Mehr Leben im Park durchs kleine Niederrhein-Bichl

Marianne Schless möchte Menschen in ihrem Garten zusammenbringen

XANTEN. Der Wunsch einen eigenen Garten zu besitzen ist zu Corona-Zeiten gewachsen. Marianne Schless in Xanten nennt ihr Grundstück Garten, andere würden es eher als Park bezeichnen. Gerne möchte sie interessierten Menschen das Gartentor öffnen zu ihrem kleinen Paradies.

Marianne Schless hat das Gartenhäuschen urgemütlich eingerichtet. Gerne möchte sie, dass auf der grünen Couch Gäste Platz nehmen.
NN-Foto: Lorelies Christian

Seit 2007 gestaltet und pflegt sie ihren Schattengarten mit dem alten Baumbestand aus den 50er Jahren. Eiche, Akazien, Pyramidenpappeln, Birken, Ahorn, Weiden, Schwarzerlen, Tannen, Eiben, Koniferen, Kastanien, Walnussbäume, Blutbuchen, Wildpflaumen haben hier Platz genug zum Wachsen und Gedeihen. Die Fichten sind wie andernorts den Borkenkäfern zum Opfer gefallen. „Der Garten muss leben“, ist der Anspruch der Hobbygärtnerin. So bleiben Laubhaufen liegen und auch Totholz bietet den Tieren optimale Lebensbedingungen.

-Anzeige-
Rund um den See stehen hohe Bäume. Das Häuschen nennen die Enten ihr Zuhause.
NN-Fotos: L.orelies Christian

Bitte Platz nehmen auf der grünen Couch

Einen Teich gibt es ebenfalls im Garten mit einer kleinen Insel, auf der sich eine Schildkröte und 50 Stockenenten wohlfühlen. Ein Haus gibt‘s für die Enten und die Graugänse finden jedes Jahr im Februar / März hier ein Quartier – quasi vor der Haustür.
„Ich bin eine Sammlerin und sehr antiquiert“, gibt Marianne Schless lachend zu. Und das ist unübersehbar. Aus der alten Garage hat sie ein Häuschen geschaffen, in dem alte Sitzmöbel zum Verweilen einladen. „Dies ist meine grüne Couch“, weist die Xantenerin auf das bequeme Polstermöbel und sie lässt ihrer Fantasie freien Lauf: „Ich möchte so gerne, dass dieser Raum und überhaupt mein Garten für Begegnungen genutzt würde. Ich stelle mir vor, hier sitzt jemand und erzählt aus seinem Leben. Oder eine Oma liest einem Kind aus einem Buch vor. Oder Menschen unterschiedlicher Generationen nutzen die kleine Küche zum Backen und die Sitzgelegenheiten zur gemeinsamen Kaffeetafel.“

Ein wunderschöner Ort, um draußen zu verweilen.

 

 

 

 

 

 

Treffpunkt für Jung und Alt schaffen

„Es ist so wunderschön hier, gerne würde ich andere Naturliebhaber in den Genuss kommen lassen, hier zu verweilen“, so ihre Idee. „Aber natürlich möchte ich hier nicht Durchgangsverkehr von Leuten, die nur mal zum Gucken kommen“, hat sie eine klare Vorstellung, die sich an die Zielgruppe Vereine, Schulen, Kindergärten, Altenheime oder Behindertenwohnheime richtet.
„Ich möchte, dass sich hier Jung mit Alt treffen kann oder Kind mit Tier“, formuliert sie konkreter, denn gerne möchte sie auch noch Esel und Hühner anschaffen. Doch ehrlich gibt sie auch zu: „Diese Parkfläche, die rund 4.500 Quadratmeter umfasst, braucht viel Pflege. Ich bin hier quasi ganztags beschäftigt. Es wäre toll, wenn sich Menschen finden würden, die mir mal bei der Arbeit helfen könnten. Vielleicht mal wässern, düngen, Pflanzen aufbinden, die Holzbänke streichen.“
„Vielleicht gibt es auch künstlerisch veranlagte Menschen, die mit mir den Garten dekorieren wollen. Oder wenn jemand Gemüse anbauen möchte, könnte man ein Hochbeet anlegen“, zeigt Marianne Schless ihre Offenheit für neue Ideen.

Kleines Niederrhein-Bichl soll den Park beleben

„Am liebsten hätte ich ein kleines Niederrhein-Bichl“, setzt sie ihren Gedankengang fort. Darunter versteht sie eine ehrenamtlich engagierte Privatgruppe, die sich gemeinsam für eine Sache einsetzt, in ihrem Fall „Belebung des Privatparks“. Sie denkt an „Gut Aiderbichl“, wo es auch Tiertherapie für einsame und demente Menschen und behinderte Kinder und Jugendliche gibt. Sie werden gefördert, indem sie Tierpatenschaften übernehmen.
Wer Lust hat, sich persönlich einzubringen, kann Kontakt zu ihr aufnehmen unter der Handy-Nummer 0172 266 2901. Gerne begleiten die NN das Projekt „Kleines Niederrhein-Bichl“ und berichten über den Fortgang.

 

Vorheriger ArtikelMotorradfahrer stieß mit LKW zusammen
Nächster ArtikelTom-Sawyer-Wettbewerb: Allerhöchste Eisenbahn