
„Was für ein Theater - Eine Geschichte der Gocher Lichtspiele“
Autor Robert Peters liest im Januar aus seinem dritten Roman
GOCH. Das Goli-Theater gehört zu Deutschlands ältesten Kinos, Otto Skoetsch hat es schon 1911 gegründet. Über den Gründer und die Geschichte des Kinos hat Robert Peters seinen dritten Roman geschrieben.
Der gebürtige Gocher liest daraus am 9. Januar 2025, 20 Uhr – natürlich im Goli. Musikalisch veredelt wird die Lesung durch die beiden Gitarristen Kees Cuypers und Ottmar Nagel und die Akkordeon-Spielerin Maria Arians-Kronenberg. Sie allen haben starke Bezüge zu Goch. Peters, Cuypers und Nagel wuchsen hier auf, Arians-Kronenberg unterrichtete als Lehrerin für Mathematik und Chemie an der Leni-Valk-Realschule. Für Peters ist es die dritte Lesung im Goli und eine echte Familienangelegenheit. Denn Otto Skoetsch ist sein Großonkel, für dessen Sohn Karl fuhr er in Schulzeiten Plakate aus, durfte schon mal den Ton im Kinosaal steuern und wurde ganz nebenbei zum Kino-Fan. Wie in seinem ersten Roman („Ich bin doch nur ein Schmied“), bei dem er Motive aus dem Leben seines Großvaters aufgriff, bedient Peters sich in seinem dritten Buch „Was für ein Theater. Eine Geschichte der Gocher Lichtspiele“ in der Geschichte der eigenen Familie. „Dem Buch liegen historische und biografische Daten zugrunde, die Handlung ist aber sehr häufig reine Fiktion“, sagt er, „es ist so eine Art fiktiver Journalismus.“ Erzählt wird die Geschichte des Pioniers Otto, der in den Vereinigten Staaten mit dem Filmvirus regelrecht infiziert wird, und der das Kino nach seiner Rückkehr aus den USA ab 1906 nach Deutschland bringt. Zunächst zieht er mit einem Wanderkino über Jahrmärkte, 1911 aber wird er in Goch sesshaft und gründet die „Gocher Lichtspiele“. Das Buch erzählt die Geschichte des Kinos und des Films von seinen Anfängen bis in die Neuzeit, es erzählt die Familiengeschichte Skoetsch, und es erzählt über den unvergänglichen Zauber, wenn Licht und Schatten im Zusammenspiel zu bewegten Bildern werden. Peters hat zum dritten Mal eine Gocher Geschichte geschrieben. „Wahrscheinlich“, sagt er, „werde ich auf die alten Tage zum Heimatdichter.“ Er ging in Goch zur Schule, studierte in Düsseldorf Germanistik und arbeitete fast 35 Jahre als Redakteur für die Rheinische Post – rund 20 Jahre davon als Leiter der Sportredaktion. Noch heute schreibt er regelmäßig Kolumnen, Analysen und Betrachtungen über die Welt des Sports für die RP. Kees Cuypers ging mit Robert Peters in eine Klasse, sie haben sich auch nach der Schule nie aus den Augen verloren. Cuypers spielte in angesagten Bands wie „Fritz Kids“ und „Kimono Code“, in den 1980ern mehr als nur Geheimtipps in der Independent-Szene. Mittlerweile mischt er in zahlreichen Kombinationen von „Lanko“ über die PinkFloyd-Tribute-Band „tr`Endless Vibes“ bis zu verschiedenen Duos (unter anderem mit seinem Schwager Frank Schut) mit. Er wohnt in Wesel und steht eigentlich ständig auf der Bühne.
Ottmar Nagel hat 43 Jahre an der Musikschule Gitarrenschüler unterrichtet. Zehn Jahre war er stellvertretender Leiter der Musikschule des Rhein-Kreises, im Fachbereich verantwortlich für Saiteninstrumente. Deutschlandweite Bekanntheit erlangte er gemeinsam mit Lori Lorenzen im Duo „Alvorada“, das im Fernsehen auftrat, auf Europatournee ging und mehrere Platten aufnahm.
Wie Cuypers gehört er zu mehreren Bands, unter anderem zu „Ferry2Kerry“, die Irish Folk spielt. Peters hat er in der Jugend in Goch kennengelernt, auch ihre Verbindung hielt bis ins zarte Rentenalter. Heute lebt Ottmar Nagel in Viersen. Beide begleiteten Peters‘ Lesung aus dem Buch „Sommer 1971“ im frühen Juni dieses Jahres – ebenfalls im Goli.
Maria Arians-Kronenberg spielt schon seit 60 Jahren Akkordeon. Sie ist stark mit der Ökobewegung verbunden und ebenfalls in mehreren Bands aktiv. Gemeinsam mit Kees Cuypers hat sie bereits Auftritte des Comic-Künstlers Jari Banas begleitet – Cuypers‘ Bruder. 1984 ging sie von Goch nach Krefeld, wo sie immer noch lebt.
Eintrittskarten zum Vorverkaufspreis von zehn Euro gibt es bei der Kultourbühne Goch im Haus zu den Fünf Ringen (E-Mail: kultourbuehne@goch.de, Telefon: 02823/320-202) und während der Veranstaltungen im Goli.

Otto Skoetsch, der Gründer des Goli Kinos, war der Großonkel von Robert Peters. Die Geschichte seiner eigenen Familie greift er in seinem dritten Roman auf. Fotos: Gabi Peters/Robert Peters