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Schulleiter Klaus Hegel, Bürgermeister Sebastian Hense, Michael Clouth (IT-Chef der Stadt Rees) und Sigrid Mölleken (Fachbereichsleiterin Bildung, Bürgerservice, Jugend und Sport, v.l.) zu Besuch in der Klasse 5a des Gymnasiums Aspel. NN-Foto: Thomas Langer
20. Februar 2025 · Thomas Langer · Rees

2.000 IPads für Reeser Schüler

Nächster großer Schritt in der digitalen Weiterentwicklung der Schulen

REES. Die Stadt Rees investiert weiter in ihre Schulen: Im Zuge des 2021 mit allen Schulen erarbeiteten Medienentwicklungsplans wurden in den letzten Wochen alle Schüler in Rees mit digitalen Endgeräten ausgestattet. Insgesamt rund 2.000 Exemplare gingen an die Rheinschule, die Realschule, das Gymnasium Aspel und die hiesigen Grundschulen. Neben den Schülern wurden auch Lehrer ausgestattet.

Dass die Umsetzung der Pläne etwas länger dauerte, hatte laut Bürgermeister Sebastian Hense auch finanzielle Gründe. Schließlich geht es um keine kleine Summe: Im Haushaltsplan schlagen sich die neuen Anschaffungen mit rund 1,5 Millionen Euro nieder. Doch es sei an der Zeit gewesen: „Es ist eine große Investition für uns als Stadt, aber wir waren uns alle einig, dass das Geld sinnvoll angelegt ist.“ Dennoch hegt Hense die Hoffnung, dass das Land zukünftig die Ausstattung mit digitalen Endgeräten übernimmt. „Denn eigentlich ist das nicht die Aufgabe der Kommune.“

Digitaler(er) Unterricht

Dass man mit den IPads der 10. Generation die richtige Wahl getroffen hat, davon ist er überzeugt. „Die Erfahrung zeigt, dass sie recht robust und wartungsärmer als andere Geräte sind.“ Klaus Hegel, Schulleiter des Gymnasiums Aspel, hebt die unempfindliche Oberfläche, die feste Hülle und die fest verbaute Tastatur hervor. Offenbar gute Voraussetzungen für die kommende Zeit: Mit Blick auf den Support und die Apps sollen die Geräte nämlich sechs Jahre im Einsatz sein.

Wenn es um die Digitalisierung der Schulen geht, spielen aber nicht nur die Endgeräte eine Rolle. Für 1,5 Millionen Euro hat die Stadt Rees bereits zwischen 2018 und 2021 mit den Glasfaseranschlüssen eine wichtige Grundlage geschaffen. „Insofern ist es eine gute Reihenfolge: Ein IPad nützt recht wenig, wenn man keine Glasfaser hat“, sagt Sebastian Hense. Klaus Hegel verweist noch auf eine weitere Grundvoraussetzung: „Wir haben im Gebäude flächendeckendes Wlan, das problemlos mit allen Endgeräten auskommt.“

Um nun richtig loslegen zu können, wurden in den letzten Wochen auch die Gymnasiasten sukzessive mit Geräten ausgestattet. „Die 5. Klassen waren die letzten“, sagt Hegel. In den Unterricht integriert würden die Geräte auf verschiedene Weise. „Wir haben unterschiedliche Konzepte für unterschiedliche Jahrgangsstufen.“ In den Klassen 5 und 6 spielen die IPads weder eine übergeordnete Rolle, noch dürfen die Jüngsten sie mit nach Hause nehmen. „Hier werden die IPads vielleicht für eine Recherche genutzt oder um sich ein Erklärvideo anzuschauen.“ Im Mittelpunkt stehen vorerst jedoch andere Kompetenzen. „Manche Lernprozesse kommen besser analog über den Stift durch die Hand in den Kopf“, erklärt Klaus Hegel. Damit trägt man auch den Erfahrungen einiger Schulen Rechnung, wonach die vermehrte Nutzung digitaler Endgeräte sich offenbar negativ auf die Lern- und Konzentrationsfähigkeit auswirkt.

Verstärkt eingesetzt werden die IPads daher erst ab Klasse 7 und 8. „Wir üben dann zum Beispiel eine digitale Heftführung und eine Ordnerstruktur ein. Ab Klasse 9 und 10 sollen die IPads dann zum Teil ein Heftersatz sein. Hier gibt es auch digitale Arbeitsblätter“, führt Hegel fort. Als Physiker freut es ihn besonders, seine Experimente nun effektiv dokumentieren zu können. „So bekommen wir außerdem die Möglichkeit, dass die Schüler ihre eigenen Lösungen präsentieren können.“ Dank Beamer und Apple TV funktioniere das in jedem Raum. Trotz aller Konzepte stellt Klaus Hegel dennoch klar, dass man sich immer noch in einer Testphase befinde – ganz nach dem Motto „learning by doing“.

Eingerichtet wurden alle Geräte in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Klassen. Beim vergangenen Methodentag haben die fünften Klassen des Gymnasiums Aspel zudem gelernt, wie sie verantwortungsvoll mit ihrem Gerät umgehen: „Wie kommuniziere ich damit? Was kann ich posten und was nicht? Was muss man bei Bilderrechten beachten? Und wie kann eine Unterrichtsstunde damit überhaupt aussehen?“, erläutert Hegel.

Wie es hingegen um die Software bestellt ist, weiß Michael Clouth. Er ist Abteilungsleiter der IT der Reeser Stadtverwaltung und hat mit seinem Team die Schulen auf ihrem Weg in die Digitalisierung unterstützt. „Die Geräte sind relativ stark eingeschränkt“, sagt er. Geht eines davon verloren oder wird gestohlen, kann es vorerst nicht mehr weiterverwendet werden. Wurde es gesperrt, ist die IT außerdem in der Lage, das Gerät zu orten. „Aber wir sehen nicht, was die Schüler machen. Nur die Lehrer können die Inhalte sehen“, sagt Clouth.

Um den korrekten Ablauf im Unterricht sicherzustellen, hat das Kollegium darüber hinaus die Möglichkeit vorzugeben und einzuschränken, welche Apps in der jeweiligen Stunde genutzt werden. „Aber sobald der Unterricht vorbei ist, können die Schüler das IPad wieder ganz normal verwenden.“ Trotzdem gilt das nicht für jedes beliebige Programm, auch deinstallieren können die Schüler selbst nichts. Denn der Rahmen, was sie letztlich nutzen können, ist bereits abgesteckt, wie Hegel erklärt: „Wir haben eine ellenlange Liste von der Stadt, welche Programme zur Verfügung stehen.“

Schulleiter Klaus Hegel, Bürgermeister Sebastian Hense, Michael Clouth (IT-Chef der Stadt Rees) und Sigrid Mölleken (Fachbereichsleiterin Bildung, Bürgerservice, Jugend und Sport, v.l.) zu Besuch in der Klasse 5a des Gymnasiums Aspel. NN-Foto: Thomas Langer

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