Hände weg vom Baerler Busch

Bürgerinitiative appelliert an Bürger, für den Erholungswald zu kämpfen

NIEDERRHEIN. Erneut hat die Bürgerinitiative „Der Baerler Busch ist bedroht“ am Sonntag eine Mahnwache abgehalten. Auf einem großen Plakat am Parkplatz an der Hubertusstraße in Baerl ist zu lesen: „Keine Abholzung in unserem Erholungswald“

Luise Theile, Thomas Mueverstedt und Kerstin Schulze (v.l.) stellten die erste Schicht der Mahnwache am Sonntag im Baerler Busch.
NN-Foto: Lorelies Christian

Bürger aus Baerl, Vierbaum und Umgebung haben sich bereits 2019 zusammengetan, um geplante Fällungen zu verhindern. Sie sammelten im letzten Jahr 3.500 Unterschriften und legten sie dem Waldeigentümer, dem Regionalverband Ruhr (RVR) vor.

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Der Vorwurf: „Der RVR trifft Entscheidungen unter gewinnbringenden Aspekten der Holzwirtschaft.“ Der RVR entgegnet: „Es handelt sich um ,normale Durchforstung‘. Sie muss alle paar Jahre erfolgen. Dass Buchen und Roteichen gefällt würden, wäre der gesunden Entwicklung des Waldes geschuldet, so der RVR.

Bürger wollen keine massive Abholzung

Anders sehen das die kritischen Bürger. Sie sprechen von massiven Abholzungsarbeiten, die der Betriebsausschuss Ruhr-Grün beschlossen habe. Noch könne dies verhindert werden, hoffen die Initiatoren der Bürgerinitiative. Luise Theile, eine der Initatorinnen, erklärt: „Die Bürgerinitiative will weitere geplante Fällmaßnahmen verhindern.  Und wir fordern ein Umdenken beim Waldbesitzer Regionalverband Ruhr (RVR) und bei den verantwortlichen Politikern. Was bisher ausgehandelt wurde, reicht der BI nicht. Wir wollen den Verzicht auf weitere Fällungen. Und wir wollen nicht  die forstwirtschaftliche Nutzung des kleinen Waldstücks in einer sowieso weiträumig waldarmen, von Kohle- und Stahlindustrie geprägten Umgebung.“

Wozu Rückewege?

Sie fragt sich auch, wozu Rückewege angelegt werden sollen und dazu Schneisen gefällt würden. Viele der Waldbesucher am Sonntag unterstützen die Initiative. Die meisten haben schon unterschrieben. Sie sind „Stammgäste“ in ihrem Erholungswald. Gerade jetzt in den Coronamonaten haben viele Menschen das Spazierengehen als Stress abbauend für sich entdeckt. Gerne spenden sie einen kleinen Obolus, damit die Initiative Infomaterial drucken kann oder auch rechtlichen Beistand zahlen kann. Am Sonntag nahmen die Bürger vorgedruckte Karten an den Regionalverband Ruhr mit. Es ist die Aufforderung, auf forstwirtschaftliche Nutzung des Baerler Busch zu verzichten. Sie wollen diese Karten abschicken.

Hoffnung auf Einsicht beim Ruhrparlament

Luise Theile hofft, dass das Wirkung zeigt. „Das Ruhrparlament ist gerade neu gewählt und wir hoffen auf gute Gespräche und Einsicht bei den Politikern für unser Anliegen.“ Sie ist überzeugt: „Der Wald braucht unseren Schutz vor den heftigen Folgen des Klimawandels, und vor den Auswirkungen von Hitze und Trockenheit. Der Wald braucht eine Pause!“
Weitere Infos unter www.baerler-busch-ist-bedroht.de

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