Heinrich Schmitz, Franz van Well, Mike Theissen und Hans-Josef Angenendt (vl) freuen sich auf das kommende Wochenende. NN-Foto: CDS

GOCH. Als die Kolpingsfamilie Goch 1862 gegründet wurde – wie in den Anfangszeiten üblich als Katholischer Gesellenverein – da lebte der Ideengeber Adolph Kolping noch. Nun wird in Goch der 160. Geburtstag gefeiert.

Zurzeit hat die Kolpingsfamilie rund 630 Mitglieder in neun Untergruppierungen. Die ältesten und größten sind das Kolping Karneval Komitee 1885 Goch und der Kolpingchor 1890 Goch. Außerdem gibt es noch die Kolpingjugend, die Frauengruppe, die Mundartgruppe, den Club 50/Senioren, Vertrauensleute, den KFC 03 (Freizeitclub) sowie den Haupt- und Hausvorstand. „Vor ein paar Jahren lagen wir bundesweit sogar auf Platz vier aller 2.600 Kolpingsfamilien“, erzählt Heinrich Schmitz, der das Kolpinghaus auf der Mühlenstraße 2019 gekauft und umgebaut hat. Bis dahin war die Zukunft des Hauses, das seit 142 Jahren Heimat der Kolpingsfamilie war, nach mehreren Pächterwechseln ungewiss: „Es ist zwar jetzt im Privatbesitz, aber ich verstehe es so, dass es das Zuhause der Kolpingfamilie ist“, betont Heinrich Schmitz.

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Das Highlight des sanierten Kolpinghauses ist der Handwerkersaal im Erdgeschoss. Franz van Well, unter dessen Leitung die Broschüre entstand, die die Geschichte des Kolpinghauses von den Anfängen bis heute nachzeichnet, kann zu jedem Stück, das dort zu sehen ist, etwas erzählen. Zum Beispiel zu den Fahnen aus der Gründungszeit und der Josefsfahne zum 50-jährigen Bestehen der Kolpingsfamilie: „Die Fahnen wurden auf dem Speicher eines Mitgliedes, eingewickelt in Zeitungspapier gefunden; sie waren in einem erbärmlichen Zustand.“ Das war Anfang der 1980er-Jahre, die Fahnen wurden mithilfe von Spenden restauriert. Danach waren sie in Vitrinen untergebracht, allerdings im Obergeschoss, im Chorraum, wo sie kaum jemand zu sehen bekam. Nun schmücken sie zusammen mit weiteren Exponaten aus den vergangenen 160 Jahren den Saal. „Die Kolpingsfamilie ist stolz, solche historischen Stücke zeigen zu können“, freut sich Franz van Well, „das drückt den Respekt und die Anerkennung für die Leistung der Vorfahren aus.

“ Ein weiterer Blickfang ist das knapp sechs Quadratmeter große Wandgemälde, das Mike Theissen auf der seitlichen Fassade des Kolpinghauses angebracht hat. Die Idee, die Heinrich Schmitz hatte: Wenn man auf der anderen Straßenseite, an der Ecke Jakobstraße, steht und in Richtung Kolpinghaus schaut, sieht man das aktuelle Gebäude – das Wandgemälde bietet den Blick 140 Jahre zurück in die Vergangenheit. Mehr als 400 Stunden hat Mike Theissen in das Bild investiert; begonnen hat er im Oktober 2021. „Ich konnte nur malen, wenn es mindestens fünf Grad plus waren, sonst wären die Farben eingefroren.“ Der letzte Pinselstrich erfolgte schließlich im Februar. „Ich habe eine realistische Kunstform, angelehnt an die ,Lüftlmalerei‘, gewählt“, erklärt Theissen. Und so haben auch ein paar Tauben und ein Hund ihren Platz im Bild gefunden.

Während am kommenden Samstag, 14. Mai, die interne Feier mit Ehrungen und Auszeichnungen auf dem Programm steht, wird am Sonntag, 15. Mai, das große Familienfest unter dem Motto „Kolpings Wunderland“ auf dem Klosterplatz stattfinden. Von 11 bis 17 Uhr werden ein kleines Bühnenprogramm, Attraktionen für Kinder wie Schiffsschaukel, Nostalgiekarussell, Hüpfburg sowie weitere Spiele und Aktionen angeboten. Für Speisen und Getränke ist ebenfalls gesorgt. „Das ist eine offene Einladung für jedermann“, betonen die Organisatoren und freuen sich schon auf viele gut gelaunte Besucher. Wer mehr über die Kolpingsfamilie Goch erfahren möchte, der findet viele weitere Informationen auf der Homepage https://kolping-goch.de

Großes Bild: Heinrich Schmitz, Franz van Well, Mike Theissen und Hans-Josef Angenendt (vl) freuen sich auf das kommende Wochenende. NN-Fotos: CDS

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