Engagierte Rheinberger gründen den Trägerverein Altes Rathaus mit dem Ziel, das Alte Rathaus als öffentliche Begegnungsstätte zu nutzen. Der Vorstand rührt nun die Werbetrommel, damit möglichst viele Mitglieder gewonnen werden können, die mit einem Jahresbeitrag von 12 Euro und eventuellem Engagement den Verein in Zukunft unterstützen.

Der Vorstand des neuen Vereins mit dem Vorsitzenden Hans-Theo Mennicken. NN-Foto: Lorelies Christian
Der Vorstand des neuen Vereins mit dem Vorsitzenden Hans-Theo Mennicken.
NN-Foto: Lorelies Christian

Vorsitzender des Vereins ist Ex-Bürgermermeister Hans-Theo Mennicken, seine Stellvertreter sind Anja Rupprecht und Norbert Nienhaus. Zum Kasssenwart wählten die 15 Mitglieder bei der Gründungsversammlung am 25. Januar André Coopmann und zur Schriftführerin Angela Schneevoigt. Fünf Beisitzer vervollständigen den Vorstand: Edeltraud Hackstein und Werner Kehrmann (vom Heimatverein Rheinberg), Klaus Lang (Gründungsmitglied der Veranstaltergemeinschaft Spektakel), Dette Ecker vom Stadtmarketing und der unter dem Künstlername Luja bekannte Ludger  Jakowiak. In einem Initiativkreis haben sie bereits zuvor zusammengearbeitet, nachdem nach einem offenen Bürgerbeteiligungsverfahren im Jahr 2013 zur künftigen Nutzung des Alten Rathauses 47 Vorschläge vorlagen. Sie kamen alle auf den Prüfstand, wurden bewertet und zusammengefasst. Dette Ecker spricht nun von einem „krönenden Abschluss der Ideensammlung“, Luja sieht das Alte Rathaus als „erweitertes Wohnzimmer mit Charme und Potential“ und hat in einer Illustration ein Konzept in seiner besonderen Art verbildlicht, so dass der Betrachter eine Vorstellung von der künftigen Nutzung bekommt.
Zur Verwirklichung muss natürlich das entsprechende Geld fließen. Der 1. Beigeordnete der Stadt Dieter Paus berichtet, dass bereits Förder­anträge gestellt wurden, allerdings bisher noch keine Zusagen vorliegen. Fest steht, dass das komplette Gebäude grundsaniert werden muss, damit das denkmalgeschützte Rathaus mit neuem Leben erfüllt werden kann. Weiterhin wird auch Anja Middeldorf von der Stadt Rheinberg den Verein unterstützen und die Immobilie betreuen.

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Zum Lindenplatz könnte die geplante Gastronomie einen lichtdurchfluteten Wintergarten an der Südfassade erhalten Foto: nno.de
Zum Lindenplatz könnte die geplante Gastronomie einen lichtdurchfluteten Wintergarten an der Südfassade erhalten
Foto: nno.de

Aus Träumen entstand ein gut durchdachtes Konzept

„Zuerst waren es Träume, nun sind sie zu einem gut durchdachten Konzept zusammengefügt“, erläutert Anja Rupprecht, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit beim neu gegründeten Trägerverein Altes Rathaus Rheinberg, das Nutzungskonzept.
Viele Bürger hatten Vorschläge unterbreitet, wie sie sich die Zukunft des Alten Rathauses vorstellen könnten. Da von der Nutzung die Umbaupläne abhängen und diese wiederum finanziert werden müssen, sind tatsächlich aus den „Träumen“ konkrete Pläne geworden. Diese hat der Künstler Luja bildhaft illustriert, um sie auch Gebern von Fördermitteln anschaulich darzustellen. 600.000 Euro soll die Sanierung kosten, angefragt sind Bundesmittel, aber auch im integrierten Handlungskonzept zur Stadtentwicklung, das der Rat für Rheinberg beschlossen hat, ist das alte Rathaus als wesentlicher Bestandteil genannt.
Ex-Bürgermeister Hans-Theo Mennicken ist Vorsitzender des Trägervereins. Vor 50 Jahren begann er einst seine Lehre in diesem historischen Gebäude, es ist ihm sehr ans Herz gewachsen, daher hat er gerne den Vorsitz des Trägervereins übernommen. Für alle Vereinsmitglieder gilt, dass die historische Bausubstanz erhalten bleiben muss. „Wir haben das gemeinsame Ziel, Leben ins alte Rathaus zu bringen unter Beteiligung von Vereinen und Organisationen, um die gute Stube Rheinbergs für die Bürger zu öffnen“, erläutert Mennicken das Vorhaben.
Zur Modernisierung gehört auch Barrierefreiheit, ein rollstuhlgeeigneter Personenaufzug müsste eingebaut werden. Im Erdgeschoss sollen Gastronomieräume eingerichtet werden, an der Südfassade zum Lindenplatz könnte ein Wintergarten für zusätzliche Sitzplätze sorgen. Ein Kultur- und Tourismusbüro soll  als Anlaufstelle für Bürger und Gäste dienen. Ein Kiosk mit eigenem Außenzugang könnte zusätzlich an den Wochenenden geöffnet sein.
Im 1. Obergeschoss wird der historische Ratssaal weiterhin als Trauzimmer und für  öffentliche Präsentationsanlässe genutzt. Ein Catering-Raum ist denkbar, von dem aus die Gastronomie die Bewirtung von Gesellschaften übernehmen könnte. Außerdem ist Platz für einen Ausstellungsraum, den Künstler abwechselnd nutzen könnten. Im 2. Obergeschoss ist an die Einrichtung eine Multifunktionsraumes gedacht. Das Underberg-Museum findet dort einen neuen Platz und die Toilettenanlagen sollen hier installiert werden.
An einem Tag der offenen Tür können Interessierte die Räume und Plände demnächst einsehen können. Wer den Trägerverein unterstützen möchte, kann sich melden bei Anja Middelhoff unter anja.middeldorf@rheinberg.de

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Der historische Ratssaal soll auch weiterhin für Trauunngen und städtische Repräsentationsaufgaben genutzt werden Foto: nno.de

 

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