Kalkar aktiv
Gemeinsam durch die Pandemie: Norbert Hos, Bürgermeisterin Britta Schulz, Han Groot Obbink, Georg Kellendonk und Jutta Heidemann stellten die Aktionen des Werberings vor. NN-Foto: SP

KALKAR. Die Coronavirus-Pandemie brachte die Kalkarer Gastronomen und Einzelhändler näher zusammen. „Es sind Dinge entstanden, die vor Corona nicht für möglich gehalten wurden“, sagt Kalkars Bürgermeisterin Britta Schulz. Gemeinschaftlich habe man versucht, die schwere Zeit des Lock-Downs zu überstehen. Das sei ein positiver Effekt gewesen. Die Werbegemeinschaft Kalkar aKtiv möchte daran nun weiter anknüpfen und plant eine Gutschein-Aktion: Im Zeitraum vom 1. Juni bis zum 31. August können Kunden einen Kalkar aKtiv-Gutschein mit einer Ausgabenummer von 0001 bis 9999 pro zehn Euro Einkaufswert bei allen Geschäften und Gastronomiebetrieben, die Mitglied in der Werbegemeinschaft sind, für 15 Euro einlösen – ihnen werden also fünf Euro zusätzlich geschenkt.

Bereits seit mehr als zehn Jahren können Kunden bei den Händlern, die zur Werbegemeinschaft gehören, einen Gutschein erwerben und ihn in diesen Geschäften oder Gastronomiebetrieben auch einlösen. „Es ist eine sehr beliebte Geschenkidee“, weiß Harald Münzner von der Stadt Kalkar. Mehr als 16.000 Gutscheine im Wert von über 170.000 Euro seien bereits verkauft worden. Da jeder eine aufeinanderfolgende Ausgabenummer beinhalte, könne die Werbegemeinschaft in etwa nachverfolgen, wie viele Gutscheine noch unterwegs seien. „Zwischen 0001 und 9999 müssten es noch etwa 300 sein“, sagt Norbert Nos, Kassierer im Vorstand von Kalkar aKtiv, und ergänzt: „In letzter Zeit sind viele Schränke und Schubladen aufgeräumt worden. Da spreche ich aus eigener Erfahrung. Bestimmt haben manche auch noch Gutscheine gefunden. Die von Kalkar aKtiv haben kein Ablaufdatum. Sie können auch jetzt noch eingelöst werden“, sagt Hos.

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Ankurbeln der Wirtschaft

Die fünf Euro, die der Inhaber eines Gutscheins mit einer Ausgabenummer von unter 10.000 pro Einkaufsgutschein im Wert von zehn Euro zusätzlich erhalte, übernehme die Werbegemeinschaft Kalkar aKtiv. „Wir wollen zeigen, dass wir zusammenhalten und den Einzelhandel sowie die Gastronomie wieder ankurbeln wollen. Die Händler und Gastronomen bekommen die fünf Euro von uns also zurück“, sagt Hos.

Der Kalkarer Marktplatz füllt sich zwar allmählich wieder mit Leben, allerdings seien die Menschen noch sehr verhalten in ihrem Konsum, wie Hans-Georg Kellendonk vom Ratskeller und Jutta Heidemann vom Modegeschäft „Provence-Feeling“ berichten. „Die Menschen sind noch sehr vorsichtig. Deshalb haben wir unsere Öffnungszeiten zurzeit auch auf 15 bis 18 Uhr beschränkt. Es gibt zwar wieder mehr Anfragen, aber die Leute kommen noch nicht so häufig wieder ins Geschäft, um etwas zu kaufen“, sagt Heidemann.

Vorbildliche Umsetzung der Auflagen

Die vergangenen zwei Monate seien für ihn hart gewesen, sagt Kellendonk. Doch mittlerweile habe er den Ratskeller wieder eröffnen und die erste Gäste empfangen können. Wie auch die anderen Gastronomiebetriebe und Einzelhändler konnte Kellendonk das Hygienekonzept gut umsetzen und sich mit Masken sowie Desinfektionsspendern eindecken. „Das Ordnungsamt hatte nirgendwo etwas zu beanstanden. Das Maßnahmen wurden mit sehr viel Sorgfalt durchgeführt“, bestätigt Münzner. Nun hofft Kellendonk, dass bald auch wieder etwas größere Gruppen gemeinsam im Ratskeller oder in den anderen Gastronomiebetrieben speisen dürfen. „Im Moment können wir mit den zwei bis vier Personen-Tischen nur den Verlust minimieren. Es wäre daher schön, wenn ich auch mal wieder einen Geburtstag mit 20 Personen bewirten könnte“, sagt Kellendonk. Allerdings verspüre er, dass viele Menschen wieder Lust hätten, auswärts essen zu gehen, nachdem ihnen das zwei Monate lang genommen wurde.

Auch die Stadt Kalkar versucht der Gastronomie zu helfen, indem sie in diesem Jahr die Gebühren für die Nutzung der städtischen Flächen für die Außengastronomie komplett erlässt. „Dass wir die Veranstaltungen, die jetzt im Frühjahr und Sommer geplant waren, absagen mussten, war allerdings ein tiefer Einschnitt“, sagt Münzner. Darunter zähle auch der „Sommer in der Stadt“, der in diesem Jahr nicht stattfinden könne. Das für Ende August geplante Event „Kalkar genießen“ könne zwar definitiv nicht in der gewohnten Form durchgeführt werden, allerdings versuche die Stadt gemeinsam mit der Werbegemeinschaft an einem Konzept zu feilen, wie die Veranstaltung doch noch durchgeführt werden könnte. Endgültig absagen wolle man „Kalkar genießen“ daher noch nicht.

Film verdeutlich Solidarität

Um noch mehr Gemeinschaft zu demonstrieren, haben Georg Remy und Marvin Hoffmann im Auftrag der Werbegemeinschaft „Kalkar aKtiv“ einen Film produziert, indem engagierte Kalkarer Einzelhändler und Gastronomen mit kurzen Statements Mut für die Zukunft machen. „Wir müssen Kalkar jetzt wieder nach vorne pushen“, sagt Bürgermeisterin Britta Schulz. Den Film gibt es unter anderem auf der städtischen Website unter http://www.kalkar.de zu sehen.

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