UEDEM. Transparenz und Offenheit zeichnen das geplante neue Gemeindehaus der Freien evangelischen Gemeinde Uedem (FeG Uedem) aus. Schon die Planungen zeigen: Hier ist jeder willkommen. „Aufbruch 21 plus“ heißt das Projekt, an dem die FeG schon seit Längerem arbeitet und das jetzt kurz vor dem endgültigen Startschuss steht. Denn Baubeginn der Erweiterung soll bereits Ende Februar sein, „direkt nach der Frostperiode“, wie es Jürgen Barten, Leiter des Bauteams, ankündigt.

Architekt David Wiederhold hat die Planungen übernommen, in die auch die Erfahrungen eingeflossen sind, die man während der Corona-Zeit mit den Open-Air-Gottesdiensten gesammelt hat. „Wir haben gemerkt, dass gelebter Glaube ohne Barrieren einladend wirkt. Wir hatten tatsächlich einige Besucherrekorde in unseren Open-Air-Gottesdiensten. Diese positive Erfahrung wollen mit in unseren Aufbruch 21 plus mitnehmen“, sagt Pastor Christoph Krause. Das neue Gebäude hat Wiederhold deshalb offener geplant als es die ursprünglichen Planungen, für die es bereits eine Baugenehmigung gibt, vorgesehen hatten. „Wir haben diese nochmals anpassen lassen, wobei wir keinen komplett neuen Bauantrag stellen müssen. Wir werden in den nächsten Tagen die Änderung des Bauantrags beim Kreis Kleve einreichen und rechnen mit einer zügigen Bewilligung“, sagt Barten.
Die Corona-Pandemie habe zuletzt gezeigt, dass Platz ein wichtiger Faktor sei. Statt wie bisher 120 Besucher in einem kleinen Gottesdienstraum, verfügen die geplanten neuen Räumlichkeiten über Platz für 300 bis 400 Zuschauern – bei großzügigen Verhältnissen inklusive einer Empore. Bodenlange Fenster sorgen für ausreichend Licht, Transparenz und Offenheit. Zudem können durch sie die Gottesdienste künftig drinnen und draußen gleichermaßen verfolgt werden. Bewegliche Glaselemente lassen die Grenzen zwischen Innen und Außen verschwinden. „Das Gebäude öffnet sich gewissermaßen, um die Besucher einzuladen“, sagt Wiederhold.

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Im Foyer besteht künftig die Möglichkeit zum gemeinsamen Austausch. Rechts ist der großzügige Gottesdienstraum zu sehen. Grafik: David Wiederhold

Die neuen Räumlichkeiten sollen bereits im Oktober 2022 bezogen werden können. „Vielleicht sind sie dann noch nicht hundertprozentig fertig, aber zumindest nutzbar“, sagt Barten. Nach rund zwei Jahren im Freien und im Zelt soll die Freie evangelische Gemeinde Uedem dann ein neues, großes und offenes Gemeindehaus haben, das aber nicht nur für Gottesdienste gedacht ist. Denn „Aufbruch 21 plus“ soll noch für viel mehr stehen. Das Projekt trägt daher auch den Untertitel „Raum für Begegnung mit Gott“. „Wir wollen Raum schaffen für Begegnung zwischen Menschen und mit Gott. Dazu ist das Gebäude ein wichtiger Teil, aber eben nicht alles. Wir wollen damit auch einen Neustart wagen. Gerade in Corona-Zeiten wollen wir der Lethargie etwas entgegensetzen, einen neuen Aufbruch“, erläutert Krause.
Das neue Gebäude solle auch als Mittelpunkt der Dorfgemeinschaft verstanden werden. Es könne für Veranstaltungen aller Art, etwa Hochzeiten, genutzt werden. Das Foyer mit Tischen und Stühlen lade außerdem nicht nur nach Gottesdiensten zum Verweilen, Beisammensein und zum Austausch ein.
Mit dem Gebäude, das auf einem Teil der freien Flächen am Roten Berg in Uedem, das der Freien evangelischen Gemeinde geschenkt wurde, gebaut wird, zeigt die FeG jedoch auch Mut. Das Gesamtprojekt kostet 2,5 Millionen Euro. „300.000 stammen aus Eigenmitteln, die wir unter anderem durch Spenden und unsere 130 Mitglieder eingenommen haben“, erklärt Barten. Die restlichen 2,2 Millionen Euro sollen durch einen Kredit finanziert werden, für dessen Tilgung die Gemeinde eine jährliche Zusage in Höhe vom 75.000 Euro geben muss. „Zusagen für mehr als die Hälfte haben wir bereits“, sagt Barten. Die Freie evangelische Gemeinde sei aber auf der Suche nach weiteren Spendern, die helfen möchten. Firmen könnten auch mit der Bereitstellung von Material oder Arbeitskräften einen Teil zum neuen Gemeindehaus beitragen.

Starter-Gottesdienst
Weitere Details zum „Aufbruch 21 plus“ wird die FeG Uedem bei einem „Starter-Gottesdienst“ am Sonntag, 12. Dezember, um 11 Uhr vorstellen, zu dem alle Interessierten eingeladen sind. Er findet statt im FeG Wintercamp, also im Zelt und auf dem Freigelände am Roten Berg 1 in Uedem. Die Besucher werden gebeten, sich warme Kleidung und eine Sitzgelegenheit mitzubringen. Für den Zugang zum Gottesdienst gilt „3G“ und Maskenpflicht. Weitere Einzelheiten zum Corona-Schutzkonzept findet man auf der Homepage der FeG Uedem unter www.feg-uedem.de

Großes Bild: Der Blick auf das neue Gemeindehaus, das mit seiner Glasfront sehr einladend wirkt. Grafik: David Wiederhold

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