Gerhard Hartl (l, Arbeitsgruppe „Bauprojekt“) und Pfarrer Chris­toph Krause mit „Bauwein“ und „Bausäften“ – ein Teil des Verkaufserlöses wandert in den Baufinanzierungs-Topf.Foto: privat

UEDEM. Eine Gemeinde, die in den letzten Jahren stetig gewachsen ist, braucht Platz. So trägt sich die Freie Evangelische Gemeinde Uedem mit Erweiterungsplänen ihres Gemeindehauses auf dem Gelände Am Roten Berg.

„Wenn ein Raum zu 65 Prozent genutzt wird, sollte man anfangen, nachzudenken“, erklärt Christoph Krause, seit 17 Jahren Pfarrer der FeG Uedem, „sind es 85 Prozent, empfinden Besucher einen Raum als zu voll. Bei uns sind diese 85 Prozent nun erreicht.“ Im Gottesdienstraum der FeG finden momentan 140 Menschen Platz. „Aber bei Sonderveranstaltungen, wie dem Abschlussgottesdienst der ,Kids Games‘ müssen wir schon Übertragungen anbieten“, erzählt Christoph Krause. Menschen brauchten Raum, um sich zu entfalten, das gelte auch für Kirchengemeinden. Denn nur so lasse sich die „gute Nachricht“ – das bedeute Evangelium in der Übersetzung – in einer Weise transportieren, dass sie die Menschen nicht nur erreiche, sondern auch berühre.

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Die FeG ist in die konkrete Planung eingestiegen, der Entwurf eines Architekturbüros liegt vor und eine Bauvoranfrage ist seitens der Gemeindeverwaltung Uedem bereits positiv beschieden worden. „Entschieden ist aber noch nichts“, betonen Christoph Krause und Gerhard Hartl (Arbeitsgruppe „Bauprojekt“). Bei solchen Vorhaben werde stets eine Vollversammlung einberufen, zu der alle Gemeindemitglieder eingeladen sind und abstimmen können. Die Versammlung ist für November dieses Jahres vorgesehen. Laut den Statuten der FeG soll bei einer Abstimmung die Einmütigkeit im Vordergrund stehen, aber mindestens eine Zweidrittel-Mehrheit vorliegen. Stimmen die Mitglieder der Erweiterung zu, dann könnte, so schätzt Hartl, frühestens im Herbst 2019 mit dem Bau begonnen werden.

Entstehen soll ein neuer Saal mit 270 Sitzplätzen und einer vorgelagerten Caféteria. Der ursprüngliche Gottesdienstraum der FeG besteht seit den 1960er-Jahren, seitdem sind schon verschiedene Anbauten dazugekommen; zuletzt 2012 das neue Foyer mit Kaffeebar. Die Erweiterung würde quasi zwei funktional selbstständige Gebäudeteile verbinden; eine große Bühne bietet Platz für Bands oder Chöre. Gottesdienste sollen dann im neuen Saal stattfinden; der immer parallel laufende Kindergottesdienst könnte im alten Saal gefeiert werden.

Mit das wichtigste Entscheidungskriterium dürfte natürlich die Finanzierung des Bauprojekts sein. „Dies hat nichts mit unserem Haushalt zu tun, der normale Etat darf damit nicht belastet werden“, erläutert Chris­toph Krause; die FeG finanziert sich aus den Beiträgen ihrer Mitglieder. 2,2 Millionen Euro werden für den schlüsselfertigen Erweiterungsbau gebraucht. Gemeinsam mit einer Bank wurde ein Finanzierungsplan erstellt. Viele Mitglieder und Freunde der FeG haben bereits Spendenzusagen gegeben. Aktuell beträgt die jährliche Finanzierungslücke noch 22.000 Euro.
Weitere Informationen zur Gemeinde und zum Projekt gibt es auch unter www.feg-uedem.de.

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