
Zehn Jahre Unterstützung für Kinder und Jugendliche
Die Kerpenkate Stiftung Kevelaer feiert Jubiläum und sucht neue, unterstützenswerte Projekte
Vom Verein bis zur Schule
U18 müssen sie sein und in Kevelaer leben: Die Zielgruppe der Kerpenkate-Stiftung findet sich an vielen Stellen: „Wir unterstützen Sportvereine, Kitas, Grundschulen, die Gesamtschule und das Gymnasium“, erläutert Karl Aengenheyster. Da kommt jedes Jahr schnell ein großer Betrag zusammen: Die Vereine erhalten im Jahr 4.000 Euro, die Kitas 10.000, die Grundschulen 8.000, die Gesamtschule 16.000 und das Gymnasium 5.000 Euro. Wer die Empfänger sind, das erfährt der Vorstand nicht – was wiederum verlässliche Partner erfordert. „Natürlich müssen wir uns darauf verlassen können, was die Institute uns melden“, sagt Aengenheyster. Was die Kitas angeht, kommt die Aufstellung vom Jugendamt. Bei den Vereinen beispielsweise erfährt der Vorstand wiederum durch die Übungsleiter, wie viele Kinder Unterstützung brauchen. „Auf dieser Basis zahlen wir einen Zuschuss. Bei den Vereinen zum Beispiel für Trainingskleidung.“
Die Begabtenförderung
Wo die Anonymität nicht mehr greifen kann, ist die Begabtenförderung. Dieser hat sich die Stiftung mit jährlich rund 10.000 Euro verschrieben. Aufgeteilt in die Bereiche Musik und bildende Kunst beziehen derzeit insgesamt sechs Kinder und Jugendliche diese Förderung. „Wir haben Mentoren, die uns vorschlagen, wer unterstützt werden soll“, erklärt Karl Aengenheyster. Für gewöhnlich fließen diese Hilfen in Unterrichtsstunden. Für die Kinder hört es damit aber nicht auf: Die Mentoren – im Bereich Kunst Paul Wans und für die Musik ehemals Romano Giefer, für den derzeit ein Nachfolger gesucht wird – veranstalten mit ihren Schützlingen auch eigene Veranstaltungen, wie Konzerte und Ausstellungen.
Rechnet man also alles zusammen, kommt die Stiftung auf eine stattliche Summe: „Pro Jahr schütten wir alles in allem circa 85.000 bis 90.000 Euro aus“, sagt Karl Aengenheyster. Die bisherigen Förderprojekte sind zahlreich und vielfältig, wobei auf eine möglichst unbürokratische Abwicklung geachtet wird. Darunter waren bislang zum Beispiel eine Gutschein-Aktion, Schwimmkurse, die Unterstützung von Ferienmaßnahmen für Schwerbehinderte sowie Hilfen für Jugendräume in Winnekendonk und Kervenheim. Dabei sei man aber längst nicht am Ende der Möglichkeiten angelangt: „Wir überlegen uns immer wieder neue Projekte“, sagt Heinz Lamers. Wer Unterstützung braucht, kann sich auch direkt an die Stiftung wenden. Wenn es einmal schnell gehen müsse, stünde der Verfügungsfond zur Verfügung, merkt Aengenheyster an.
Neben Bewerbern für den Posten als Musik-Mentor und neuen Ideen für Förderungen freut sich die Kerpenkate-Stiftung auch über Unterstützung in Form von Spenden. Mehr Infos gibt es unter https://kerpenkate-stiftung.de/.
Die Hintergründe
Zwar ist die Kerpenkate-Stiftung seit 2015 in der Förderung sozialschwacher Kinder und Jugendlicher aktiv, Hilfen hierfür gab es jedoch schon früher. „Vorher handelte es sich um einen Fonds, der bei der Stadt angedockt war“, erläutert Aengenheyster. „Jetzt sind wir jedoch komplett eigenständig.“ Die Stifter – die Familien Gilles und Wolters aus Kempen – seien seit jeher sehr sozial eingestellt gewesen. „In Kempen haben sie sogar eine noch größere Stiftung“, ergänzt Heinz Lamers. Den Grundstock für das Kevelaerer Stiftungsvermögen haben die Stifter mit der Schenkung von Grundstücken in Winnekendonk an die Stadt Kevelaer gelegt. Diese hatte sie schließlich als Baugebiet ausgewiesen – der Verkauf bildete das Startkapital. Und seit dem Bau eines 13-Familienhauses auf der Hüls in 2019 fließen die Mieten als regelmäßige Einnahmen in die Stiftung, die somit die Förderprojekte finanzieren. „Wir haben aus Beton Gold gemacht“, sagt Karl Aengenheyster mit einem Lachen. Darüber aufklären, woher denn nun der Name der Stiftung stammt, kann er auch: von der Grundstücksbezeichnung. „Die Eltern der Stifter wohnten auf dieser Katstelle.“Freuen sich über neue Projektideen und Spenden: (v.l.) Geschäftsführer Heinz Lamers und der erste Vorsitzende Karl Aengenheyster. NN-Foto: Thomas Langer