15 Tage Spiel und Spaß
234 Kinder nahmen in Pont an den Gelderner Ferienspielen 2024 teil
Damit den zwischen sechs und zwölf Jahre alten Teilnehmern in der zweiten Sommerferien-Hälfte wieder viel geboten werden kann, starten die Verantwortlichen mit ihren Vorbereitungen schon ein gutes halbes Jahr im Voraus. Entsprechend breit fiel auch zuletzt wieder das Angebot aus: An drei Tage in der Woche drehte sich alles um Spiele, Sport, Bastelaktionen, Schminken und einiges mehr. An den übrigen zwei Tagen stiegen die Kinder in den Bus: Die Ausflüge führten sie ins Irrland nach Twisteden, zum Klettern an den Jugendzeltplatz Eyller See oder zur Abkühlung ins Schwimmbad nach Kempen und Walbeck.
Vielfältiges Angebot
Man sieht: Das Angebot ist so unterschiedlich wie die Kinder und das kommt an. Bestätigen können das die seit dem Kindergarten befreundeten Mädchen Maria (11) und Jasmin (12). Und sie müssen es wissen: Beide waren zum 6. und 3. Mal mit dabei. Ihr fachfrauisches Urteil fällt auch für 2024 wieder sehr positiv aus. Für Maria waren die vergangenen drei Wochen „richtig cool. Es gibt immer etwas zu tun, Langeweile haben wir nie“, erklärt sie. Aber es steckt noch ein bisschen mehr hinter den Gelderner Ferienspielen als bloße Unterhaltung: Wenn Jasmin das Glitzertattoo, das sie von ihrer Freundin bekommen hat, als eines ihrer Highlights bezeichnet, verdeutlicht sie ganz nebenbei, dass so eine Ferienaktion immer wieder besondere Erinnerungen und Momente schafft, die bestehende Freundschaften vertiefen oder neue entstehen lassen.
Dafür sorgten in diesem Jahr sicherlich auch die Ausflüge, die für die beiden Freundinnen wieder zu den Highlights gehörten. Trotz ihres jungen Alters wissen die beiden allerdings auch, dass es im Leben oft auf die kleinen Dinge ankommt: Mit Blick auf die heißen Tage lassen sie daher auch die willkommenen Erfrischungen nicht unerwähnt. Damit meinen sie nicht nur das wohltuende Eis, sondern auch den wöchentlichen Besuch der Feuerwehr. Hier zogen nicht nur der Wagen und die Sirene die Aufmerksamkeit auf sich, sondern auch die Wasserschläuche. Diese nutzten die Kinder ausgiebig, um der Hitze auf den Leib zu rücken – und hin und wieder ihren Betreuern, erzählen Maria und Jasmin mit einem Lachen. Die nähmen das allerdings mit Humor, verraten die Mädchen. Entsprechend groß fällt ihr Lob aus: „Die Betreuer sind alle sehr nett und machen viel mit“, sagt Maria. Worte, die Daniel Mommen, der mit Monika Gottschlich und Steffen Holla das Leitungsteam bildet, gern hört. Mommen ist bereits seit gut 20 Jahren als Betreuer Teil der Ferienspiele und nach wie vor felsenfest vom Format überzeugt. Vor allem nach der schwierigen Pandemie sieht er darin eine gute Maßnahme, um die Kinder wieder an die frische Luft zu bekommen. Umso glücklicher ist er über die Unterstützung durch Politik und Verwaltung. Die Stadt Geldern hat sich an den Kosten der diesjährigen Ferienspiele mit rund 57.000 Euro beteiligt. Das Engagement lasse sich aber auch an anderen Ferienprogrammen erkennen. „Das Angebot an Maßnahmen in Geldern ist phänomenal“, sagt Mommen.
Dabei spielen natürlich auch die beherzten Leistungen der Betreuer eine entscheidende Rolle, die er noch einmal hervorhebt. Diese bekommen zwar eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 75 Euro pro Tag, „das meiste ist aber nach wie vor Ehrenamt“, betont Mommen. Besonders schön findet er in diesem Zusammenhang, dass bei den Ferienspielen einmal nicht die Pädagogik im Mittelpunkt steht. „Es geht einfach um eine gute Zeit!“ Was aber nicht bedeuten soll, dass die Betreuer, die meist ohnehin aus dem erzieherischen Bereich kämen, sich nicht vorbereiten würden: Eine vorangehende Schulung ist für alle Pflicht.
Inklusiver Charakter
Der inklusive Charakter der Veranstaltung spiegelt sich unter anderem in der Teilnahmegebühr wider: Einkommensschwächere Familien zahlen weniger. Liegt der Regeltarif bei 30 Euro (55 Euro für zwei Wochen, 75 Euro für drei Wochen), zahlen Familien, die staatliche Unterstützung erhalten, nur neun Euro. Nehmen drei oder mehr Kinder aus einer Familie teil, zahlen sie maximal für zwei. Bei der Anreise beugen die Verantwortlichen ebenfalls Schwierigkeiten vor: Das Hauptquartier auf dem Gelände der Tolkien-Tage in Pont, wo die Ferienspiele seit einigen Jahren stattfinden, erreichen die Kinder über Busse. Morgens eingesammelt und nachmittags abgesetzt werden sie an sechs Stationen im Gelderner Gebiet. Möglich sind die Ferienspiele durch die Unterstützung vieler Partner: Zu ihnen gehören der städtische Bauhof, die Tolkien Gesellschaft, die Gelderner Feuerwehr, der VFL Pont und das Team des „Check Point“. TLMaria (l.) und Jasmin (r.) hatten auch in diesem Jahr eine Menge Spaß bei den Gelderner Ferienspielen – für Abkühlung sorgte unter anderem die Feuerwehr. NN-Foto: Thomas Langer