Museum Schloss Moyland: Eigene App und W-LAN

Jippijajey – die Gegenwart ist eingetroffen. Im Museum Schloss Moyland gibt es ab sofort W-LAN. Ich schwöre. Die Zeiten des Ärgers und des Internet-Zölibats in Moyland gehören also der Vergangenheit an. Freies W-LAN gibt‘s ab sofort ab dem Kassenhaus.

60.000 Euro

Es tut sich was im Schloss. Und Moyland wäre nicht Moyland, wenn es ‚nur‘ das W-LAN gäbe. Das Netz ist quasi Grundvoraussetzung für das Funktionieren der App „Museum Schloss Moyland“ (ab sofort im Playstore – Apple folgt im April.) Drei Monate (Weihnachtszeit inklusive) blieben dem Team um die Bedingungen für die Förderung (insgesamt 60.000 Euro) zu erfüllen. „Wir haben im November letzten Jahres begonnen und waren am 7. Februar fertig“, sagt Sofia Tuchard, Pressesprecherin des Museums und erläutert: „Die App ist von der Firma ‚werkraum Digitalmanufaktur GmbH‘ in Karlsruhe geschrieben worden – allerdings so, dass unser Team das Ganze ab jetzt jederzeit mit Inhalten befüllen kann.“

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W-LAN im Schloss

Um die App nutzbar zu machen, musste im Schloss (und auf dem Weg dahin) ein W-LAN eingerichtet werden. Julia Niggemann, Verwaltungschefin des Museums: „Rund zwei Drittel der Fördersumme sind in die Einrichtung des W-LANs geflossen, ein Drittel in die App.“
Die App ist schnell heruntergeladen. Wer sie (innerhalb des Geländes öffnet), sich dann zunächst mit dem W-LAN verbindet und ein Häkchen setzt, kann loslegen.

Quizzen in zwei Stufen

Es finden sich Infos zu den aktuellen Ausstellungen und allem, was so läuft im Schloss. Wer die App zuhause öffnet, kann auch rund um Beuys quizzen – als Kind oder Erwachsener. Sofia Tuchard: „Natürlich haben wir momentan noch keinen riesigen Fragenpool“, aber das kann ja noch kommen. Kaum zu glauben aber wahr: „Das Schwierige ist nicht allein, die richtigen Fragen (nebst Antworten) zu haben, sondern vor allem auch eine ernstzunehmende Anzahl an falschen Antworten zu erfinden.
Beispiel gefällig? Bitte sehr: Im Jahr 1957 hatte Beuys eine schwere Krise. […] Wo hielt er sich auf, um die Krise zu bewältigen? A. Auf dem Bauernhof der Familie van der Grinten in Kranenburg. B. Im Kloster Grafenthal. C. Im Gästehaus von Museum Schloss Moyland. D. Auf Schloss Gnadenthal.
In der „Kinderabteilung“ gäbe es beispielsweise diese Frage: Welches Tier mochte Beuys besonders gern? A. Nilpferd. B. Hase. C. Spinne. D. Tiger.

Mehr Fragen

Die Idee: super. Ein Quiz aber ist immer nur so spannend wie es abwechslungsreich ist. Gut – da wird sicher nachgelegt. Momentan gibt es je sechs Fragen für Kinder und sechs für Erwachsene, aber es müsste schon ganz blöd laufen, wenn das Moyland-Team hier nicht aufrüsten könnte.
Spannend wird die App vor allem, wenn es um eine konkrete Ausstellung im Schloss geht. Wiederum können sich jetzt Erwachsene und Kinder auf den Weg machen und Fragen beantworten, die konkret mit dem zusammenhängen, was in den Räumen (an Wänden und in Vitrinen) zu sehen ist. Wer die Fragen richtig beantworten möchte, muss – richtig so – genau hinsehen, denn die Antworten finden sich in der Ausstellung.
Sofia Tuchard: „Die App vermittelt interaktiv und mit ständig wechselnden, aktuellen Inhalten einen Zugang zu Leben und Werk von Joseph Beuys, zu Sonderausstellungen sowie allgemeine Informationen zum Museum. Als multimediales Vermittlungstool bietet dieses Bildungsangebot auch einen hohen Unterhaltungswert. Erwachsene und Kinder beziehungsweise Familien gehen im Museum auf Spurensuche, erkunden Räume und lernen spielerisch aktiv künstlerische Themen und Sachverhalte kennen.“

70 Accesspoints

Die Einrichtung des Besucher W-LANs hat das Museumsteam selbstständig realisiert. Tuchard: „Über 70 Accesspoints sorgen für eine nahezu flächendeckende Versorgung aller für Besucher zugänglichen Innen- und Außenbereiche.“
Gefördert wurde das Projekt durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.

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