Winter Wunderland Drive-In
Kalkars Bürgermeisterin Britta Schulz und Han Groot Obbink bei den Kamelen, die auch ein Teil des „Winter Wunderland Drive-In“ werden sollen. NN-Foto: SP

KALKAR. Han Groot Obbink, Geschäftsführer des Wunderlands Kalkar, brennt für seine neueste Idee, wenngleich er zugeben muss: „Das ist schon verrückt, oder?!“ Obbink plant mit seinem Team einen fast 2,5 Kilometer langen „Winter Wunderland Drive-In“ auf dem Gelände an der Griether Straße. Dabei sollen Besucher in ihren Autos durch den an allen Ecken leuchtenden und weihnachtlich geschmückten Freizeitpark fahren und so unter Einhaltung der strengen Corona-Richtlinien überall etwas Neues entdecken können. „Es wird der längste weihnachtliche Drive-In Europas. Ich habe noch nichts Vergleichbares gesehen“, sagt Groot Obbink, der voller Vorfreude auf das Event ist, das entweder am 28. November oder 10. Dezember starten und bis zum 31. Dezember dauern soll.

Die Idee dazu hatte Obbink erst kürzlich. Eigentlich war in der Adventszeit nämlich etwas ganz anderes im Wunderland Kalkar geplant: Eine „Zirkus-Dinner-Show“ im Zirkus-Zelt direkt am Freizeitpark sollte den Gästen die Vorfreude auf Weihnachten verkürzen. „Wir hatten alles genau geplant. 180 Leute hätten pro Veranstaltung im Zirkus-Zelt dabei sein können. Alle hätten 1,5 Meter Abstand zueinander gehalten“, sagt Groot Obbink. Kredenzt werden sollte ein mehrgängiges Dinner-Menü, während Artisten und eine Queen-Tribute-Band für Unterhaltung gesorgt hätten. Da die Bundes- und Landesregierung jedoch alle Veranstaltungen im November verboten hat, musste das Wunderland die geplante „Zirkus-Dinner-Show“ 2020 absagen. „Das Gute ist aber: Das Programm für nächstes Jahr steht schon“, sagt Groot Obbink. 2021 möchte das Wunderland Kalkar nämlich einen neuen Versuch starten.

-Anzeige-

Han-Groot Obbink wäre aber nicht Han Groot Obbink, wenn er nicht ständig neue, kreative und verrückte Ideen entwickeln würde. Und so hat er sein Team kurzerhand über seine neueste Idee, den “Winter Wunderland Drive-In”, informiert und mit der Planung beauftragt. „Am Anfang waren viele skeptisch, aber mittlerweile finden auch sie die Idee gut. Ich bin fest davon überzeugt, dass es klappt“, sagt Groot Obbink. Er sei es auch seinen Mitarbeitern schuldig, trotz der Pandemie nicht aufzugeben. „Wir haben 130 Festangestellte, die ich weiter beschäftigen möchte“, sagt Groot Obbink. Zudem möchte er auch vielen Erwachsenen und Kindern in der Vorweihnachtszeit eine schöne Abwechslung vom ansonsten derzeit eher monotonen Alltag ermöglichen.

Lichterketten und Weihnachtsbäume auf dem Einkaufszettel

Winter Wunderland Drive In
Die rote Linie zeigt die weihnachtliche Drive-In-Route durch den Freizeitpark. Foto: Wunderland

Das Wunderland Kalkar investiert für den “Winter Wunderland Drive-In” derzeit in Weihnachtsdekoration: Weihnachtsbäume, Lichterketten, Lametta und vieles mehr stehen auf der Einkaufsliste. „Wir haben schon eine Menge, aber wir brauchen für unseren Drive-In noch mehr“, sagt Groot Obbink. Die Karussells im Freizeitpark sollen alle beleuchtet werden, viele Weihnachtsbäume sollen am Wegesrand stehen und ein Nikolaus soll schöne Grüße wünschen. Geplant ist außerdem, dass entlang der Strecke Kamele auf ihrer Wiese stehen und vom Auto aus bestaunt werden können. Dazu dürfen die Autos auch stehen bleiben. Der fast 2,5 Kilometer lange Rundweg im “Winter Wunderland Drive-In” führt die Besucher durch drei Messehallen mit unterschiedlichen Themen: Eine wird eine große Krippe mit Maria, Josef sowie dem Jesus-Kind beinhalten und weihnachtlich-leuchtend geschmückt sein. Ein Engel soll derweil über die Autos schweben.

Eine weitere Halle beim “Winter Wunderland Drive-In” steht unter dem Motto „weiße Weihnacht“. Hier erwartet die Besucher Schneefälle mit künstlichem Schnee, die auch die Weihnachtsbäume in weiß erstrahlen lassen sollen. In einer dritten Halle sollen verschiedene Eintöpfe verkauft werden, die für den Verzehr zu Hause erworben werden können. Auf dem Gelände ist zudem ein Weihnachtsbaum-Verkauf sowie der Verkauf von weihnachtlichen Dekorations-Boxen, die Material zum basteln beinhalten, geplant.

Weihnachtsmarkt am Ende des Drive-Ins

Ein Highlight erwartet alle Besucher dann noch am Ende des Rundweges auf dem Parkplatz am Wunderland Kalkar: Dort soll ein Weihnachtsmarkt mit mehreren Buden und einem vielfältigen Angebot stehen. Am Ende des Rundweges können Besucher dann wählen, ob sie noch ein weiteres Mal oder weitere Male den Drive-In durchfahren möchten oder die Heimreise antreten wollen.

Der Eintritt pro Auto im “Winter Wunderland Drive-In” wird 12,50 Euro betragen. Der Drive-In soll von mittwochs bis sonntags ab etwa 17 bis etwa 21/21.30 Uhr geöffnet sein. Han Groot Obbink hofft zudem, dass „Kernie’s Familienpark“ vom 25. bis 31. Dezember mit dem „Winter Wonderland“ öffnen darf.

Wunderland Kalkar halbiert Umsatz in 2020
Für das Wunderland Kalkar war es bis dato kein leichtes Jahr, was sich auch in den Zahlen niedergeschlagen hat: Wie Geschäftsführer Han Groot Obbink vorstellte, lag der Umsatz von Januar bis Oktober 2020 bei 5,2 Millionen Euro. Zum Vergleich: Im Vorjahr lag der Umsatz im selben Zeitraum bei 11,5 Millionen Euro. „Der Januar, Februar und die ersten zwei Wochen im März dieses Jahres waren umsatztechnisch gut. Da waren wir sehr optimistisch im Hinblick auf dieses Jahr. Aber dann hatten wir zweieinhalb Monate zu“, sagte Obbink. Am 28. Mai durfte der Freizeitpark unter Auflagen wieder öffnen. „Der Monat Juli war sehr positiv, der August aber sehr verhalten. Und das obwohl der Juli und August normal unsere starken Monate sind“, sagte Groot Obbink.

2020 besuchten insgesamt 130.000 Gäste den Park; 2019 waren es 230.000. Nichtsdestotrotz bleibt Groot Obbink weiterhin positiv. „Ich bin froh, dass wir in Europa leben. Ich war am Anfang auch skeptisch, ob das, was die Regierung verspricht, auch klappt. Sicherlich kann man über vieles auch diskutieren, aber die Hilfen zur Kurzarbeit waren schnell dazu und es hat gut funktioniert“, sagte Groot Obbink. Sehr zufrieden sei er auch mit dem neuerlichen Angebot der Bundesregierung, dass Unternehmen, die jetzt im November erneut schließen müssen, 75 Prozent ihrer Einnahmen aus dem November 2019 erhalten. Groot Obbink möchte sich auf die Hilfen des Staates aber nicht ausruhen, sondern auch selbst weiterhin etwas tun. Er hofft, dass die Green Live-Messe („Sie ist unsere wichtigste Messe“), die Tattoo Convention und das Glory Event im Dezember unter Auflagen doch noch stattfinden dürfen.

Vorheriger Artikel7-Tage-Inzidenz im Kreis Kleve klettert auf 128
Nächster ArtikelAktueller Stand der Corona-Fälle im Kreis Wesel