Neumarkt: Fertigstellung
im Mai 2020 „ist angestrebt“

Die Schoofs-Gruppe als Investor zu den Entwicklungen des Projektes

„Schläft der Bagger, oder ist er kaputt?“ Auch die Kinder der St.-Aldegundis-Kita machen sich ihre Gedanken zum Neumarkt und dem schleppenden Fortschritt. NN-Foto: MB

EMMERICH. Die Entwicklung am Neumarkt beschäftigt schon die Jüngsten in Emmerich. „Als die ersten Arbeiten stattfanden, war das für unsere Kinder total spannend“, erinnert sich eine Betreuerin der St.-Aldegundis-Kita, die direkt gegenüber des Neumarktes liegt. Inzwischen aber habe sich dies geändert. „Jetzt fragen uns die Kinder immer wieder: Ist der Bagger kaputt? Schlafen die Bauarbeiter noch, oder haben sie Urlaub?“ Als Antworten seien dabei „die tollsten Geschichten“ entstanden, etwa dass der Bagger lange schläft, erzählt die Betreuerin lachend – obwohl auch sie das Thema Neumarkt wenig amüsant finde.

Im Juni vergangenen Jahres hatte die CDU-Fraktion einen Antrag gestellt, die Verwaltung solle einen möglichen Ausstieg aus dem Neumarkt-Projekt prüfen. Im September dann das Ergebnis: Die Stadt Emmerich hat keine Option, aus dem Vertrag mit Schoofs herauszukommen. Heute gibt man sich bei der CDU optimistisch. „Wir halten das Projekt nach wie vor geeignet, wichtige Impulse für die Entwicklung der Innenstadt zu setzen“, betont Fraktionschef Matthias Reintjes. Zwar habe sich der Projektplan mehrere Mal verschoben und habe der Investor auch „nicht immer Wort gehalten“, sagt Reintjes. „Ich gehe aber davon aus, dass es nun vorangeht – vor allem, wenn Edeka erst einmal als Ankermieter feststeht.“

-Anzeige-

Ein Ende der „Ruhephasen“ hatte Emmerichs erster Beigerodneter Dr. Stefan Wachs im Interview mit den NN noch Mitte Dezember angekündigt, gleichwohl eingeräumt, dass das Projekt vor allem seitens des Investors Josef Schoofs hätte schneller gehen können. Die Erdarbeiten laufen jedenfalls, erklärt Stadtpressesprecher Tim Terhorst, ebenso notwendige Abbrucharbeiten. „Aktuell passiert zwar wenig, das liegt aber daran, dass der Sand zu nass ist“, sagt Terhorst.

Die bisherigen Verzögerungen begründet die Schoofs-Gruppe auf Anfrage der NN mit einem „amtlichen Genehmigungsprozess“, den alle Arbeiten vor ihrer Ausführung zu durchlaufen hätten und in den verschiedene Behörden eingebunden seien. „Insofern kann es schon mal zu Verzögerungen kommen.“ Zur weiteren zeitlichen Planung teilt Schoofs mit: „Das ‚Projekt Neumarkt‘ steht nicht nur in der Abhängigkeit von amtlichen Genehmigungen, sondern unterliegt auch den Ansprüchen des Marktes. Die Baukapazitäten am Markt, verbunden mit den wirtschaftlichen Möglichkeiten am Standort Emmerich, haben uns keine Möglichkeit gegeben, früher zu beginnen.“

Die Erdarbeiten sind also angelaufen, doch nun fragen sich viele in Emmerich, wann denn der Bau des eigentlichen Gebäudes beginnen soll. Das jedoch kann der zuständige Generalunternehmer, die NSG aus Nordhorn, derzeit nicht sagen, da noch „gewisse Dinge zu regeln und zu vereinbaren“ seien.

Seitens der Schoofs-Gruppe spricht man von einer „Erarbeitung partnerschaftlicher Lösungen“. Weiter erläutert der Investor: „Die Abwicklung eines Vorhabens in dieser Größenordnung und Komplexität erfordert – trotz geschlossener Verträge – eine intensive sowie laufende Abstimmung der Handlungen. Erkenntnisse während des Ablaufes führen sowohl bei Auftragnehmer wie auch bei Auftraggeber zu Anpassungsanforderungen.“ Aus Sicht von Schoofs bestehe insgesamt „ein gutes Verhältnis“ zum Generalunternehmer.

Zurück zum Zeitplan: Noch im März 2018 hatte Josef Schoofs der Stadt gegenüber mitgeteilt, er wolle bis Herbst diesen Jahres fertig sein. „Und wir sind auch guter Dinge, dass das klappen wird“, sagte Tim Terhorst seitens der Stadtverwaltung damals. Inzwischen hat die Stadt mehrfach betont, dass die Arbeiten bis Mai 2020 abgeschlossen sein müssen, also 24 Monate nach Baubeginn. Seitens Schoofs heißt es dazu: „Es ist das ureigene Interesse eines jeden Investors, seine Engagements […] innerhalb auch von Wirtschaftlichkeit bestimmter Parameter auszuführen. Daraus ergibt sich für den Investor, dass er sich so wenig Zeit wie möglich, jedoch so viel Zeit wie nötig nehmen sollte. 24 Monate nach Baubeginn ist die Fertigstellung angestrebt.“

Vorheriger ArtikelKervenheim: Unbekannte lösten Radbolzen an einem VW Beetle
Nächster ArtikelWie aus einem Mädchen
ein Mann wurde