Grieth liegt am Rheinkilometer 845. Foto: Christoph Wilmsen Wiegmann
15. November 2025 · Kalkar

Zwei neue Ausstellungen im Städtischen Museum Kalkar: „Grieth am Rhein“ und „Licht und Schatten“

Sie werden am Freitag, 21. November, um 18 Uhr eröffnet

KALKAR. Der Verein der Freunde Kalkars eröffnet am kommenden Freitag, 21. November, um 18 Uhr zwei parallel präsentierte Ausstellungen im Städtischen Museum Kalkar, Grabenstraße 66. Unter den Titeln „Grieth am Rhein – Von Fischern, Schiffern & Händlern“ sowie „Licht und Schatten – Dorothee und Peter Sommer“ werden lokalgeschichtliche Einblicke und künstlerische Perspektiven miteinander verbunden. Beide Präsentationen sind bis zum 25. Januar 2026 zu sehen.

Die Ausstellung „Grieth am Rhein – Von Fischern, Schiffern & Händlern“ richtet den Fokus auf die Stadtteilgeschichte und beleuchtet die Entwicklung Grieths als ehemals bedeutenden Ort des Handels und der Schifffahrt. Über Jahrhunderte war das Leben der Bewohnerinnen und Bewohner eng mit dem Rhein verbunden. In mehreren Themenbereichen werden die historischen Strukturen des Ortes sichtbar – vom mittelalterlichen Stadtbild mit der Pfarrkirche St. Peter und Paul über die Geschichte der Rheinfischerei bis hin zu Handel, Vereinswesen und Dorfleben. Zahlreiche historische Karten, Stadtansichten, Fischergeräte, Schiffsmodelle, Dokumente, Vereinszeugnisse und Fotografien vermitteln ein anschauliches Bild des Lebens am Strom. Eine zusammengefasste Stadtchronik von 1250 bis 2025 bietet einen Überblick über bedeutende Ereignisse und Entwicklungen. Die Schau setzt die Reihe der Stadtteilausstellungen fort, in der der Verein der Freunde Kalkars bereits Altkalkar, Appeldorn-Kehrum und Niedermörmter vorgestellt hat.

Parallel dazu zeigt das Museum im Dachgeschoss unter dem Titel „Licht und Schatten – Dorothee und Peter Sommer“ künstlerische Arbeiten des in Grieth lebenden Ehepaars Sommer. Dorothee und Peter Sommer zogen vor fünf Jahren aus Oerlinghausen bei Bielefeld an den Niederrhein und sind auch im fortgeschrittenen Alter weiterhin künstlerisch aktiv.

Dorothee Sommer widmet sich der Aquarellmalerei. Rund zwanzig ihrer Werke werden präsentiert, darunter Landschaften und Blumenstillleben aus früheren Jahren sowie aktuelle Arbeiten, die in Grieth direkt vor der Natur entstanden. Im Mittelpunkt steht das nuancenreiche Spiel von Hell und Dunkel, von Transparenz und Atmosphäre, während die reale Wiedergabe der Landschaft bewusst in den Hintergrund tritt. Die Aquarelle tragen keine Titel und laden zur offenen Betrachtung ein.

Peter Sommer zeigt Handzeichnungen und plastische Arbeiten aus gebranntem und ungebranntem Ton, die er mit Materialien wie Blei, Erde, Staub und Asche kombiniert. Im Zentrum seiner künstlerischen Auseinandersetzung steht das Spannungsverhältnis zwischen Natur und Kultur. Seine Werke zeigen keine friedvollen, realistischen Szenen, sondern thematisieren eine konfliktreiche Koexistenz beider Sphären. In die abstrahierten Landschaften sind anonyme Menschenbilder eingebettet – Unterdrückte, Machthaber, Gebundene, Mann und Frau –, die Machtverhältnisse aufzeigen und gesellschaftliche Strukturen reflektieren. Ein Block von auf Reisen entstandenen Rohrfederzeichnungen ergänzt die Präsentation.

Zur Eröffnung am 21. November sprechen Vertreterinnen und Vertreter des Vereins der Freunde Kalkars sowie aus dem Stadtteil Grieth. Für die musikalische Begleitung sorgt der Shanty-Chor „Die Hanseaten Grieth“. Der Eintritt zur Eröffnung und zu beiden Ausstellungen ist frei.

Begleitend zur Ausstellung „Grieth am Rhein“ bietet der Verein der Freunde Kalkars ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Führungen und Vorträgen an. Offene Führungen mit Rudi Hellwig sind an folgenden Terminen jeweils um 15 Uhr vorgesehen: 23. November, 7. Dezember, 14. Dezember, 28. Dezember sowie am 18. Januar. Zusätzlich werden eine Führung am Samstag, 27. Dezember, um 15 Uhr, und eine Abendführung am Donnerstag, 8. Januar, um 18 Uhr angeboten.

Das Vortragsprogramm umfasst vier thematische Beiträge: Am 4. Dezember spricht Alois van Doornick um 19 Uhr über „Die Kirche in der Stadt: St. Peter und Paul im Wechsel der Geschichte“. Am 4. Januar folgt um 15 Uhr Rudi Hell mit dem Vortrag „Der letzte Rhein-Fischer“. Hubert Reyers beleuchtet am 12. Januar um 18 Uhr die Rolle von Wilhelm Jacob van Bebber als „Wegbereiter der modernen Meteorologie“. Unter dem Titel „Smart Villages – Komm, wir retten dieses Dorf“ spricht Birgit Mosler am 18. Dezember und 15. Januar, jeweils um 18 Uhr.

Zur Ausstellung „Licht und Schatten“ wird am Samstag, 10. Januar, um 17 Uhr die Musikveranstaltung „Són e canto“ im Dachgeschoss des Museums präsentiert. Mitwirkende sind Bianca Sorgente (Gesang, Violine, Gitarre), Uwe Sommer-Sorgente (Gitarre) und Maja Plüddemann (Kontrabass). In der Pause führt Lioba Rochell ein Gespräch mit dem Künstler Peter Sommer über ausgewählte Arbeiten. Der Eintritt ist auch hier frei.

Grieth liegt am Rheinkilometer 845. Foto: Christoph Wilmsen Wiegmann