Homopaar fühlt sich vom Dombauverein diskriminiert

Unklare Regelung von Nutzung des Trauzimmers führt zu Missverständnissen

XANTEN. Nick Heuser aus Xanten ist „fassungslos und traurig“, weil er nicht an dem Ort heiraten darf, den er für die standesamtliche Trauung ausgesucht hatte. Die Absage hat ihn deshalb so tief getroffen, weil er glaubt, dass sie nur deshalb erfolgte, weil er einen anderen Mann heiraten möchte.

Bereits im Januar habe er eine mündliche Zusage erhalten zur Nutzung eines Raumes im Haus Thomas, das dem Dombauverein Xanten gehört. Als am Dienstag, 21. Januar, die Nutzungsvereinbarung unterschrieben werden sollte und nach dem Namen der Braut gefragt wurde, kam es dann nicht mehr zur Unterschrift. Nick Heuser sagt, die Sekretärin in der Geschäftsstelle hätte gesagt: „Es ist hier sehr katholisch. Tut mir leid, das geht hier nicht.“

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Der Vorsitzende des Dombauvereins, Wilhelm Barking, hat eine andere Aussage der Sekretärin: „Wir sind hier im Schatten des Domes. Das wird wohl nicht gehen.“ Und er nimmt sie sofort in Schutz: „Es ist ein Versäumnis des Vorstandes, dass wir hierzu keinen Beschluss gefasst haben. Wir wurden im vergangenen Jahr schon mal mit so einer Bitte konfrontiert, die sich dann allerdings zerschlagen hat. Wir hätten schon damals eine eindeutige Regelung treffen müssen.“

Barking bedauert, dass Nick Heuser sich an die Medien gewandt hat statt das Gespräch mit dem Vorstand des Dombauvereins zu suchen. Nun möchte er umgekehrt die Initiative ergreifen. „Wir sind ein Dombauverein, doch das heißt nicht, dass wir wir aus christlicher Sicht die standesamtliche Trauung von Gleichgeschlechtlichen ablehnen. Wir sind offen, auch für Kritik. Schließlich leben wir in einer säkulärer werdenden Gesellschaft. Wie gesagt, wir müssen klare Regeln für die Vermietung aufstellen, aber wir wollen ganz gewiss niemanden diskriminieren“, beteuert Barking

Nur kurze Zeit später teilte Barking mit, das man einen kurzfristigen Vorstandsbeschluss erwirkte habe und dem Paar der Raum zur Verfügung stehe.

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