Freuen sich über den erneuerten Kooperationsvertrag: (v.l.n.r.) Hochschulpräsident Dr. Oliver Locker-Grütjen, Bernd Baumgart (Kompetenzteam des Kreises Wesel), Projektkoordinator des zdi-Zentrums, Projektleiter 3D-Kompetenzzentrums und Manager des FabLabs Dr. Martin Kreymann, Landrat Dr. Ansgar Müller, Marc Kohlen (Wissenschaftlicher Mitarbeiter des 3D-Kompetenzzentrums Niederrhein), Schulrätin Nicole Wardenbach und Petra Lippe (Kompetenzteam des Kreises Wesel). NN-Foto: Dickel

KREIS WESEL. Seit nun mehr zehn Jahren gibt es die Hochschule Rhein-Waal. Eine Aufgabe, die dem neuen Präsidenten Dr. Oliver Locker-Grütjen besonders am Herzen liegt, ist der Wissens- transfer: „Dieser Aufgabe möchte ich besonders viel Aufmerksamkeit widmen“, erklärt Locker-Grütjen. Wichtig ist ihm aber, dass es dabei nicht nur darum gehe, dass Schulen von der Hochschule lernen können, sondern auch andersherum: „Wissenstransfer ist keine Einbahnstraße. Der Kontakt in die Gesellschaft bringt eine Feedbackschleife, von der alle partizipieren.“

Genau da setzt auch der erneuerte Kooperationsvertrag zwischen der Hochschule Rhein-Waal, dem Schulamt für den Kreis Wesel und seinem Kompetenzteam an: „Der Kooperationsvertrag ist ein weiterer, wichtiger Schritt in Richtung Zusammenarbeit mit der Region“, betont auch Landrat Dr. Ansgar Müller. Dabei sei vor allem die Stellung der Hochschule wichtig: „Die Hochschule ist kein Elfenbeinturm, sondern offen für die Bürger. Durch diese Offenheit kann schon bei jungen Leuten Interesse an Mint-Themen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) geweckt werden“, so Müller. Konkret sei der Vertrag auch für die Schulen des Kreises wichtig, um die Richtlinien des Medienkompetenzrahmens zu erfüllen: „Die Richtlinien müssen von den Schulen umgesetzt werden. Ohne die Kooperation wäre das sehr schwierig für viele Schulen“, erklärt Schulrätin Nicole Wardenbach. Der Medienkompetenzrahmen wurde für ganz NRW verabschiedet. Ziel ist es, alle Kinder und Jugendliche in NRW in einer Gesellschaft, die sich im digitalen Wandel befindet, zu einem sicheren, kreativen und verantwortungsvollen Umgang mit Medien zu befähigen und neben einer umfassenden Medienkompetenz auch eine informative Grundbildung zu vermitteln.

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Programm: Haus der kleinen Forscher

Konkret werden im Kooperationsvertrag drei Schwerpunktthemen behandelt. Einmal geht es um die Implementierung des Programms „Haus der kleinen Forscher“ in den Grundschulen des Kreises Wesel: „Bei der gemeinnützigen Stiftung ‚Haus der kleinen Forscher‘ können Kinder im Kita- und Grundschulalter erste Erfahrungen in den Bereichen Mathematik, Naturwissenschaften und Technik sammeln“, berichtet Wardenbach. Schon viele der 78 Grundschulen im gesamten Kreis Wesel haben von diesem Angebot Gebrauch gemacht: „Im Kompetenzteam gibt es vier Moderatoren, die die Lehrkräfte schulen und so auch wieder dabei helfen, dass der Medienkompetenzrahmen eingehalten werden kann“, so Wardenbach weiter. Besonders spannend sei hierbei, dass die Rolle des Lehrers sich verändere: „Der Lehrer ist nicht mehr allwissend, sondern geht mit den Schülern auf Entdeckungsreise“, berichtet die Schulrätin voller Begeistrung von dem Programm.

Ein weiterer Schwerpunkt des Kooperationsvertrags ist die Ausleihe von Unterrichtsmaterialien. Hier kommen zum Beispiel sogenannte „Ozobots“ zum Einsatz: „Die ‚Ozobots‘ sind kleine Roboter, die ungefähr die Größe von Überraschungseiern haben, und mit denen Kinder programmieren lernen können“, erklärt Marc Kohlen, wissenschaftlicher Mitarbeiter des 3D-Kompetenzzentrums Niederrhein. Zwei Klassensätze wurden von den ‚Ozobots‘ angeschafft und können zukünftig von Schulen ausgeliehen werden. Auch hierbei werden die Lehrer wieder von Moderatoren des Kompetenzteams geschult, um die Handhabung zu erlernen.

Europaschule Rheinberg ist Teil des SchoolFabLabs

Der dritte Schwerpunkt des Vertrags behandelt das Thema Digitalisierung: „Hier gibt es verschiedene Bestandteile, die der Vertrag vorsieht“, erklärt Martin Kreymann, Projektkoordinator des zdi-Zentrums, Projektleiter des 3D-Kompetenzzentrums und Manager des FabLab. Zum einen gibt es zum Beispiel eine Fachtagung zum Thema Digitalisierung, die bereits zweimal stattgefunden hat. Zum anderen wird ein „SchoolFabLab“-Netzwerk aufgebaut: „ Es gibt schon mehrere Schulen, die interessiert sind, ebenfalls ein kleines FabLab in ihrer Schule zu implementieren“, so Kreymann. Zu diesen Schulen gehört zum Beispiel die Unesco Schule in Kamp-Lintfort und die Europaschule in Rheinberg. Ziel sei es, die Schulen in einem Netzwerk miteinander zu verbinden: „So ein Netzwerk hat absoluten Modellcharakter für das ganze Land“, erklärt Wardenbach nicht ohne Stolz. Die Hochschule Rhein-Waal sei eine Testumgebung für das Land, erklärt Hochschulpräsident Locker-Grütjen und gerade deshalb sei man froh, mit der Erneuerung des Kooperationsvertrag um wesentliche Erweiterungen mit dem Schulamt und dem Kompetenzteam des Kreises Wesel nun weiter an der Öffnung der Hochschule Rhein-Waal zu arbeiten.

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