Eine digitale Notfallkarte kann Hundeleben retten

Zwei Frauen aus Goch haben die Notfallkarte für den Hund weiterentwickelt

GOCH. Was passiert mit dem Hund, wenn Herrchen oder Frauchen einen Unfall haben und sich nicht mehr um den zu Hause gebliebenen Hund kümmern können? Diese Frage stellte sich Lara Isserstedt nach einem gemeinsamen Abendessen mit ihrem Freund. „Die Angehörigen sind natürlich erstmal in voller Sorge um ihre Liebsten, so dass sie an den Hund vermutlich zuletzt denken”, sagt die 30-Jährige. Gemeinsam mit ihrer Freundin Lisa Goltsch hat sie nun aber die „hurrado SOS-Card” – eine Notfallkarte für den Hund – entwickelt, die genau dann helfen kann.

Lisa Goltsch und Lara Isserstedt halten ihre Karte und das Info-Material in den Händen. NN-Foto: SP

Seit September dieses Jahres führen die beiden Freundinnen und Arbeitskolleginnen aus Goch ihren Blog „hurrado” im Internet und in den sozialen Medien. „Wir sind beide total vernarrt in Hunde und wollten unser Leben mit unseren beiden Hunden und unsere Erfahrungen gerne mit vielen Menschen teilen”, sagt Isserstedt. So kam es dann auch, dass sie ihre Frage mit der Community teilte und viele Antworten bekam. „Einige haben uns geschrieben, dass es bereits eine Papierkarte gibt, die man im Portemonnaie dabei trägt und auf der ein Kontakt angegeben ist, der sich im Falle eines Unfalls um den Hund kümmern kann”, erklärt Isserstedt.

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Die beiden Freundinnen informierten sich weitergehend, waren mit der bestehenden Lösung aber noch nicht vollends zufrieden. „Mein Papa ist zum Beispiel jemand, der nicht möchte, dass seine Telefonnummer öffentlich auf so einer Karte steht. Also haben wir uns überlegt, dass wir eine Karte erfinden möchten, die Konform mit der Datenschutzgrundverordnung („DSGVO”, Anm. d. Red.) ist”, berichtet Goltsch. Dazu haben die jungen Frauen eine Telefonnummer angemeldet, die im Notfall angerufen werden kann. Auf dem digitalen Anrufbeantworter muss der Helfende dann nur den Pin-Code sprechen, der auf der Karte vermerkt ist. „Die Person, die als Notfallkontakt für den Hund angegeben ist, wird dann per E-Mail benachrichtigt, bleibt aber nach außen hin anonym”, erklärt Groltsch.

Detaillierte Angaben zum Hund

Die digital-gesteuerte Notfallkarte für den Hund der beiden Gocherinnen kann aber noch viel mehr als ihr Pendant aus Papier bislang anbot: „Bei der Anmeldung zur Karte können die Nutzer viele Angaben zu ihrem Hund hinterlassen, die es dem Notfallkontakt dann leichter machen, sich um den Hund zu kümmern”, sagt Isserstedt. Neben dem Lieblingsfutter wären das zum Beispiel auch Informationen zum Schlafplatz oder wie ein Hund in bestimmten Situationen reagiert. „Eben alles, was man über den Hund wissen muss”, sagt Isserstedt. Bei der Erstellung dieses Fragebogens half den beiden Freundinnen auch wieder ihre Community, die sie sich über die sozialen Netzwerke aufgebaut und befragt haben.

Das Angebot von „Hurrado” geht allerdings noch weit über die Notfall-Versorgung hinaus. „Wir wollen Hunde-Besitzer auch zum Beispiel an Impftermine erinnern. Denn wir kennen es aus eigener Erfahrung, dass diese Termine oft vergessen werden”, sagt Isserstedt.

Kostenpunkt: 2,95 Euro

Geld wollen die beiden Frauen mit ihrer Idee übrigens nicht verdienen. Die digitale Notfallkarte kostet aktuell 2,95 Euro. „Darin enthalten sind die Anfertigungskosten für die Karte, das Porto, die Telefonanlage und die Servereinrichtung”, erklärt Isserstedt. Einen Euro pro Karte spenden sie an den Tierschutz.

Wer die Karte erwerben möchte, kann diese online unter https://card.hurrado.com bestellen. Den Blog der beiden Hundenärrinnen gibt es online unter www.hurrado.com.

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