Wolters Wohnmobilcenter Niederrhein
Symbolisch gratulierte Kalkars Bürgermeisterin Britta Schulz Wolters-Geschäftsführer Marius Schulte (3.v.l.) zur Immobilie an der B57, in der jahrelang ein Opel-Autohaus beheimatet war. NN-Foto: SP

KALKAR. Ein Traditionsunternehmen hat Kalkar verlassen, ein anderes Traditionsunternehmen expandiert stattdessen in der Nikolaistadt: Wolters Nutzfahrzeuge hat die ehemalige Wemmer & Janssen-Immobilie am Kreisverkehr an der B57/Kastellstraße übernommen und eröffnet dort im Frühjahr das „Wohnmobilcenter Niederrhein“. Damit schließt Wolters die Lücke, die das Opel-Autohaus im vergangenen Jahr überraschend hinterlassen hatte. Vom 8. bis zum 10. April soll bereits ein Eröffnungswochenende gefeiert werden.

„Das ist der Eingang zur Stadt. Ein besseres Grundstück als das gibt es hier nicht. Wenn das leer steht, ist es umso schlechter. Wenn es voll ist, umso besser“, sagt Kalkars Bürgermeisterin Britta Schulz, die in den vergangenen Monaten gemeinsam mit Wirtschaftsförderer Bruno Ketteler die Geschäftsführung von Wolters beratend unterstützte, die Immobilie zu erwerben.

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Das Opel-Autohaus Wemmer & Janssen hatte im September vergangenen Jahres überraschend seine Belegschaft darüber informiert, den Kalkarer Standort zu schließen und sich nur noch auf den Klever Standort an der Kalkarer Straße zu fokussieren. Bereits zum 30. November zog der Autobauer aus und bot die Immobilie zum Verkauf an. Für die Stadt Kalkar war dies damals ein herber Schlag. „Ich bin ja Kummer gewohnt und es hat sich gezeigt, dass es doch immer Licht am Ende des Tunnels gibt“, sagt Schulz ein paar Monate später. 

Sofort aktiv geworden

„Als wir hörten, dass das Grundstück zum Verkauf steht, sind wir sofort aktiv geworden“, sagt Marius Schulte, Geschäftsführer und Inhaber von Wolters Nutzfahrzeuge. Bei Schulz und Ketteler informierte sich das Unternehmen, inwieweit das Gebäude genutzt werden kann. Zudem entwickelte es die Idee eines „Wohnmobilcenters Niederrhein“. „Für uns wird das Geschäft mit Nutzfahrzeugen auch weiterhin im Zentrum stehen. Aber mit der Wohnmobilsparte haben wir ein zweites Standbein, das der dynamischen Weiterentwicklung unserer Firmengruppe zusätzlichen Schwung bringt“, erklärt Schulte. Neben den Nutzfahrzeugen für Firmenkunden bietet Wolters mittlerweile an den bislang vier Standorten in Kalkar, Geldern, Bocholt und Krefeld auch Wohnmobile für Privatnutzer an. Seit 2019 ist Wolters Handelspartner des italienischen Wohnmobilherstellers Laika. Im Sommer vergangenen Jahres kamen mit den Marken Etrusco und Carthago zwei weitere hinzu. 

Der Trend zu Wohnmobil-Urlauben steigt seit vielen Jahren kontinuierlich an, weshalb Wolters das Angebot weiter ausbauen und für den Privatkunden noch ansprechender gestalten möchte. Etwa 100 Wohnmobile möchte Wolters in Zukunft auf rund 2.000 Quadratmetern Innen- und fast 10.000 Quadratmetern Außenfläche am Kreisverkehr an der B57 präsentieren. Im Hauptsitz an der Kalkarer Kastellstraße 5-7 soll sich das Angebot künftig vor allem auf Nutzfahrzeuge fokussieren. Das Unternehmen möchte dort in Zukunft für alle Modelle das komplette Leistungsspektrum anbieten: Neben dem Verkauf werde genauso der Service für Aufbau und Fahrgestelle angeboten. Geplant sei zudem, Wohnmobile zu vermieten. Der zusätzliche Standort am Kreisverkehr sei neben Ausstellungsflächen auch ein Werkstattbereich und neue Bürokapazitäten geplant. An der B57 soll eine zentrale und ausgebaute Verwaltung entstehen, die sich um die Querschnittsaufgaben für alle fünf Standorte gebündelt kümmert. Die Geschäftsführung rechnet damit, 20 weitere Arbeitsstellen schaffen zu können. Für den Kunden solle zudem eine Wohlfühlatmosphäre errichtet werden, von der Wohnmobilisten auch während eines Service profitieren sollen.

Positiv für die Innenstadt

Für Kalkars Wirtschaftsförderer Bruno Ketteler steht die Sicherung und Ausbau von Arbeitsplätzen sowie die positive Auswirkung auf die Innenstadt im Vordergrund. „Wohnmobilisten sind eine interessierte, kaufkräftige Gruppe. Wer sein Wohnmobil in Kalkar zur Inspektion bringt, für den könnte Wolters in Zusammenarbeit mit unserem Tourismus-Chef Harald Münzner ein kulturell-kulinarisches Angebot mit der St. Nicolai-Kirche, dem städtischem Museum und den Gastronomiebereich stricken, sodass wir zusätzliche Kaufkraft für die Stadt gewinnen.“

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