diese Fotografie zeigt die New Yorker Brooklyn Bridge.
Reiner Sievers, Ulrike Albers-Riegel, Petra Drießen und Christa Haas (v.l.) mit ihren Werken. NN-Fotos (2): SP

Redakteurin in Xanten, Kalkar, Rheinberg und Alpen sowie Büderich und Ginderich