
Zwei neue Schiedsrichter aus dem Kreis Kleve
Sie pfeifen in der Fussball-Landes- und der Regionalliga
Einer von ihnen ist Maik Heinen: „Ich freue mich unfassbar darauf, in der Landesliga zu pfeifen. Dort werde ich in jedem Spiel Assistenten an meiner Seite haben, das ist ein großer Vorteil im Vergleich zur Bezirksliga.“ Erst ab der Landesliga werden in jedem Spiel Schiedsrichter-Gespanne eingeteilt. In den unteren Leistungsklassen sind die Schiris meist Einzelkämpfer. „Das schöne daran ist, dass ich immer mit zwei Kumpels zu den Spielen fahren darf. Da ist gute Stimmung schon auf der An- und Abreise vorprogrammiert“, erzählt Heinen, der für seinen Heimatverein, den Uedemer SV, aktiv ist. „Im Spiel habe ich dann den Vorteil, dass ich mich nicht auf Abseitsentscheidungen konzentrieren muss. Ich kann besser auf Zweikämpfe achten und bekomme zusätzlich den ein oder anderen Hinweis meiner Assistenten.“
In den Genuss kam Heinen schon in den Jugend-Niederrheinligen. Dort pfiff er stets im Gespann und bekam vom Verband gute Bewertungen. „Dann nehmen wir auch junge Schiedsrichter mit, damit diese sich weiterentwickeln und lernen können. Da bin ich dann meistens der älteste“, erzählt der erst 19-jährige. In der Bezirksliga gelang es Heinen allerdings auch ganz ohne Assistenten, Spitzenleistungen zu erbringen. Die Beobachter des Kreisschiedsrichterausschusses (KSA) erkannten das Talent und teilten ihn beispielsweise für das entscheidende Duell um die Meisterschaft der Kreisliga A ein. In der kommenden Saison kann der angehende Versicherungskaufmann in der Landesliga erste Erfahrungen sammeln. Läuft die Saison gut, kann er sich für einen Beobachtungsplatz des Verbandes empfehlen, mit dem er um den nächsten Aufstieg kämpfen könnte. „Dafür werde ich alles geben“, verspricht Heinen.
Marten Kaufels hat die Beobachtungsplätze des Verbands bestens genutzt - und das mehrfach. 2019 stieg der Groß- und Außenhandelskaufmann in die Landesliga auf. Nach der Corona-Unterbrechung gelang ihm auch der Aufstieg in die Oberliga. Dort etablierte er sich direkt in der Spitzengruppe der Schiedsrichter, hatte zunächst jedoch Pech: „In der ersten Saison habe ich direkt Platz zwei erreicht. Leider konnte nur ein Schiedsrichter aufsteigen“, erinnert sich Kaufels. In seinem zweiten Oberliga-Jahr hat es dann geklappt. Er bestätigte seine sehr guten Leistungen und darf in der kommenden Saison in der Regionalliga pfeifen. „Das ist noch mal ein ganz anderes Niveau“, berichtet der Nieukerker von der vierten Liga.
Vor einiger Zeit wurde die Spielklasse als Profiliga eingestuft und durfte deshalb den Spielbetrieb auch in der Pandemie weiterführen. Kein Wunder, dass Kaufels demnächst Traditionsvereinen aus Oberhausen, Uerdingen, Wuppertal und MSV Duisburg begegnen wird - inklusive großer Fangruppen. „Die Kulisse in den Stadien spürt man auch als Schiedsrichter. Es macht riesig Spaß, vor mehreren Tausend Menschen zu pfeifen“, gibt Kaufels zu.
Von den Tribünen wird er sicherlich den ein oder anderen Kommentar zu seiner Leistung hören. Auf dem Platz dürfte es hingegen gesitteter zugehen. „Ich bin gespannt, wie die Kapitänsregel in der Praxis umgesetzt wird. Sie wird auf jeden Fall die Kommunikation mit den Spielern vereinfachen“, prognostiziert Kaufels. Bilder von Schiedsrichtern, die nach strittigen Entscheidungen von mehreren Spielern bedrängt werden, wird es wohl nicht mehr geben. Wenn Kaufels‘ Trefferquote bei den strittigen Entscheidungen hoch ist, winkt ihm noch ein weiterer Aufstieg.
„Die Tür zur Dritten Liga ist nur ganz kurz offen, da muss man zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein. Ich werde alles dafür geben“, zeigt sich Kaufels kämpferisch. Sollte ihm das gelingen, wäre er nach Guido Winkmann der nächste Nieukerker mit dem DFB-Wappen auf der Brust.
Aufsteiger die Kreisliga A sind: Philipp Hansen, Nils Osterberg, Robin Horsch, Sascha Hoffmann, Thomas Voetmann, Daniel Hanßen. Aufgestiegen in die Bezirksliga ist Lukas Mirbach.
Maik Heinen (l.) und Mark Kaufels sind als Schiedsrichter jeweils in eine höhere Fussball-Liga aufgestiegen. Foto: Robin Übach