STRAELEN. Straelen erlebt derzeit eine künstlerische Doppelpackung: Nicht nur hat Arnhild Koppel an der Mühlenstraße 10 in Straelen ihre Atelier-Galerie „Arn!Ko+“ eröffnet, bis Sonntag, 15. August, läuft dort auch die erste Ausstellung. Mit dem Titel „wiegewachsen“ zeigen Koppel und ihre Kollegen Jörg Möller und Nanni Wagner aus Geldern ihre Kunst rund um Malerei und Objekte.

Seit drei Jahren lässt Koppel in einem Gelderner Atelierhof ihrem kreativen Fluss freien Lauf. „Dort kann ich schön kleckern“, sagt sie mit einem Lachen. Eigentlich stammt sie aus dem Ruhrgebiet, lebt aber seit etwa drei Jahren am Niederrhein. Die Kunst begleitet sie seit einer langen Zeit: Sie hat es studiert, unterrichtete lange Zeit an verschiedenen Bildungseinrichtungen und arbeitet nun seit etwa fünf Jahren frei.

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Auf dem Atelierhof lernte sie ihre beiden aktuellen Ausstellungs-Partner kennen, die dort ihre direkten Nachbarn sind. Ihre Beziehung geht jedoch über simple Nachbarschaft hinaus, haben Möllers und Wagners offenes Atelier Koppel doch den Zugang zur lokalen Kunst geebnet. „Ihnen habe ich zu verdanken, dass ich hier sehr intensiv in die Kunst gefunden habe“, sagt Koppel.

Vielfalt bei der Arbeit

Sie selbst ist hauptsächlich in der Malerei tätig, Richtung Mixed Media. Das bedeutet, sie benutzt mehr als ein Material, zum Beispiel mehr als nur Acrylfarbe. In der Kunst gibt es selten Stillstand, auch bei Koppel nicht: „Jetzt arbeite ich mich allmählich in den Raum vor“, erklärt sie. Dabei bewegt sie sich mit der Malerei weiter in Richtung Rauminstallation.

Bei der Frage nach einer genaueren Festlegung ihrer Kunst überlegt sie: „Es ist eigentlich weniger an Gegenstände gebunden, es ist aber auch nicht abstrakt“, sagt sie und lacht. Es sei schwierig, es in Worte zu fassen. Erst während sie malt, stellt sie fest, was sie tut. „Während des Malens bildet sich eine Idee heraus. Im Nachhinein ziehe ich daraus Schlüsse, auch auf mich selbst.“

Koppel fokussiert sich aber nicht ausschließlich auf ihre eigene Arbeit. „Ich wollte schon immer Künstler in Verbindung bringen.“ Dieser Wunsch und weitere glückliche Zufälle brachten sie schließlich dazu, ihre eigene Galerie zu gründen. Nachdem sie ihre Wohnung bezogen hatte, wurde irgendwann das Büro im Erdgeschoss frei. Und da über diese ehemaligen Büroräume auch der Zugang zum Hof und damit zu ihren Pflanzen verläuft, ergriff sie die Gelegenheit.

In Koppels Galerie sollen Werke nicht, wie so oft, strikt nach Künstler getrennt und verkauft werden. Als freie Künstlerin möchte Koppel selbst weiter Kunst schaffen und von Beginn an mit anderen in den Dialog treten. „Ich möchte mit allen folgenden Künstlern – und das sind schon einige auf der Liste – Projekte umsetzen.“ In den jeweiligen Projekten möchte sie einen gemeinsamen Nenner finden, anhand dessen das Gesamtkonzept für die Ausstellung entsteht – ohne stumpfe Trennung nach Künstler.

So, wie gewachsen

So ist es auch in der aktuellen Ausstellung. Der gemeinsame Nenner mit Möller und Wagner ist „Wachstum“, wie schon der Titel der Ausstellung zeigt.

Arnhild Koppel zitiert den Ausspruch „Krumme Gurken, wie gewachsen“. „Uns ging es darum, dass eine Gurke krumm sein darf, aber auch, dass man alles andere sich organisch so entwickeln lassen sollte, wie es sich eben entwickelt. Ohne, dass man eingreift oder es aussortiert, weil es nicht stromlinienförmig ist.“ So wie Koppel ihrem kreativen Schaffen freien Lauf lässt, verlief auch die Zusammenarbeit: Treffen einmal im Monat, kommentarloser Austausch der Arbeit. „So waren alle ganz frei, wie wir weiterarbeiten. Daraus haben wir dann eine Ausstellung entwickelt.“

Wagner beschäftige sich viel mit organischen Formen, die oft eine Nähe zur Natur und Pflanzenwelt aufweisen würden. Das sowohl als Malerei, aber auch als Keramik. „Bei Jörg Möller spielt momentan das Thema Deformation eine Rolle.“ Auch hier bezogen auf Dinge aus der Natur.

Auch andere Künstler haben Koppel bereits angesprochen, ungefähr fünf Ausstellungen sind derzeit auf ihrer To-do-Liste. Wer sich noch mit ihr in Verbindung setzen möchte, kann bald die Kontaktdaten unter www.arnhild-koppel.de finden. Wenn es mal keine Ausstellung gibt, stellt Koppel die eigenen Bilder aus, „als Zwischenstand“, wie sie sagt.

Die Öffnungszeiten für die Ausstellung sind samstags von 13 bis 17 Uhr, sonntags von 12 bis 17 Uhr und donnerstagsnachmittags nach telefonischer Vereinbarung. Der Eintritt ist frei „und das wird auch so bleiben. Ich betreibe die Galerie nicht kommerziell.“ Hat ein Besucher Interesse an einem Bild, kann er mit dem entsprechenden Künstler Kontakt aufnehmen.

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